Feuchteschäden in Wohngebäuden - Wie Sie vorbeugen und diese beseitigen können

Eine vierköpfige Familie produziert täglich bis zu 12.000 Gramm Wasserdampf – dies entspricht einem Eimer voll Wasser. In einem dichten Gebäude kann diese nicht auf natürliche Art und Weise abgeführt werden – ohne Lüftung kann dies mit der Zeit zu einem Feuchteschaden an der Gebäudesubstanz führen.

 Feuchteschäden sind Bauschäden, die durch Kondensation, Bodenfeuchte und eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit entstehen. Sie können sich direkt oder indirekt an der Bausubstanz Ihres Hauses bilden. Feuchteschäden sind nicht zu unterschätzen und können langwierige und auch gesundheitliche Folgen haben, die hohe Kosten mit sich bringen. Im folgenden Beitrag finden Sie alles über die Ursachen, die Arten, die Vorbeugung und die Beseitigung von Feuchteschäden im und am Haus.

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Wie entsteht ein Feuchteschaden?

Ein Feuchteschaden kann an unterschiedlichen Materialien und Substanzen am und im Haus entstehen. Im Folgenden werden Ursachen für Feuchteschäden aufgezählt:
Bodenfeuchtigkeit steigt an der Wand hoch
Undichtes Dach, das Regenwasser durchlässt
Defektes Dachabwassersystem
Leck an den Rohrleitungen
Kälte- und Wärmebrücken
Mangelhafte äußere Fensterbänke
Verstopfte oder unzureichende Entwässerung von Balkonen oder Dachterrassen
Fehlende oder mangelhafte Außenabdichtung gegen Hang- und Sickerwasser
Luftbefeuchter und falsches/fehlendes Lüften
Zu hohe Luftfeuchtigkeit durch Atmung, Wäsche trocknen, Pflanzen

Wo können Feuchtschäden entstehen?

Feuchteschäden können an fast jedem Material entstehen. Stein, Beton, Holz und Tapeten.
Im Folgenden sehen Sie einige Beispielbilder zu Feuchteschäden:

Was sind die Folgen von Feuchteschäden?


Schimmelbildung an Wänden
Durch eine anhaltende Feuchtigkeit in Wänden kann sich Schimmel im Haus bilden. Schimmelpilze verbreiten sich über Sporen und können sich über ganze Wände erstrecken.

Wie Schimmel genau entsteht, welche Arten von Schimmel es gibt und Tipps zur Vorbeugung und Beseitigung finden Sie in unserem Ratgeber.

Ausblühungen an den Wänden
Ausblühungen sind weiß-gelbliche Flecken auf der Tapete oder dem Putz an der Wand. Sie entstehen durch die Lösung von Salzen aus mineralischen Baustoffen aufgrund von Wasser im Mauerwerk. Oft löst sich dann die Tapete oder der Putz und es bilden sich Beulen. Diese Beulen können dann auch aufspringen und der Putz beginnt von der Wand zu fallen.

Bei Wasser in Holzbauteilen kann sich ein Pilz bzw. Hausschwamm bilden. Dieser wird oft nicht sofort erkannt und wächst unbemerkt. Dies kann dazu führen, dass sich ein Holzhaus zersetzt und der Pilz dann sogar Beton, Putz, Ziegel oder Klinker durchdringt.


Schäden am Mauerwerk
Feuchteschäden können auch zu schwerwiegenden Mauerschäden führen. Daher sollten Sie bereits leichte Feuchteschäden, Ausblühungen und Schimmel sehr ernst nehmen und dringend eine Problemlösung suchen.

Durch langfristig anhaltende Feuchtigkeit im Mauerwerk fängt dieses sich an zu zersetzen. Es entstehen kleine Risse bis zum Heraussprengen des Mauerwerks bei der Ausdehnung des Wassers bei Minusgraden im Winter. Dies kann letztendlich zu einer Gefährdung der Standsicherheit Ihres Hauses bis hin zur Einsturzgefahr führen.

Wenn Sie also bereits leichte Feuchteschäden, Ansätze von Ausblühungen oder Schimmel in Ihrem Haus entdecken, sollten Sie dringend entsprechende Ursachenklärungen und Beseitigungsmaßnahmen einleiten.

Wertminderung der Immobilie
All die oben aufgeführten Folgen und die fehlende Behandlung führen letztlich zu einer Wertminderung Ihrer Immobilie, die unbedingt zu vermeiden ist.

Wie können Sie Feuchteschäden vorbeugen?

Vorbeugende bauliche Maßnahmen
Als Basis zur Vorbeugung von Feuchteschäden sollten Sie Ihr Haus nach den geltenden Vorgaben überprüfen (anerkannte Regeln der Technik, Bauordnungen der Länder; Musterbauordnung des Bundes).

Wichtig hierbei sind die Vermeidung von Wärmebrücken, den Wärmeschutz und Abdichtungen des Gebäudes und der Bauteile, die die Erde berühren, und eventuelle zusätzliche Schutzmaßnahmen in Hochwassergebieten.

Allerdings fordern die Energieeinsparverordnung (EnEV 2016) und das neue Gebäudeenergiegesetz 2020 einen Mindestluftwechsel für Neubauten sowie energetische Sanierungen. Da die Gebäudehüllen hier besonders dicht sind (Dämmung Fassade, dreifachverglaste Fenster, gedämmtes Dach) steht die Luft in Gebäuden - die Feuchtigkeit kann nicht abgeführt werden. Daher empfiehlt es sich, Vorgaben zur Nutzung von Lüftungen, Lüftungssystemen und/oder Heizungsanlagen einzuhalten.

Außerdem ist zu beachten, dass die Baumaterialien beim Neu- oder Umbau des Hauses nicht feucht sind und auch während der Baumaßnahmen eine entstehende Feuchtigkeit vermieden wird (zum Beispiel mit Hilfe von Übergangsmaßnahmen bei Baupausen oder Verzögerungen und provisorische Abdichtungen auf der Baustelle).
Richtig Heizen
Damit das Wasser aus der Luft nicht in die Wände zieht, sollten Sie ausreichend Heizen. Wärmere Luft kann mehr Wasser aufnehmen als kühlere Luft. Das bedeutet, dass sie sich nicht oder weniger an den Bausubstanzen, Wänden oder Fenster absetzen kann.

Tipps zum richtigen Heizen:

Oft benutzte Räume mehr heizen als weniger benutzte Räume
Türen zu wenig benutzten Räumen geschlossen halten
Auch wenig bis nicht genutzte Räume zumindest geringfügig beheizen und nicht auskühlen lassen
Heizkörper nicht bedecken oder zustellen
Ausreichendes und regelmäßiges Lüften
Ein regelmäßiger Luftaustausch in den Räumen Ihres Hauses ist von großer Bedeutung. Somit kann die feuchte, „verbrauchte“ Luft austreten und frische, trockenere Luft kann in Ihr Haus eindringen. Dies ist nicht nur vorbeugend für Feuchteschäden, sondern auch gut für Ihre Gesundheit. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Ratgeber zum richtigen Lüften.
Tipps zum richtigen Lüften:
Mehrmals täglich Fenster komplett öffnen (5 bis 10 Minuten).
Oft benutzte Räume stündlich lüften Effekt: Luftaustausch; Abführung von Wasserdampf und Schadstoffen.
Könnte zu Energieverlust und Schimmelbefall der Fensterlaibung führen.
Idealerweise halten Sie die Luftfeuchtigkeit auf 40-60
Damit die Feuchtigkeit nicht in Wände und Möbel dringt.
Nach einer Stunde nochmals lüften.
Da die Luft sonst nicht so viel Feuchtigkeit aufnehmen kann und diese sich absetzt.
um die Feuchtigkeit nicht in der gesamten Wohnung zu verteilen
Falls unmöglich, geschlossenen Raum verwenden und dort Fenster kippen
am besten nur nachts, da sich Luftfeuchte niederschlägt, wenn die Außentemperatur wärmer ist als die Kellerwände

Wie kann ein Feuchteschaden behandelt werden?

Wenn Sie einen Feuchteschaden in oder an Ihrem Gebäude festgestellt haben, ist es sinnvoll, die Schadensursache von Experten klären zu lassen. Es gibt Möglichkeiten zur Überprüfung der Bausubstanz, die Messung der Feuchtigkeit in den verschiedenen Materialien, Überprüfung der Wasserleitungen etc.

Die Möglichkeiten der Feuchtigkeitsbekämpfung können sein:

Einfache Trocknung

Falls im umliegenden Bereich des Feuchteschadens keine Hohlräume oder Hohlwände zu verzeichnen sind, kann eine einfache Raumtrocknung ausreichend sein. Diese dient dazu überschüssige Feuchtigkeit der Raumluft zu entziehen. Sollte es Hohlräume geben, reicht die einfache Trocknung nicht aus und es müssen Bauelemente saniert werden.

Kondensationstrocknung

Bei einem Kondensationstrockner wird die feuchte Raumluft über einem Ventilator entzogen. In ihm wird die Luft so heruntergekühlt, bis das Wasser kondensiert und sich im Behälter des Gerätes sammelt.

Der Kondensationstrockner kann kombiniert werden mit:

einem Gebläse, um die trockene Luft wieder in den Raum zurück zu befördern,
einer Turbine, um Dämmstoffe und Hohlräume zu trocknen,
einem Verdichter, um die getrocknete Luft in schwer zu erreichende Bereiche der Bausubstanz zu befördern,
einem Luftkissen, um gezielt einen bestimmten Teil der Wand mit getrockneter Luft zu behandeln.
Adsorptionstrocknung
Funktionieren ähnlich wie Kondensationstrockner, nur dass das Gerät zusätzlich mit einem Trockenmittel betrieben wird. Die feuchte Luft wird eingesaugt und die getrocknete Luft im Anschluss wieder freigegeben. Allerdings ist die Adsorptionstrocknung nicht in allen Räumlichkeiten anwendbar, da eine Verbindung nach außen über einen Luftschlauch notwendig ist.

Wandtrocknung
Bei der Wandtrocknung wird nur die betroffene Wand getrocknet. Dabei sollten Sie allerdings die Beschaffenheit der Wand genau kennen. Denn bei massiven Wänden werden Dunkelstrahler (Gerät zur Wärmetrocknung der betroffenen Stelle) oder Kondensationstrockner verwendet. Bei Leichtbauwänden werden Kondensationstrockner oder Adsorptionstrockner jeweils mit Turbinen oder Gebläsen verwendet.

Ähnliche Unterschiede gibt es auch bei der Deckentrocknung, falls die Decke von Feuchteschäden betroffen sein sollte oder bei einer Estrichtrocknung, falls die Dämmung betroffen sein sollte. 

Darauffolgend ist eventuell eine zusätzliche Abdichtung der Wände, Böden oder Decken notwendig und/oder die Sanierung der Innenwandflächen.

Unsere Lösung zur Vorbeugung und Beseitigung von Feuchteschäden Ihres Hauses

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Katja Eberstein - Sachverständige Gesundheitswesen
Über die Autorin...

Ich bin Katja und als Gesundheitsexpertin beschäftige ich mich mit der Wirkung der Luftqualität auf unsere Gesundheit. Das richtige Lüften ist ein entscheidender Faktor für ein gesundes Raumklima. Durch die Zusammenarbeit mit Luftbude möchte ich mit meiner Expertise dazu beitragen, dass Sie und Ihre Familie sich in Ihrem Zuhause rundum wohlfühlen und gesund bleiben.

Katja Eberstein, Sachverständige Gesundheitswesen


Quellennachweis
Für diesen Artikel wurden Erfahrungswerte mehrerer Lüftungsexperten, Bausachverständiger, Handwerker sowie Hersteller aufgearbeitet und zusammengefasst. Als Grundlage dienen hierfür aktuelle Normen, Gutachten sowie neutrale Prüfprotokolle unabhängiger Messdienstleister. 

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