Zentrale Lüftungsanlage planen
Damit eine zentrale Lüftung zuverlässig frische Luft durch das Haus befördern kann, ist eine sorgfältige Planung der gesamten Anlage eine wichtige Grundvoraussetzung. So kann garantiert werden, dass die Raumluft stets einen optimalen Feuchtigkeitsgehalt besitzt und alle gesundheitsbedenklichen Stoffe ordnungsgemäß abtransportiert werden. Wie Sie eine zentrale Lüftungsanlage auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten planen, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Themenübersicht
Wie plane ich eine zentrale Lüftung?
Positionierung von Lüftungsgerät & Lüftungskanälen
Damit zentrale Lüftungsgeräte ordnungsgemäß arbeiten können, müssen die Räume eines Gebäudes in Zu- und Ablufträume unterteilt werden:
- Ablufträume sollten Zimmer sein, in denen viel Feuchtigkeit aufkommt oder starke Gerüche entstehen. Dafür kommen vor allem Badezimmer, Küchen oder Hauswirtschaftsräume infrage. Durch das Abtragen der Luft verbreiten sich die Gerüche nicht im Haus und Feuchteschäden am Mauerwerk können vermieden werden.
- Wohn- und Schlafräume werden in der Regel als Zulufträume betrachtet. In diesen Bereichen wird die frische Luft von außen in das Gebäude eingespeist. Zwischen Zu- und Ablufträumen kommt es zu einem natürlichen Druckausgleich. Das bedeutet, dass die Zuluft nicht nur in dem Raum verharrt, in den sie eingelassen wird. Durch Durchströmgitter oder offene Türen gelangt die frische Luft von allein auch in die Ablufträume. So wird für ein ausgeglichenes Raumklima gesorgt, da zum Druckausgleich die Frischluft von den Zuluft- zu den Ablufträumen wandert.


Die genaue Positionierung Ihrer Lüfter können Sie Experten überlassen. Diese erstellen für Sie ein Lüftungskonzept und beraten Sie bei der Wahl Ihres zentralen Lüftungssystems. Der Einbau einer Lüftung ohne fachliche Beratung ist nicht empfehlenswert.
Was kann die Planung einer Wohnraumlüftung beeinflussen?
Diese fünf Faktoren sollten Sie bedenken, wenn Sie sich für eine Zentrallüftung entscheiden:
- Anzahl der Bewohner
- Größe des Gebäudes
- Energetischer Zustand des Gebäudes
- Gewünschte Luftqualität
- Bauliche Gegebenheiten
Besonders die baulichen Gegebenheiten spielen eine wichtige Rolle für die Planung einer zentralen Lüftungsanlage. Diese bestimmen die Möglichkeiten, wie gut sich die Anlage in ein Haus integrieren lässt. Deshalb bietet es sich an, bei Neubauten möglichst früh mit der Planung einer zentralen Lüftung zu beginnen. So kann dafür gesorgt werden, dass die Rohre im Boden oder in der Decke direkt mit verbaut werden. Bei der Kostenkalkulation sollten Sie ebenfalls die Gesamtkosten der Zentralanlage im Blick behalten – vor allem auch die Betriebs- und Wartungskosten. Mehr zu den Kosten einer zentralen Lüftungsanlage finden Sie in unserem Ratgeber dazu.

Bei Bestandsgebäuden bedarf der Einbau einer Zentralanlage einer genaueren Prüfung. Abgehängte Decken können zum Beispiel dafür genutzt werden, das Kanalnetz zu verstecken. Sollte dies nicht möglich sein, kann das Bauvorhaben deutlich aufwändiger werden. In diesen Fällen können aber auch dezentrale Lüftungen als gleichwertige Alternative in Betracht gezogen werden.
Welche Anforderungen bestehen bei der Planung einer zentralen Wohnraumlüftung?
1. Wie können die nötigen Luftvolumenströme berechnen werden?
Es ist wesentlich, dass das zentrale Lüftungssystem das individuell errechnete Luftvolumen zum Luftwechsel austauschen kann. Das Gesamtvolumen richtet sich nach der Wohnfläche, den Nutzungseinheiten und der Anzahl der Zu- und Ablüftungsräume. Die Menge an auszutauschendem Luftvolumen sollte mit einer entsprechendem Berechnungsgrundlage wie der DIN 1946-6 errechnet werden. Achten Sie dabei vor allem darauf, dass auch die Bewohner in dieser Kalkulation mitberücksichtigt werden und Sie nicht nur den reinen Gebäudeschutz errechnen.
Die Luftvolumenströme spielen ebenfalls eine wichtige Rolle, wenn sogenannte raumluftabhängige Feuerstätten vorhanden sind. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Kamine oder Gasherde. Diese benötigen Sauerstoff aus der Raumluft, um betrieben zu werden. Hier gelten gesonderte Richtlinien, die es zum Schutz der Bewohner sowie des Gebäudes zu beachten gilt. Hierbei könnten entsprechende Schaltungen und Klappen notwendig werden. Sind diese Bereiche bereits in der Planung enthalten, können Komplikationen vermieden werden.

2. Wie kann die Energieeffizienz erhöht werden?

Moderne Geräte können bis zu 96 % der Wärmeenergie aus dem Wohnraum beim Lüftungsvorgang erhalten. Dadurch muss im Normalfall weniger geheizt werden und die Energiekosten können dadurch sinken. Optimiert werden kann diese Funktion mit dem passenden Zubehör.

3. Wie kann ich die Raumluftqualität und Hygiene verbessern?
Damit die Lüftungsanlage frische Luft in den Wohnraum befördern kann, muss bei der Planung auf die Positionierung der Ansaugstelle für die Außenluft geachtet werden. Die Öffnung im Haus, durch welche die frische Luft in das Kanalnetz strömt, sollte möglichst so gelegen sein, dass keine Schadstoffe hineingelangen. Deshalb sollte sie nach Möglichkeit nicht in Richtung einer Straße zeigen. Um die Luft und das Kanalsystem langfristig sauber zu halten, sollten in jedem Fall hochwertige Filter verbaut werden, welche regelmäßig gewartet und ausgetauscht werden.


4. Welche Möglichkeiten zum Schallschutz gibt es?
Bei einer zentralen Lüftungsanlage kann es unterschiedlichste Geräuschquellen geben, welche aber mit guter Planung effektiv eingedämmt werden können.
- Eine zu hohe Luftgeschwindigkeit kann zu störenden Geräuschen führen. Deshalb wird diese innerhalb der DIN-Norm DIN 1946-6 berechnet und geregelt. Im Hauptkanal sollte die Luft mit maximal 5 m/s und im Nebenkanal mit maximal 3 m/s durchgeleitet werden.
- Flexible Rohre helfen dabei, dass die Schallübertragung möglichst gering bleibt.
- Durch die Bewegung der Luft kann es besonders an Rohrbefestigungen und Wanddurchführungen zu Körperschall kommen (auch Teleskopschall). Um das Vibrieren der Rohre zu vermeiden, ist es deshalb ratsam, an diesen Stellen eine Körperschalldämmung zu installieren.


Fazit: So planen Sie eine zentrale Lüftungsanlage
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Quellennachweis
Für diesen Artikel wurden Erfahrungswerte mehrerer Lüftungsexperten, Bausachverständiger, Handwerker sowie Hersteller aufgearbeitet und zusammengefasst. Als Grundlage dienen hierfür aktuelle Normen, Gutachten sowie neutrale Prüfprotokolle unabhängiger Messdienstleister.
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