Wartung & Reinigung einer zentralen Lüftungsanlage 

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Zentrale Lüftungsanlagen sind eine effiziente und effektive Lösung, um Gebäude mit frischer Luft zu versorgen und so den Feuchtigkeitsgehalt im Innenraum zu regulieren. Da die Anlagen fest im Haus integriert und die Rohre häufig geschickt versteckt sind, fallen sie im Alltag schon nach kurzer Zeit nicht mehr auf. Damit dies so bleibt und die Lüftung auch langfristig all ihre Funktionen erfüllen kann, sollte sie regelmäßige gewartet und gereinigt werden. So können technische Störungen, steigende Betriebskosten und gesundheitliche Risiken vermieden werden.

In diesem Artikel lesen Sie, was Sie bei der Reinigung der Lüftungskanäle beachten sollten und welche Aufgabe Sie dabei selbst übernehmen können.

Themenübersicht

Warum ist die Reinigung der Lüftungskanäle wichtig?

Eine regelmäßige Wartung Ihrer Lüftungsanlage kann sicherstellen, dass Ihr Gebäude dauerhaft mit frischer und vor allem gesunder Luft versorgt wird. Auch bei einem pausenlosen Betrieb können Verschmutzungen im Lüftungssystem an verschiedenen Stellen auftreten. Deshalb kann die Wartung einer zentralen Lüftung in zwei Teile gegliedert werden: Einerseits sind es die Filter, welche gereinigt und gewechselt werden müssen. Andererseits sollte in regelmäßigen Abständen die Reinigung der Lüftungskanäle eingeplant werden.

Wenn Filter mit Staub zugesetzt sind, wird der Weg der Luft in die Zulufträume und aus den Ablufträumen erschwert. Für dieselben Mengen an Luft wird durch Verunreinigungen mehr Ventilatorleistung nötig. Mit der Zeit kann die Verschmutzung der Filter so dazu führen, dass bei gleicher Lüftungseinstellung weniger Frischluft in die Wohnräume gelangt. Dadurch kann die Regulierung der Feuchtigkeit sowie die Filterung der Schadstoffe und störender Gerüche beeinträchtigt werden. Bei besonders stark verschmutzen Anlagen kann es durch die sich verschlechternde Luftqualität sogar zu gesundheitlichen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Kreislaufproblemen oder Konzentrationsschwächen kommen. Auch die erhöhte Geräuschentwicklung kann als störender Faktor hinzukommen.
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Ähnliche Probleme entstehen durch Verunreinigungen der Lüftungskanäle. Im Normalfall verschmutzen diese deutlich langsamer, da die Filter bereits die meisten Partikel aufnehmen. Dennoch können sich über viele Jahre des Dauerbetriebs dicke Staubschichten in den Kanälen bilden. Auch in diesem Fall müssen die Ventilatoren mehr Leistung erbringen, was die Energiekosten der Lüftungsanlage ansteigen lässt. Erkennen können Sie verunreinigte Lüftungskanäle häufig auch in öffentlichen Einrichtungen wie Restaurants. Viele Lüftungsanlagen in solchen Räumen werden unzureichend gereinigt. Die Folgen sind sichtbare schwarzen Ränder und dicke Staubschichten an den Kanalöffnungen. Diese bieten nicht nur eine Schimmelgefahr, sondern stellen auch ein erhöhtes Brandrisiko dar. Zusätzlich breiten sich Keime und Bakterien in den Lüftungskanälen aus, die anschließend mit der Frischluft in den Wohnraum geleitet werden können.

Damit diese genannten Problematiken nicht entstehen, ist eine regelmäßige Wartung und Reinigung der Lüftungsanlage wichtig.

Die Reinigung Ihrer zentralen Lüftungsanlage bringt folgende Vorteile mit sich:

  • kontinuierliche sowie gesunde Frischluft-Versorgung

  • zuverlässiger Abtransport von Feuchtigkeit, Schadstoffe und CO2

  • lange Lebensdauer Ihrer Lüftungsanlage

  • Energieverbrauch der Anlage wird so gering wie möglich gehalten

Kann ich eine zentrale Lüftungsanlage selber reinigen?

Zentralanlagen sind insgesamt mit einem recht geringen Wartungsaufwand verbunden. Viele Lüftungsanlagen Besitzer schließen für die regelmäßig anfallenden Wartungsarbeiten Verträge mit Reinigungsfirmen ab. Ähnlich wie bei Öfen und Schornsteinen kommt dann einmal oder alle zwei Jahre Fachpersonal, um die Reinigung zu übernehmen. Allerdings können Sie viele dieser Wartungsarbeiten auch selbst durchführen und so unnötige Kosten einsparen.
Luftbude Tipp:
Schon bei der Planung der zentralen Lüftungsanlage sollte die Reinigung der zentralen Lüftungsanlage mit bedacht werden. Das Zentralgerät sollte leicht zugänglich sein, im besten Fall so, dass kein Werkzeug dafür benötigt wird. Dadurch können Sie die Kosten des Wartungspersonals minimieren. Schwer zugängliche Lüftungsanlagen verlangen Handwerkern mehr Arbeitsstunden ab, welche Ihnen anschließend in Rechnung gestellt werden. Informationen zur optimalen Planung Ihrer zentralen Lüftungsanlage erhalten Sie in unserem Ratgeber oder über unsere kostenlose Beratung.

1. Filter einer Lüftungsanlage reinigen

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Die Filter einer zentralen Lüftungsanlage sind bei den meisten Modellen so verbaut, dass Sie diese ohne Werkzeug entnehmen können. Dadurch können Sie selbst leicht überprüfen, wie stark die Filter verschmutzt sind. In der Regel empfehlen Hersteller, mindestens alle sechs Monate einen Filterwechsel vorzunehmen. Dabei handelt es sich allerdings nur um einen Richtwert. Je nach Luftqualität Ihres Standorts genügt es möglicherweise auch, den Filter einmal im Jahr zu wechseln. Eine optische Kontrolle einmal im halben Jahr ist dennoch empfehlenswert.

Luftbude Tipp:
Wenn Sie die Nutzungsdauer Ihrer Luftfilter maximieren wollen, können Sie diese auch selbst reinigen. Bei vielen Anlagen können die Filter entnommen und in der Waschmaschine oder unter dem Wasserhahn ausgewaschen werden. Allerdings ist eine solche Reinigung keine Dauerlösung. In der Regel empfiehlt es sich nach einem Jahr, die Luftfilter auszutauschen. Pollen- und Aktivkohlefilter sind Einwegfilter und können nicht gereinigt werden.

Bei einer Wartung der Filter können Sie ebenfalls die Rotoren der Lüftungsanlage kontrollieren, da auch diese sich mit Staub zusetzen können. Dafür ist es wichtig, dass Sie die Anlage zunächst vom Strom trennen. Eine Reinigung des Innenraums des Gerätes sollte allerdings Fachpersonal überlassen werden. Auch die Filter, die sich vor den Luft-Aus- und Einlässen befinden, benötigen eine regelmäßige Kontrolle. Hierfür kann die Verkleidung in den jeweiligen Zu- und Ablufträumen abgenommen und der Filter überprüft werden. Sollte eine starke Verschmutzung zu erkennen sein, können diese Filter ebenfalls selbst ausgetauscht werden.

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2. Wärmetauscher der Lüftungsanlage reinigen

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Mit etwas Fingerspitzengefühl können Sie auch den Wärmetauscher Ihrer zentralen Lüftungsanlage selbst reinigen. Bei diesem genügt es, die Sauberkeit einmal im Jahr zu überprüfen. Trennen Sie dafür zunächst die Anlage vom Strom. Je nach Gerät müssen anschließend einige Halterungen in der Zentralanlage gelöst werden. Der Wärmetauscher lässt sich anschließend herausziehen und kann inspiziert werden. Ein besonderes Augenmerk sollten Sie dabei auf die Lamellen werfen. Sollten diese verschmutzt sein, können diese mit Wasser und einem milden Spülmittel gereinigt werden.

Achtung:
Lesen Sie in der Gebrauchsanweisung Ihres zentralen Lüftungssystems nach, ob Ihr Wärmetauscher für ein Wasserbad geeignet ist. Wenn dies nicht der Fall ist, sollte auch dieser Wartungsschritt dem Fachpersonal überlassen werden.

Zur Reinigung spülen Sie zunächst den Wärmetauscher von beiden Seiten mit dem Wasser-Spülmittel Gemisch durch. Anschließend können Sie klares Wasser verwenden, um das überflüssige Spülmittel auszuwaschen. Mit einem Gartenschlauch können Sie mit einem schwachen Wasserstrahl die Lamellen nochmals absprühen. Der Wärmetauscher kann nun an der frischen Luft trocken. Wenn das Bauteil vollständig getrocknet ist, kann es wieder in Ihre zentrale Lüftungsanlage eingesetzt werden.

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Professionelle Reinigung aller Lüftungskanäle einer zentralen Lüftungsanlage

Auch die Kanäle einer zentralen Lüftungsanlage müssen regelmäßig gereinigt werden. In diesen können sich mit der Zeit erhebliche Mengen an Staub, Keimen und Bakterien absetzen. Über die Häufigkeit der Reinigung herrscht allerdings unter vielen Fachleuten Unklarheit. Spezielle Reinigungsfirmen und auch Hersteller empfehlen eine Reinigung alle zwei bis drei Jahre. Ein pauschaler Zeitraum zur Reinigung der Lüftungskanäle ist allerdings schwer zu benennen, da die Verunreinigung abhängig von der Luftqualität des Lüftungsstandortes ist. Als Richtwert können maximal 5 Jahre genannt werden, in denen die Kanäle Ihrer Lüftungsanlage mindestens überprüft und gereinigt werden sollten. Dafür sollten Sie Sachverständige beauftragen. Zur Überprüfung der Lüftungskanäle werden Kameras verwendet, welche in die einzelnen Zu- und Abluftschächte eingeführt werden. Diese zeigen an, ob Staub- und Schmutzablagerungen in der Anlage vorhanden sind. Außerdem können die Sachverständigen mithilfe ihrer Werkzeuge messen, wie hoch der Luftvolumenstrom in den jeweiligen Räumen ist. Dadurch können Sie abwägen, ob eine Reinigung der Kanäle nötig ist oder ob diese auch zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt werden kann.
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Ablauf der Reinigung von Lüftungsleitungen

Wenn festgestellt wird, dass Ihre Lüftungskanäle gesäubert werden müssen, ist es empfehlenswert, dass Sie sich an Fachexperten wenden. Diese verfügen über die nötigen Werkzeuge und die Expertise, um Ihre Anlage so zu reinigen, dass diese langfristig frische Luft effizient befördern kann.

Ablagerungen in den Lüftungskanälen werden mithilfe einer Biegewelle, an der sich eine Bürste befindet, durchgeführt. Die Bürste wird in die Zu- und Abluftkanäle eingeführt und mit einer Art Akkuschrauber betrieben, sodass die rotierenden Borsten den vorhandenen Staub zuverlässig ablösen. Zusätzlich werden mit einem Kompressor Druckluftdüsen hinter der Bürste betrieben, um den Staub gezielt in eine Richtung zu bewegen. Damit sich der aufgewirbelte Staub nicht durch die Zuluftkanäle in den Wohnräumen verteilt, wird an dem Lüftungsgerät eine Absauganlage befestigt, welche einen Unterdruck in den Kanälen erzeugt. Ein Staubsauger mit Feinstaubfilter entfernt den restlichen zusammengetragenen Schmutz aus dem Kanal. Um Ihre Lüftungskanäle reinigen zu lassen, können Sie sich an Gebäudeservices, Sanitärdienste, Lüftungsanlagenservices und auch Schornsteinfeger wenden.

Mit dieser Methode werden die Lüftungskanäle Raum für Raum gereinigt. Allerdings gibt es je nach Anlage gewisse Besonderheiten, welche Sie beachtet sollten. Zum Beispiel lassen sich Rohrsysteme aus hochflexiblen Alufolienschläuchen mit Drahtspiralen deutlich schwieriger reinigen. Teilweise kann die Reinigung auch durch Schrauben zur Befestigung der Kanalschläuche erheblich erschwert werden. Die entsprechenden Fachleute verfügen aber auch für diese Fälle über das passende Werkzeug.
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Fazit zur Reinigung von zentralen Lüftungsanlagen

Die Reinigung und Wartung einer Zentralanlage ist wichtig, um langfristig gesunde Frischluft zu erhalten und die Anlage möglichst schonend zu betreiben. Dafür sollten zum einen regelmäßig die Luftfilter ausgetauscht werden. Zum anderen ist auch eine regelmäßige Reinigung der Lüftungskanäle ratsam. Die Angaben der Hersteller zu den Reinigungsintervallen sollten dabei allerdings nicht ausschlaggebend sein. Empfehlenswert ist es, dass Sie Ihre Anlage regelmäßig selbst kontrollieren und Auffälligkeiten direkt beseitigen. Gut zugängliche Bestandteile wie die Luftfilter oder den Wärmetauscher können Sie selbst regelmäßig reinigen. Bei der Säuberung der Lüftungskanäle bietet es sich jedoch an, Fachpersonal hinzuzuziehen. 

Weitere Informationen und eine kostenlose Beratung zu zentralen und dezentralen Lüftungsanlagen erhalten Sie bei Luftbude.
Wir unterstützen sie auch gern kostenfrei bei der Planung Ihrer Lüftungsanlage.

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Daniel Hellwig - Bausachverständiger zentrale Lüftung
Über den Autor...
Als Bausachverständiger beschäftige ich mich seit 21 Jahren mit dem Thema Lüftung und stehe hierzu im engen Austausch mit Handwerkern, Fachplanern und Architekten. Neben der Entwicklung unabhängiger Gutachten unterstütze ich Luftbude mit meinen Erfahrungen.
Daniel Hellwig, Bausachverständiger zentrale Lüftung


Quellennachweis
Für diesen Artikel wurden Erfahrungswerte mehrerer Lüftungsexperten, Bausachverständiger, Handwerker sowie Hersteller aufgearbeitet und zusammengefasst. Als Grundlage dienen hierfür aktuelle Normen, Gutachten sowie neutrale Prüfprotokolle unabhängiger Messdienstleister. 

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