Bauliche Risiken durch Schimmelbefall ⁉️

Alles Wichtige darüber Lesen Sie hier.
Schimmelbefall an Böden, Wänden oder Holzbalken? Wie Sie jetzt vorgehen sollten und was für Risiken entstehen können erfahren Sie hier.

Bauliche Risiken durch Schimmel

Längerfristige Feuchtigkeit in Haus oder Wohnung hat meist unangenehme Bewohner zur Folge: Schimmel und andere zerstörerische Pilzarten. Deren Vorkommen in Innenräumen hat vielfältige negative Auswirkungen: gesundheitliche Risiken, hoher Aufwand und Kosten für deren Beseitigung aber auch bauliche Risiken. Bauliche Risiken sollten bei Schimmelbefall nicht außer Acht gelassen werden. Denn Schimmel kann durch u.a. Risse an der Wand in die Bausubstanz eindringen und somit Wände, Dachstühle, Holzbalken oder den Boden befallen. Im schlimmsten Fall kann dies die Statik ihres Gebäudes beeinträchtigen und dieses unbewohnbar machen. Welche Folgen haben Schimmel- und andere Pilzarten für die Bausubstanz Ihres Hauses? Wo kann sich Schimmel überall festsetzten und wie werden Sie den Schimmel wieder los? Diese Fragen werden von uns im folgenden Artikel beantwortet werden.
Die häufigste Ursache für Schimmel in Innenräumen ist: Feuchtigkeit. Diese dringt z.B. durch Risse im Mauerwerk oder undichte Dächer in die Innenräume ein und wird häufig durch das Fehlverhalten von Bewohnern, wenn diese nicht ausreichend lüften oder verstärkt heizen. Wenn die Bausubstanz durchfeuchtet ist, kann sich Schimmel großflächig ausbreiten und diese angreifen. Denn Schimmelpilze ernähren sich u.a. von Cellulose und zerstören somit Tapeten oder Holz. Allgemein kann gesagt werden, dass die Ursache für Schimmelbildung an Wänden, Beton oder Holz schnell gefunden und beseitigt werden muss, damit größeren Schäden und Kosten vermieden werden können.

Mehr über die Ursachen von Schimmelpilzbefall können Sie in unserem Artikel Schimmel in Innenräumen – das können die Ursachen sein, nachlesen.

Wände und Böden

An Wänden und Böden ist es nicht primär der Schimmel, welcher für bauliche Schäden verantwortlich ist, sondern v.a. die Feuchtigkeit in der Bausubstanz. Jedoch wird durch Schimmel vermehrt Feuchtigkeit aus der Raumluft in die Bausubstanz gezogen. Somit begünstigt Schimmel an Innen- und Außenwänden deren Durchfeuchtung stark, was wiederum zu Bauschäden führt.
Mögliche bauliche Folgen durch feuchte, schimmlige Wände und Böden sind:

Durch die Mauerwerksfeuchtigkeit werden Dämmstoffe angegriffen, welche ihre isolierende Wirkung verlieren. Somit verschlechtert sich die Isolation des Hauses, was erhöhten Wärmeverlust und steigende Energiekosten zur Folge hat
Abblättern von Putz oder Tapete, welche großflächig entfernt und erneuert werden müssen
Im schlimmsten Fall: Einsturzgefahr, da sich das Wasser im Mauerwerk bei Minusgraden ausdehnt und somit das Mauerwerk von innen heraussprengt
Zersetzung des Mörtels, bröseligen Ziegeln und zerplatzen Beton
Wussten sie, dass sich schon ab einer Wanddurchfeuchtung von 10%, der Wärmedämmwert um die Hälfte senkt?
Besonders vorsichtig sollten Sie sein, wenn Ihre Wände aus Beton bestehen. Denn bei Beton handelt es sich um einen porösen Baustoff, der bei ungenügenden Schutzmaßnahmen und Beschädigung stark von Durchfeuchtung betroffen ist. Wenn Betonschäden oberflächlich, durch z.B. Risse, Abplatzungen oder erhöhte Porosität sichtbar werden, liegen meist bereits tiefgreifende Schäden vor. Die Ursache für Feuchtigkeit und Schimmelbefall auf Beton ist meist eine zu geringe Betondeckung des Stahls oder schlecht verdichtete Betonoberflächen.
Für Schimmel auf Wänden und Böden gilt: wenn die Schimmelstelle nicht größer als 0,5 m2 und oberflächlich ist, kann der Schimmel mit einer Alkohollösung, ab 70% Alkohol, Spiritus oder Wasserstoffperoxidlösung, ab 30% Wasserstoffperoxid, selbstständig beseitigt werden. Auf was Sie bei der Beseitigung achten sollten, können Sie im folgenden Artikel nachlesen: Schimmelbeseitigung und -sanierung.
Wie Sie Schimmelbefall auf Wänden und Böden vorbeugen können, erfahren Sie in folgendem Artikel: Schimmelprävention.

Finden Sie die richtige Lüftung für Ihre Situation

Holz

Der primäre Wachstumsfaktor für Schimmel auf und in Holz ist ebenfalls Feuchtigkeit. Holz, welches mit mindestens 20% oder mehr Holzfeuchte, eingebaut wurden, ist stark Schimmelanfällig. Auch Tauwasser- oder Kondensationsfeuchte begünstigt die Durchfeuchtung von Holz und damit die Schimmelbildung. Holz ist ein Baumittel, welches viel schneller und leichter durchfeuchtet, als z.B. Beton oder Gips. Auch bietet Holz für Schimmelpilze wichtige Nährstoffe, denn es besteht aus Cellulose und Lingin. Deshalb sollte man besonders bei einem Gebäude mit großem Holzanteil auf eine richtige Lüftung und Beheizung der Innenräume achten.
Holz kann u.a. an folgenden Orten im Gebäude verbaut sein:

Dachstühle
Wände
Spanplatten, welche als Dämmung verwendet werden
Fensterrahmen
Neben Feuchtigkeit gibt es noch andere Wachstumsbedingungen für Schimmelpilze auf Holz. Diese sind:

Temperaturen zwischen 20-35 °C
Mangelnde Luftbewegungen
Hohe Luftfeuchtigkeit
Saurer pH-Wert von 5-6
Schimmel zeigt sich auf Holz meist als ein puderiger bis wattehaltiger Belag. Auf Holz sehr häufig auftretende Schimmelpilze sind Bläuepilze. Besonders die der Art Ceratocystis corticale oder Ophiosthoma sp.. Diese Schimmelpilze verfärben das Holz blau bis grau schwarz und wachsen sowohl im Innen- als auch Außenbereich des Holzes. Sie lassen sich meist nicht entfernen, da sie schon tief in das Holz eingedrungen sind. Andere Schimmelarten befallen Holz meist nur oberflächlich und können somit abgekratzt werden. Die technischen Eigenschaften von Holz bleiben bei einem Schimmelpilzbefall meist erhalten.
Nichtsdestotrotz sollten sie gegen Schimmel auf und in Holz unbedingt vorgehen. Denn tritt Schimmel auf oder in Holz auf, sind Holzzerstörende Pilze meist nicht fern, da sie sich unter denselben Bedingungen wie Schimmel vermehren. Holzzerstörende Pilze, wie u.a. der echte Hausschwamm sind hochgefährlich und können anorganische Materialien über- und durchwachsen und zersetzen das Holz von innen heraus. Das Holz bekommt Risse, wird würfelartig gebrochen und zerfällt schon bei leichtem Druck zu Pulver. Somit wird die Belastbarkeit des Holzes stark reduziert. Dies kann schlimmstenfalls die Statik des Hauses beeinflussen, sodass dies einsturzgefährdet und damit unbewohnbar ist. Holzzerstörende Pilze zählen nicht zu den Schimmelpilzen und werden deshalb in diesem Artikel nicht detaillierter behandelt.
Wenn die von Schimmel betroffene Holzfläche nicht größer als 3 Quadratmeter ist, können Sie den Schimmel selbstständig mit speziellen chlorhaltigen Schimmelsprays, einer Alkohollösung, ab 70% Alkohol, Spiritus oder Wasserstoffperoxidlösung, ab 30%, beseitigen.
Damit Schimmel auf Holz erst gar nicht entsteht, ist es wichtig folgende Punkte zu beachten:

Halten sie die Holzoberfläche möglichst trocken. Wischen Sie deshalb z.B. Fensterrahmen nach dem Duschen gründlich ab
Achten Sie darauf möglichst lackiertes Holz zu kaufen, da Schimmel dort nicht so gut eindringen kann
Stellen Sie Holzmöbel mit einem Mindestabstand von 10 cm vor Wänden auf
Lagern Sie zu verbauendes Holz nie in einer feuchten Umgebung

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Katja Eberstein - Sachverständige Gesundheitswesen
Über die Autorin...

Ich bin Katja und als Gesundheitsexpertin beschäftige ich mich mit der Wirkung der Luftqualität auf unsere Gesundheit. Das richtige Lüften ist ein entscheidender Faktor für ein gesundes Raumklima. Durch die Zusammenarbeit mit Luftbude möchte ich mit meiner Expertise dazu beitragen, dass Sie und Ihre Familie sich in Ihrem Zuhause rundum wohlfühlen und gesund bleiben.

Katja Eberstein, Sachverständige Gesundheitswesen


Quellennachweis
Für diesen Artikel wurden Erfahrungswerte mehrerer Lüftungsexperten, Bausachverständiger, Handwerker sowie Hersteller aufgearbeitet und zusammengefasst. Als Grundlage dienen hierfür aktuelle Normen, Gutachten sowie neutrale Prüfprotokolle unabhängiger Messdienstleister. 

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