Lüftung im Büro 

So finden Sie die richtige Lüftungsanlage für Ihr Office

 Wenn eine gute Durchlüftung eines Bürogebäudes sichergestellt wird, steigert dies die Luftqualität und bietet einen effektiven Schutz gegen Schimmel. Eine gut eingerichtete Lüftungsanlage kann zudem die Attraktivität eines Arbeitsplatzes erhöhen und die Produktivität sowie Zufriedenheit der Mitarbeiter fördern

Wir zeigen Ihnen in diesem Artikel, wie Sie in nur 7 Schritten Ihre passende Bürolüftung finden. Außerdem erklären wir, wie Sie die richtige Luftwechselrate bestimmen können und geben einen Überblick über die wichtigsten gesetzlichen Reglungen und Normen.

Themenübersicht

In 7 Schritten zur richtigen Lüftung im Büro 

Die wichtigsten Punkte bei der Gerätewahl 

Lüftungsanlagen in Büros sollten den Ansprüchen aller Angestellten gerecht werden und gleichzeitig gesetzliche Richtlinien erfüllen. Dadurch müssen bereits bei der Planung einer Bürolüftung einige Besonderheiten berücksichtigt werden. Entscheidend ist dabei in jedem Fall, einen ausreichenden Luftwechsel sicherzustellen, welcher die Luftfeuchtigkeit sowie CO₂ zuverlässig abführt und die Mitarbeiter mit ausreichend frischer Luft versorgt.

 Mithilfe der folgenden Checkliste können Sie herausfinden, welche Eigenschaften Ihre Bürolüftung besitzen sollte, um anschließend gezielt das richtige Produkt anzufragen. Darüber hinaus bieten wir Ihnen bei Luftbude ein 
kostenloses und neutrales Beratungsangebot, mit welchem wir Sie bei der Planung Ihrer Lüftung im Büro unterstützen können. 

Checkliste für Lüftungsanlagen im Büro

Schritt 1: Welche Bausituation liegt vor?

Saniertes Bürogebäude
Dezentrale oder hybride Lüftungsanlage

Je nach Situation bieten sich unterschiedliche Lüftungsanlagen für Ihr Büro an: In Bestandsgebäuden sind häufig dezentrale Lüftungsanlagen die beste Wahl. Diese können mit einem geringen Arbeitsaufwand eingebaut werden und benötigen nur eine Kernlochbohrung und einen Stromanschluss.

Neubau Bürogebäude
Zentrale Lüftungsanlage (dezentrale Lüftung auch möglich)

Zentrale Lüftungsanlagen sind dagegen mit einem deutlich höheren Bauaufwand verbunden, da ein komplexes Rohrsystem verlegt werden muss. Daher eignet sich dieses Lüftungssystem eher für Neubauten, in denen die Lüftungsrohre gleich mit eingeplant und eingebaut werden können.

Luftbude Tipp:
Nicht nur der Gebäudezustand ist bei der Wahl zwischen zentralen und dezentralen Lüftern entscheiden. Ebenso ist es wichtig abzuwägen, in wie vielen Räumen eine Lüftung verbaut werden soll. Als Faustregel lässt sich dazu merken, dass eine zentrale Lüftungsanlage wirtschaftlicher wird, je mehr Räume belüftet werden sollen. Wenn Sie nur einzelne Büroräume mit einer Lüftung ausstatten wollen, sind dezentrale Lüftungen immer kosteneffizienter.

Schritt 2: Wie stark sollten verschiedene Büroräume belüftet werden?

  • Einzelbüro – 20 – 40 m³/h Luftvolumenstrom pro Person

  • Großraumbüro – 40 – 60 m³/h Luftvolumenstrom pro Person

  • Konferenzraum – 50 – 60 m³/h Luftvolumenstrom pro Person

Diese Mindestluftwechselraten werden in den Arbeitsstättenrichtlinien festgeschrieben. Je nach tagesaktueller Auslastung wird allerdings nicht immer derselbe Luftwechsel benötigt. Deshalb raten wir Ihnen dazu, nicht nur nach einem möglichst hohen Luftvolumen bei Lüftungsanlagen zu suchen. Im Idealfall bietet eine bedarfsgerechte Steuerung die Möglichkeit, den Lüftungsbedarf je nach Auslastung anzupassen. So können auch Stromkosten sowie unnötige Eigengeräusche eingespart werden.

Schritt 3: Wie viele Personen befinden sich in einem Büro?

  • Büro für 2 Personen: 2 dezentrale Lüftungsanlagen im Paarbetrieb

  • Büro für 4 Personen: 4 dezentrale Lüftungsanlagen oder 2 dezentrale Lüftungsanlagen mit unterstützender Fensterlüftung

luftwechselrate-tabelle-arbeitsstaetten-bild

Um die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten, sollten Sie einen Luftvolumenstrom von 30 m³/h pro Person einplanen. Dieser Volumenstrom entspricht in etwa der Leistung einer gängigen dezentralen Lüftung. Dennoch müssen Sie nicht pro Person mit einer Lüftungsanlage rechnen. Kostengünstiger ist es, eine zusätzliche unterstützende Fensterlüftung mit einzubeziehen

luftwechselrate-tabelle-arbeitsstaetten-buero

So können Sie in einem Büro mit vier Personen und zwei Lüftern für eine Grundlüftung von 15 m³/h pro Person dauerhaft sorgen. Der zusätzlich benötigte Luftwechsel kann mit regelmäßigem Stoßlüften sichergestellt werden. 

Praxistipp:
Lüftungsexperten halten 30m³/h pro Person für unnötig viel Luftaustausch. In der Praxis werden daher häufig die Konzepte so geplant, dass nur über den gesamten Arbeitstag der Mindestluftwechsel eingehalten wird. Da sich aber in der Regel nur von 9 – 17 Uhr Mitarbeiter im Büro aufhalten, gelten auch hier nur die hohen Anforderungen. Eine Lüftungsanlage im mittleren Leistungsbereich gewährleistet über den Tag verteilt daher den geforderten Luftwechsel aus der Arbeitsstättenrichtlinie, auch wenn diese während der Arbeitszeit an ihre Grenzen stoßen kann.

Luftbude Tipp:
Damit Sie den Lüftungsbedarf Ihres Bürogebäudes ermitteln können, raten wir Ihnen ein Lüftungskonzept erstellen zu lassen. Dazu können Sie sich an Planungsbüros wenden oder unser kostenloses Beratungsangebot in Anspruch nehmen.

Schritt 4: Wird ein CO2-Sensor benötigt?

  • Bedarfsgerechte Lüftung je nach Raumnutzung – CO2-Sensor wird benötigt

  • Kontinuierliche Grundlüftung – CO2-Sensor wird nicht benötigt

Die CO2-Konzentration in der Raumluft ist ein wichtiges Kriterium für die Qualität der Atemluft.

Deshalb sollte CO2 möglichst konsequent abgeführt und durch frische sauerstoffhaltige Luft getauscht werden. Gerade in hoch frequentierten Räumen wie zum Beispiel in Konferenzräumen, bietet sich daher ein CO2-Sensor an. Dieser teilt der Lüftungsanlage mit, wenn die CO2-Konzentration steigt und sorgt dadurch dafür, dass die Lüftungsleistung automatisch erhöht wird.

luftwechselrate-tabelle-arbeitsstaetten-cozwei
Luftbude Tipp:
Viele Lüftungsgeräte haben einen Feuchtesensor integriert, ein CO2-Sensor muss zusätzlich erworben werden. Bei starker Büronutzung steigt CO2 und Feuchtigkeit gleichermaßen an. Somit kann auch ein Feuchtesensor entsprechend der bedarfsgeführten Lüftung in Büros verwendet werden.

Schritt 5: Soll ein Bürolüfter eine Wärmerückgewinnung (WRG) besitzen?

  • mit Wärmerückgewinnung – Dezentrale oder Zentrale Lüftungsanlage

  • ohne Wärmerückgewinnung – Reine Zu- und Abluftgeräte

Durch die Wärmerückgewinnung können Lüftungsanlagen bis zu 96 % der Wärmeenergie aus der Luft zurückgewinnen. Dadurch kann im Vergleich zur Fensterlüftung viel Energie über die Zeit eingespart werden. Lüftungsanlagen sind allerdings auch ohne WRG-Modul erhältlich. Bei diesen Geräten lässt die einströmende Zuluft die Temperatur im Büro deutlich sinken. Dies kann zu erhöhten Heizkosten sowie einen geringeren Komfort bei den Angestellten führen. Um eine möglichst angenehme Arbeitsatmosphäre zu schaffen, raten wir Ihnen deshalb auf eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung zu setzen. Diese kann bei Bedarf auch bei allen Modellen deaktiviert werden.

Schritt 6: Was sollte bei der Lautstärke einer Bürolüftung beachtet werden?

  • Büro in ruhiger Umgebung – Eigenschall der Lüftungsanlage beachten

  • Büro in lauter Umgebung – Durchgangschall der Lüftungsanlage beachten

luftwechselrate-tabelle-arbeitsstaetten-geraeusch

Eine Lüftungsanlage kann auf zwei unterschiedliche Arten zu einer Geräuschquelle werden: Es ist einerseits möglich, dass der Ventilator im Gerät einen hohen Eigenschall abgibt und somit im Arbeitsalltag störend auffällt. Andererseits ist es auch möglich, dass durch die Öffnung in der Außenwand viele Geräusche nach innen dringen. Je nach Ihrer Umgebung sollten Sie daher auf verschiedene Kennwerte besonders Rücksicht nehmen und, wenn nötig, Schallschutzmaßnahmen ergreifen.

Luftbude Tipp:
Der Eigenschall einer Lüftung sollte in einem Einzelbüro zwischen 30 und 40 dB(A) liegen. In einem Großraumbüro sollte dieser Wert 45 dB(A) nicht überschreiten. Mit dem Einhalten dieser Werte können Sie ein konzentriertes Arbeiten sicherstellen. Außerdem darf die Lautstärke nach Arbeitsschutzrichtlinien nicht größer als 55 dB(A) sein.

Schritt 7: Neutrale Beratungs- und Planungsangebote in Anspruch nehmen

Um das richtige Lüftungssystem für ein Bürogebäude zu finden, sind viele verschiedene Faktoren zu beachten. Neben den bereits genannten Punkten gibt es eine Reihe von gesetzlichen Richtlinien und Normen, welche während der Lüftungsplanung zum Tragen kommen. Damit die Lüftung im Büro zum einen den individuellen Bedürfnissen Ihrer Mitarbeiter und zum anderen allen gesetzlichen Anforderungen entspricht, raten wir Ihnen zu einer professionellen und herstellerunabhängigen Lüftungsplanung. Hierzu stehen Ihnen unsere Lüftungsplaner von Luftbude zur Verfügung. Wir begleiten jährlich über 8600 individuelle Bauprojekte und besitzen dadurch Erfahrungen mit den verschiedensten Lüftungslösungen. 

Gerne unterstützen wir auch Sie mit:
 

  • einer individuellen Lüftungsplanung, 

  • Geräteempfehlungen, die sich bewährt haben, 

  • einer neutralen Beratung, 

  • sowie der Lieferung aller benötigten Produkte und Zubehöre 

Nutzen Sie hierfür unseren Produktfinder oder schicken Sie uns Ihre Anfrage direkt.

Weitere Informationen zur Lüftungsplanung

Produktempfehlungen

Die besten Bürolüfter im Vergleich 

Abhängig von der baulichen Situation bieten sich für Büros unterschiedliche Lüfterarten an. Neben dezentralen und zentralen Lüftungsanlagen können auch hybride Lüfter eine effiziente Lösung darstellen. In der folgenden Tabelle vergleichen wir zwei dezentrale Anlagen mit einem hybriden Lüftungssystem. Weitere Details zu zentralen Lüftungsanlagen können Sie in unserem großen Produktvergleich „Die besten zentralen Lüfter“ finden.

Hersteller
RoosSüdwindBlauberg Ventilatoren
Anlagenart
dezentraldezentralhybrid
Leistung
11-60 m³/h
10 – 60 m³/h
30-100 m³/h
Schall17,5-38 dB(A)20 - 30 dB(A)13-22 db(A)
WRG93,7 %93 %79-96 %
Leistungsaufnahme
3,7-10,2 W3,9 – 6,7 W4,2-12 W

Wissenswertes rund um eine gute Belüftung im Büro

Wie eine Bürolüftung ein produktives Arbeitsumfeld unterstützen kann

Wie eine Bürolüftung ein produktives Arbeitsumfeld unterstützen kann

Eine gute Belüftung eines Gebäudes schützt nicht nur vor Schimmel und den daraus entstehenden gesundheitlichen Folgen, eine adäquate Belüftung kann besonders am Arbeitsplatz zusätzliche positive Effekte mit sich bringen

Eine ausreichende Frischluftzufuhr hat einen positiven Effekt auf die Produktivität der Mitarbeiter und fördert die tägliche Motivation. Eine Studie der Oxford Brooks University konnte zeigen, dass auch die Zufriedenheit im Büro mit einer zunehmenden Zuluftrate ansteigt. Ebenso wachsen das Wohlgefühl und die kognitive Leistungsfähigkeit. Weiterhin können Unternehmen durch eine gute  Lüftung sogar Geld einsparen. In den USA kam es zu durchschnittlich 35 % weniger Krankmeldungen durch eine ausreichende Frischluftzufuhr.

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Damit ein möglichst produktives Arbeitsklima erreicht werden kann, sollten folgende Aspekte beachtet werden:

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Besonders entscheidend, um diese positiven Effekte zu erzielen, ist ein zuverlässiger Abtransport von CO2, Feuchtigkeit und anderen Schadstoffen aus der Raumluft. Dies kann auch durch regelmäßiges Stoßlüften gelingen. Hier sollte allerdings nicht außer Acht gelassen werden, dass dadurch andere Nachteile entstehen können. So wird häufig eine Fensterlüftung mit störender Zugluft verbunden, welche das Büro auskühlt und den Komfort der Mitarbeiter verringert. Besonders in lauten Umgebungen kommt zusätzlich noch hinzu, dass Geräusche ungehindert in das Gebäude eindringen und somit den Arbeitsalltag stören können. Die zusätzlich entstehenden Heizkosten in Kombination mit dem verbundenen Aufwand machen eine Fensterlüftung häufig auch aus ökologischer und finanzieller Sicht wenig attraktiv. Lüftungsanlagen können somit eine alternative Lösung zur Belüftung von Büros sein.

Vorschriften zur Lüftung von Büros

Vorschriften zur Lüftung von Büros

Bei der Planung einer Lüftung für ein Bürogebäude müssen einige gesetzliche Richtlinien beachtet werden. Ebenso gibt es eine Reihe an Normen und Kenngrößen, die Sie hinzuziehen können.   

Wir haben die wichtigsten Grenzwerte für Sie übersichtlich zusammengefasst:

Die ASR A3.6 legt fest, dass an einem Arbeitsplatz stets eine ausreichende Menge Luft vorhanden sein muss, welche gesundheitlich zuträglich ist. Dafür bietet die Richtlinie Kennwerte wie hoch der Luftwechsel pro Person in einem Raum sein muss. Wie diese Werte erreicht werden sollen, wird nicht vorgeschrieben. Allerdings wird festgelegt, dass pro Person mindestens 30 m³/h Frischluft gefördert werden müssen. Dies kann auch über eine freie Lüftung, also beispielsweise Stoßlüften, erreicht werden. Die Praxis zeigt jedoch, dass hier jede Stunde stoßgelüftet werden müsste, was sich im Alltag häufig nicht praktikabel realisieren lässt. In diesen Fällen sollten zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden, um den Mindestluftwechsel sicherzustellen. Ein wichtiges Kriterium für eine qualitativ hochwertige Atemluft ist in der ASR A3.6 mit der CO2- Konzentration festgeschrieben. 

Dafür gelten folgende Kennwerte:

  CO2-Konzentration in ppm  
  Hygienische Bewertung und Maßnahmen nach ASR A3.6
< 1000  Hygienisch unbedenklich 
  → keine Maßnahmen erforderlich
1000 - 2000  Hygienisch auffällig
  → Lüftungsverhalten kontrollieren und anpassen
  → Lüftungsplan erstellen
  → Lüftungsmaßnahme (z.B. Lüftungsanlage installieren)
> 2000  Hygienisch inakzeptabel
  → weitergehende Lüftungsmaßnahmen erforderlich (z.B. Personen im Raum   reduzieren, Lüftung verstärken)

Die DIN EN 16798 ist eine neuere Norm, welche die bisher gültigen Normen DIN EN 13779 und DIN EN 15251 ersetzen soll. Sie benennt Anforderungen an die Leistung von Lüftungsanlagen und Kühlsystemen in Nichtwohngebäuden. Dabei bezieht sie sich insbesondere auf die energetische Bewertung von Gebäuden. Einbezogen in die Richtlinien werden unter anderem Werte zur Temperatur, Luftfeuchtigkeit, CO2, Zugluft und Akustik. 

 
Insgesamt ergeben sich daraus folgende Luftwechselraten:

  Kategorie  
  Gesamtwert des Standard-Auslegungsaußenluftvolumenstromes für den Raum m³/h (pro Person)  
  Gesamtwert des Standard-Auslegungsaußenluftvolumenstromes für den Raum m³/h (pro m²)
I
  (höchste Anforderung, z.B. bei Personen mit besonderen Bedürfnissen)  
727,2
II
  (durchschnittliche Anforderungen)  
505.0
III
  (moderate Anforderungen)  
282,8
IV
  (geringe Anforderungen, nicht dauerhaft empfohlen)  
202,0
  Kategorie  
  Gesamtwert des Standard-  
  Auslegungsaußenluftvolumenstromes  
  für den Raum m³/h (pro Person)  
  Gesamtwert des Standard- Auslegungsaußenluftvolumenstromes  
  für den Raum m³/h (pro m²)  
I
(höchste Anforderung, z.B. bei Personen mit besonderen Bedürfnissen)
727,2
II
(durchschnittliche Anforderungen)
505.0
III
(moderate Anforderungen)
282,8
IV
(geringe Anforderungen, nicht dauerhaft empfohlen)
202,0

Die DIN EN ISO 7730 beschäftigt sich mit der Behaglichkeit in einem Büro. Das heißt, diese Norm legt fest, welche Anforderungen erfüllt sein müssen, damit sich eine Person in einem Raum wohlfühlen kann. Relevant für die Lüftungstechnik wird hierbei besonders die thermische Behaglichkeit. Einfach ausgedrückt bedeutet dies, dass es in einem Büro so warm sein sollte, dass ein Mensch weder friert noch schwitzt. Besonders der Wärmeschutz kann durch eine Lüftungsanlage deutlich verbessert werden. Sollten in einem Bürokomplex die Grenzwerte überschritten werden, kann zum Beispiel für heiße Sommermonate ein Kühlregister in eine zentrale Lüftungsanlage eingebaut werden. Dieses sorgt für eine Kühlung der Zuluft, während gleichzeitig die verbrauchte Luft zuverlässig abgeführt werden kann.

Folgende Richtwerte sind dafür zu beachten:

Sommer-Klimaregion
Merkmal
der Region
Grenzwert der
Innentemperatur
Höchstwert der mittleren monatlichen Außentemperatur
ASommer-
kühl
25 °C 0 ≤ 16,5
BGemäßigt26 °C16,5 < 0 < 18
CSommer-
heiß
27 °C 18

Im Gegensatz zu den vorherigen Normen und Richtlinien handelt es sich bei der VDI 3804 nur um Empfehlungen für eine effektive Belüftung von Bürogebäuden. Es bietet somit eine mögliche Berechnungsgrundlage, welche allerdings keine expliziten Vorgaben ausformuliert. Im Kern der VDI 3804 werden sechs gängige Beispielkonfigurationen von Lüftungsanlagen beschrieben. Hierbei handelt es sich bei den Buchstaben A – C um zentrale und D – F um dezentrale Lüftungsanlagen. Die Empfehlung des Verein Deutscher Ingenieure (VDI e.V.) geben somit Hinweise zur Planung einer Bürolüftung. Hierbei werden die oben genannten Normen und Gesetze berücksichtigt und es wird ein besonderer Wert auf Behaglichkeitsanforderungen gelegt.

Förderung einer Bürolüftung

Förderung einer Bürolüftung

Sowohl bei einer dezentralen als auch bei einer zentralen Lüftungsanlage kann im Abluftbetrieb ein Unterdruck im Raum entstehen, der giftige Gase aus dem Kamin in den Raum zieht. Daher sollten auch zentrale Lüftungen bei der Kombination mit einem raumluftabhängigen Kamin mit einem Unterdruckwächter ausgestattet sein, der die Lüftungsanlage gegebenenfalls abschalten kann. Gesonderte Anforderungen hinsichtlich des Einsatzes einer Zentralanlage gibt es nicht. 

Planung einer Lüftungsanlage im Büro

Planung einer Lüftungsanlage im Büro

Damit die Installation einer Lüftungsanlage bei Ihnen problemlos durchgeführt werden kann, sollten Sie bereits so früh wie möglich die wichtigsten Eckdaten Ihrer Lüftung planen. 

Mithilfe der folgenden Checkliste gelangen Sie Schritt für Schritt zu einer optimalen Bürolüftung:

Zunächst ist es wichtig herauszufinden, welchen Lüftungsbedarf Sie abdecken wollen. 
Hierbei kann je nach Bausituation unterschieden werden.

Neubau
Bei einem Neubau ist es grundsätzlich empfehlenswert, eine Lüftungsanlage zu implementieren. Die dichten Gebäudehüllen lassen keine frische Luft nach innen, wodurch eine zusätzliche Lüftung für den Gebäude- und Gesundheitsschutz wichtig wird.
Bestehendes Gebäude
Sollten Sie bereits in einem bestehenden Gebäude arbeiten, können Sie den Bedarf einer Lüftungsanlage vorab messen. Hierfür können Sie z.B. einen CO2- Messer verwenden, um die Luftqualität zu ermitteln. Ebenso können Sie das Lüftungsverhalten der Mitarbeiter beobachten und diese dafür sensibilisieren. So können Sie festlegen, ob Sie eine unterstützende Lüftung oder eine nutzerunabhängige Lüftungsanlage benötigen.

Entscheidung für eine Lüftungsart Sie können sich entscheiden, ob Sie eine dezentrale, zentrale oder eine hybride Lüftungsanlage benötigen. Je nach der aktuellen Bausituation, Ihren finanziellen Mitteln oder Ihren persönlichen Anforderungen können Sie sich für die Lösung entscheiden, die am besten zu Ihrer Arbeitssituation passt. Sollten Sie noch unsicher sein, welche Anlagenart die richtige für Sie sein kann, können Sie sich in unserem Ratgeber „Dezentrale und Zentrale Lüftungsanlagen im Vergleich“ über die einzelnen Vor- und Nachteile informieren.

Mit der richtigen Förderung können Sie bei Ihrem Bauvorhaben unterstützt werden und so finanzielle Mittel einsparen. Um alle Möglichkeiten zu kennen, ist es deshalb ratsam, sich bereits früh über Förderprogramme zu informieren. Hier gibt es sowohl auf Bundesebene, als auch länderspezifische Förderprogramme für Lüftungsanlagen in Büroräumen.

Mithilfe der genannten Vorüberlegungen können Sie gemeinsam mit einem Lüftungsplaner die perfekte Lüftungsanlage für ein Bürogebäude ermitteln. Achten Sie dabei darauf, dass es sich um ein neutrales Planungsangebot handelt, damit Sie eine herstellerunabhängige Produktauswahl treffen können. Hierfür stehen Ihnen unsere Lüftungsexperten kostenfrei zur Verfügung. Gerne können Sie uns auch bereits bei früher aufkommenden Fragen kontaktieren. Wir beraten Sie von der Erstellung eines Lüftungskonzepts bis zur Suche der richtigen Handwerker.

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Fazit zu Lüftungsanlagen in Büros 

Die richtige Belüftung eines Bürogebäudes ist nicht nur wichtig für den allgemeinen Gebäudeschutz. Vielmehr kann mit einer effizienten Lüftung dafür gesorgt werde, dass ein attraktives Arbeitsklima geboten werden kann. Dadurch können die Motivation und die Produktivität der Mitarbeiter verbessert werden. Darüber hinaus kann damit auch die Gesundheit der Angestellten unterstützt werden. 

Um eine gute Durchlüftung sicherzustellen, bieten sich kontrollierte
Lüftungssysteme an, da diese eine komfortable und effiziente Alternative zur Fensterlüftung darstellen. Hierbei kann zwischen dezentralen, zentralen und hybriden Anlagen abgewogen werden. Zusätzlich ist es wichtig, gesetzliche Bestimmungen einzuhalten, um eine funktionierende Planung in einem effektiven Lüftungskonzept sicherzustellen. Da diese Arbeitsschritte komplex sind, empfehlen wir Ihnen, sich an Lüftungsexperten zu wenden. Wir bei Luftbude beraten Sie neutral und kostenfrei zur Ihrer individuellen Lüftungslösung.

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Andreas Wulf - Sachverständiger Lüftungslösungen
Über den Autor...
Mein Name ist Andreas Wulf und ich bin ein Lüftungsexperte mit langjähriger Erfahrung in der Planung und Installation von Lüftungssystemen. Ich bin bestrebt, für meine Kunden eine optimale Raumluftqualität und Energieeffizienz zu erreichen. Mit meinem fundierten Fachwissen stehe ich seit 2020 dem Unternehmen Luftbude zur Seite.
Andreas Wulf, Sachverständiger Lüftungslösungen


Quellennachweis
Für diesen Artikel wurden Erfahrungswerte mehrerer Lüftungsexperten, Bausachverständiger, Handwerker sowie Hersteller aufgearbeitet und zusammengefasst. Als Grundlage dienen hierfür aktuelle Normen, Gutachten sowie neutrale Prüfprotokolle unabhängiger Messdienstleister. 

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