Der große Vergleich
„Brauche ich eine zentrale oder dezentrale Lüftung?“
Luftbude unterstützt Sie als neutraler Lüftungsexperte sowohl bei dezentralen als auch zentralen Lüftungsanlagen.
Um Sie bei dieser Frage fachgerecht und vor allem neutral zu beraten, erhalten Sie in diesem Ratgeber vorab einen übersichtlichen Vergleich zwischen dezentralen und zentralen Lüftungsgeräten.
Themenübersicht
Funktionsweise und Planung
Zentrale oder dezentrale Lüftung
Zentrale und dezentrale Lüftungsanlagen unterscheiden sich maßgeblich in ihrem Aufbau:
Eine dezentrale Lüftungsanlage besteht aus mehreren kompakten Einzelgeräten, welche in die Außenwände der Räume eines Gebäudes eingebaut werden.
Planung einer Wohnraumlüftung
Dezentrale oder zentrale
Lüftungsanlage
Bestehen hohe Decken für mögliche Lüftungskanäle?
In Bestandsgebäuden ist der Einbau einer zentralen Lüftung dagegen deutlich erschwert. Meist ist hier im Boden oder in der Decke nicht genügend Platz, um die Lüftungsrohre zu verbauen. Dezentrale Anlagen bieten sich daher auch im Altbau eher an.
Bevor Sie sich für eine Anlageart entscheiden, ist es ratsam, ein Lüftungskonzept aufzustellen und herauszufinden, wie viel Luftaustausch in Ihrem Gebäude benötigt wird. Abhängig davon wird dann bestimmt, welche Leistung eine Lüftungsanlage erbringen muss, um Ihr Gebäude zuverlässig zu belüften.
Entscheiden Sie sich für dezentrale Lüftungsanlagen können Sie nun bestimmen, wie viele Geräte Sie in Ihren Wohnraum einbauen sollten, um den Mindestluftwechsel zu erfüllen.
Da Zentralgeräte nur einen Außenluftzugang haben, kann dieser bestmöglich platziert werden, sodass hier eine zusätzliche Schalldämmung für Außengeräusche oft nicht nötig ist. Hier kann jedoch in den Lüftungsrohren ein sogenannter Teleskopschall erzeugt werden, wodurch Schalldämpfer vor Luftauslässen eines jeden Raums notwendig sind.
Planungsaufwand | To-Do | |
1. Fensterfalzüftung | gering |
|
2. Dezentrale Lüftungsanlage | mittel |
|
3. Zentrale Lüftungsanlage | hoch |
|
Zentrale oder dezentrale Lüftung einbauen?
In Neubauten können bei einer frühzeitigen Planung bereits Montageblöcke in den Rohbau eingesetzt werden. Diese ermöglichen einen Einbau ohne zusätzliche Bohrungen. Das Lüftungsgerät wird in dem vorgesehenen Loch platziert und der umliegende Spalt mit Bauschaum ausgeschäumt. Nur für einen ordnungsgemäßen Stromanschluss wird auf jeden Fall Fachpersonal benötigt. Je nach Gebäudezustand müssen gegebenenfalls Stromleitungen verlegt werden. Insgesamt wird für die Montage eines dezentralen Lüftungsgerätes etwa 2 Stunde benötigt.
Bei Neubauten stellt der Einbau einer Zentralanlage häufig kein großes Problem dar, da die Verrohrung bereits in der Rohbauphase eingesetzt werden kann.
Die Lüftungsrohre lassen sich in die Dämmschicht des Bodens einsetzen oder können in den Decken eines Gebäudes eingegossen werden. In bestehenden Gebäuden ist dieser Montageschritt dagegen deutlich komplexer. Meist ist hier im Boden oder in der Decke nicht genügend Platz, um Lüftungsrohre nachträglich zu verbauen.
Anfallende Kosten bei einer Zentralen oder dezentralen Lüftung
Im Alltag bleibt ein regelmäßiges Stoßlüften weiterhin unabdingbar, sodass die Fensterfalzlüftung keine zuverlässige und automatische Lüftungslösung darstellt.
Diese Art der Lüftung kann nur die Mindestanforderungen der DIN 1949-6 erfüllen, aber in Hinblick auf Bewohner garantieren.
Ganz anders verhält es sich bei dezentralen und zentralen Lüftungsanlagen. Da es sich hierbei um eigenständige Gebäudetechnik handelt, entstehen entsprechende Kosten für die Anschaffung sowie den Einbau der Geräte.
Dazu kommen Kosten für die Montage, die je nach Ausgangssituation unterschiedlich ausfallen können, da hier stark zwischen Alt- und Neubau unterschieden werden muss. In einem neuen Gebäude können die Lüftungskanäle bereits in der Rohbauphase verhältnismäßig günstig eingesetzt werden. In einem Bestandsgebäude sind dagegen erhebliche Eingriffe in die Bausubstanz nötig. Die dabei entstehenden Kosten, lassen sich nur individuell je nach Gebäudevoraussetzung einschätzen. Experten raten deshalb in einem Altbau von einer zentralen Lüftungsanlage ab.
Fazit zu
den Kosten im durchschnittlichen Einfamilienhaus | Nutzen | |
1. Fensterfalzlüftung | > 500 € | gering ein ausreichender Feuchteschutz, keine WRG |
2. Dezentrale Lüftungsanlage | 2.700 – 6.800 € | hoch Feuchteschutz und Komfort garantiert |
3. Zentrale Lüftungsanlage | 6.000 – 9.000 € | hoch Feuchteschutz und Komfort garantiert |
Überblick der Stärken & Schwächen verschiedener Wohnraumlüftungen
Stärken und Schwächen von
dezentralen Lüftungsanlagen
Stärken und Schwächen von
zentralen Lüftungsanlagen
Stärken und Schwächen von
Fensterfalzlüftungen
Zusammenfassung der Zahlen & Fakten
Dezentrale
Lüftungsanlage | Zentrale Lüftungsanlage | Fensterfalzlüftung | |
Wärmerückgewinnung | bis
zu 94% | bis zu 94% | nein |
Wärmeverlust | nein | nein | komplett |
Temperaturüberwachung via Sensor | Ja | Ja | Nein |
Frostschutz möglich | Ja
(Reversierbetrieb / regenerativ) | Ja (Isolierung der Kanäle, zusätzliches Heizregister möglich) | Nein |
Feuchtigkeitszurückgewinnung | Ja | nur mit
Enthalpie-wärmetauscher | Nein |
Dezentrale
Lüftungsanlage | Zentrale Lüftungsanlage | Fensterfalzlüftung | |
Feuchteschutz erfüllt | Ja | Ja | nur Mindestschutz möglich |
Nennlüftung erfüllt | Ja | Ja | Nein |
Intensivlüftung möglich | Ja | Ja | Nein |
Verfügbares Schallschutzzubehör | Ja | Ja | Nein |
Dezentrale
Lüftungsanlage | Zentrale Lüftungsanlage | Fensterfalzlüftung | |
Sensoren | Ja | Ja | Nein |
Bedarfsgeführte Lüftung (z.B. CO2, Feuchte, VOC) | Ja | Ja | Nein |
Filter (z.B. gegen Pollen, Staub, Feinstaub, Gerüche, Schadstoffe) | Ja | Ja | Nein |
vielfältige Filterarten mit
hohen Filterklassen | Ja | Ja | Nein |
Individuelle
Lüftungssteuerung | Ja | Ja | Nein |
Definierbare Lüftungszonen | Ja (Wechsel möglich) | Ja (festgelegte Aufteilung in Zu- und Ablufträume) | Nein |
Dezentrale
Lüftungsanlage | Zentrale Lüftungsanlage | Fensterfalzlüftung | |
Einbauort | Neubau;
Bestand/
Sanierung | Neubau; Kernsanierung (nur mit deutlichem Bauaufwand) | Neubau; Bestand/
Sanierung |
Anzahl belüfteter Räume |
kann individuell festgelegt werden |
| kann individuell
festgelegt werden (min. 2) |
Flexibler Einbauort | Ja | Nein (Rohrsystem beachten) | Nein (an Fenster gebunden) |
Berechenbare Luftvolumenströme | Ja | Ja | Nein |
Dezentrale
Lüftungsanlage | Zentrale Lüftungsanlage | Fensterfalzlüftung | |
Anschaffungskosten | ca. 450 – 850 €
pro Lüftungsgerät ca. 530 – 800 €
für komplettes
Zubehör | ca. 6.000 – 9.000 € | < 500€ |
Montagekosten | Ca. 2000 € für 6
Lüfter (2h / Lüfter) | ab 2.500 € (je nach baulichen Gegebenheiten) | Fenstertausch
meist nötig |
Wartungskosten | ca. 40 – 90 €/Jahr | ca. 50 – 100 €/ Jahr +
ca. 150 – 400 €
Reinigung der Kanäle
alle 2-5 Jahre | Schwer zu
reinigen |
Betriebskosten | Ja | Ja | Nein |
Stromkosten | ca. 4 – 10 €/Jahr pro Gerät | ca. 60 €/ Jahr ohne WRG ca. 120 €/Jahr mit WRG | Kosten für Wärmeverlust |
Ja | Ja | Nein |
Dezentrale
Lüftungsanlage | Zentrale Lüftungsanlage | Fensterfalzlüftung | |
Elektrischer Anschluss
notwendig | Ja | Ja | Nein |
Positionierung | Flexibel | Unflexibel | Unflexibel |
Selbstständige Montage | Ja | Nein (nur mit viel Vorerfahrung) | Ja |
Selbstständige Einrichtung | Ja
(Elektroanschluss sollte vom Fachmann erfolgen) | Nein | / |
notwendige professionelle Unterstützung | für Elektroanschluss + Kernlochbohrung | für Verlegung der Lüftungs-kanäle
+ Inbetrieb-nahme + Wartung der Kanäle | für Fenster-
tausch |
Dezentrale
Lüftungsanlage | Zentrale Lüftungsanlage | Fensterfalzlüftung | |
Selbstständige Wartung der
Filter | Ja | Ja | / |
Reinigung durch Fachfirma | Nein | Ja (Lüftungskanäle alle 2 – 5 Jahre) | Nein |
Erinnerungsfunktion für
Reinigung | Ja | Ja | Nein |
Zentrale vs. dezentrale Lüftung
Welche Lüftungsanlage passt zu
mir?
Die einfachste zulässige Lösung zur Erfüllung dieser Norm ist eine Fensterfalzlüftung. Diese sichert aber nur den reinen Feuchteschutz des Gebäudes, ohne dabei die Bewohner zu berücksichtigen. Da Menschen aber die größten Feuchtetreiber in Wohngebäuden sind, empfehlen wir Ihnen eine Auslegung mindestens nach Nennlüftung der DIN 1946-6, die auch das Wohnverhalten mit einbezieht. Diese kann sowohl mit einer dezentralen als auch mit einer zentralen Lüftung erreicht werden.
Fazit zum Vergleich von zentralen und dezentralen Lüftungsanlagen
Generell sollte einer Entscheidung eine neutralen Beratung vorhergehen, um die bestmögliche Lüftungslösung zu finden. Fragen Sie daher keine Lüftungsexperten mit nur einem kleinen Portfolio sowie einzelne Hersteller – hier ist die Wahl der Lüftung bereits vorbestimmt. Eine individuelle Planung entsprechend Ihren Gegebenheiten und Wünsche können Sie kostenfrei bei Luftbude erhalten. Unsere Experten bieten Ihnen anschließend eine neutrale Beratung und finden für Sie die richtige Wohnraumlüftung.
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Mein Name ist Günther Wolf, ein profundierter Experte für die Grundlagen der Lüftungstechnik, der seit 2019 mit der Luftbude GmbH zusammenarbeitet. Meine Expertise erstreckt sich über sämtliche technische und physikalische Komponenten der Wohnraumlüftung und befähigt mich zur Entwicklung individualisierter Lösungen.
Quellennachweis
Für diesen Artikel wurden Erfahrungswerte mehrerer Lüftungsexperten, Bausachverständiger, Handwerker sowie Hersteller aufgearbeitet und zusammengefasst. Als Grundlage dienen hierfür aktuelle Normen, Gutachten sowie neutrale Prüfprotokolle unabhängiger Messdienstleister.
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