Schimmel im Keller

Ursachen, Prävention und Entfernung
Keller, gerade von älteren Häusern, sind oft die Problemkinder im Haus. Problemkinder deshalb, da Keller unverhältnismäßig oft von Schimmel betroffen sind. Schimmel ist in Kellern deshalb so häufig, da dort die Temperaturen niedrig und die Luftfeuchtigkeit hoch ist. Zudem wird dort meist nicht ausreichend gelüftet. Auch sind Kellerwände auf Grund des falschen Nutzungsverhalten der Bewohner oder baulicher Mängel, häufig feucht. All diese Faktoren sind optimale Wachstumsbedingungen für Schimmel. Denn wenn eine hohe Feuchtigkeit vorherrscht, lassen Schimmelpilze meist nicht lang auf sich warten. Schimmel macht den Keller nicht nur unbewohnbar, sondern stellt auch eine echte Gefahr für die Gesundheit der Bewohner und die Bausubstanz der Immobilie dar. Was weitere Ursachen für Schimmelpilze in Kellern sind, wie Sie mit einem Schimmelpilzbefall umgehen sollten und wie Sie diesen verhindern können, erfahren Sie jetzt in diesem Artikel.

Gründe, warum Keller so häufig von Schimmel betroffen sind

Ein Grund, warum Kellerräume so Schimmelanfällig sind, ist dass dort niedrigere Temperaturen als im restlichen Gebäude herrschen und deshalb die Kellerwände sehr kalt sind. Wenn nun warme Luft in die Kellerräume strömt, kondensiert diese an den kalten Kellerwänden. Somit lagert sich auf ihnen Feuchtigkeit ab und Schimmelbildung ist vorprogrammiert.
Ein weiterer Grund für Feuchtigkeit im Keller, ist das falsche Lüftungs- und Heizverhalten der Bewohner. Denn indem Keller unzureichend bzw. falsch belüftet werden, erhöht sich deren Luftfeuchtigkeit, was Schimmelbildung stark begünstigt. Die optimale Luftfeuchtigkeit in Kellerräumen sollte zwischen 40 und 60% und niemals über 70% betragen. Beträgt die Luftfeuchtigkeit längerfristig über 70% ist Schimmelbildung garantiert. Falsches Heizverhalten bedeutet, dass Kellerräume zu wenig beheizt werden. Dadurch kühlen die Kellerwände stark aus. Die Folge: vermehrte Kondenswasserbildung auf Kelleroberflächen.

Ebenso kann es auf Grund von baulichen Mängeln, wie z.B. fehlerhaften Kellerabdichtungen oder schlechten Wärmedämmungen zu Schimmelbildung kommen. Durch fehlerhafte Kellerabdichtung kann Wasser in das Mauerwerk gelangen, welches die Wände durchfeuchtet. Auf Grund von schlechter Wärmedämmung kühlen Kellerwände leichter aus und Kondenswasser setzt sich auf ihnen ab.

Auch Wasserschäden können für Schimmel im Keller verantwortlich sein. Wird ein Wasserschaden, wie z.B. eine ausgelaufene Waschmaschine oder ein Rohrbruch, nicht schnell erkannt und getrocknet, kann es auf Grund der stark erhöhten Feuchtigkeit im Keller zu Schimmelbildung kommen.

Schimmel im Keller entfernen

Auch wenn sich Schimmel „nur“ im Keller eingenistet hat, ist es sehr wichtig diesen gründlich zu entfernen, um dessen weitere Ausbreitung einzudämmen. Betreten Sie den Keller, können sich die dort vorhandenen Schimmelsporen u.a. in Ihrer Kleidung festsetzen und gelangen somit in das gesamte Haus. Für eine gründliche Schimmelentfernung ist es zudem sehr wichtig die Schimmelursache zweifelsfrei zu identifizieren. Wird die Schimmelursache nicht entfernt, bildet sich der lästige Pilz immer wieder neu. Dann haben auch die besten Sanierungsmaßnahmen keinen größeren Nutzen.

2.1 Selbstständige Schimmelentfernung

Eine Maßnahme, welche Sie selbstständig ergreifen können, um eine großflächige Schimmelausbreitung zu vermeiden, ist die vom Schimmel befallenen Objekte wie z.B. Umzugskartons oder Möbelstücke aus dem Keller zu entsorgen. Denn diese Objekte aus organischem Material bieten dem Schimmel ideale Wachstumsnährstoffe. Ein weiterer Grund, warum Sie schimmelige Gegenstände unverzüglich aus Ihrem Keller entfernen sollten, ist, dass zu nahe an Wänden bzw. auf dem Boden stehende Objekte den Schimmelpilz an Wände und Böden weitergeben können. Dadurch kann sich Schimmel großflächig ausbreiten.

Handelt es sich um einen oberflächlichen Schimmelbefall unter 0,5 m2, können Sie diesen mit z.B. Alkohol selbstständig entfernen. Beachten Sie dazu unbedingt bestimmte Sicherheitsmaßnahmen, wie z.B. das Tragen von Handschuhen oder eines Mund- Nasenschutzes. Alle wichtigen Informationen über die selbstständige Schimmelbeseitigung können Sie im Artikel Schimmelbeseitigung und -sanierung unter dem ersten Gliederungspunkt nachlesen.

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2.2 Fachmännische Schimmelentfernung

Ist der Schimmel in Ihrem Keller…:
größer als 0,5 m²,
schon tief in die Bausubstanz eingedrungen,
die Schimmelursache unklar
oder wenn sie unter Atemwegserkrankungen, Immunschwäche oder Allergien leiden, sollte unbedingt einen Fachmann für die Schimmelbeseitigung beauftragt werden. Welche Kosten bei einer fachmännischen Schimmelsanierung auf Sie zukommen, wie diese abläuft und viele weitere nützliche Informationen zu diesem Thema finden Sie in diesem Artikel: Schimmelbeseitigung und -sanierung .

Die Prävention von Schimmel im Keller

3.1 Richtiges Lüften von Kellern

Feuchtigkeit in Kellern, und damit auch Schimmel, entsteht sehr häufig durch falsches Lüften. Bewohner glauben häufig den muffeligen Kellergeruch, welcher auf einen Schimmelbefall hindeutet, durch dauergekippte Fenster vertreiben zu können. Dies ist aber ein Irrglaube, denn durch dauergekippte Fenster kommt es zu einer erhöhten Kondensationsfeuchte, was die Durchfeuchtung des Kellers und damit die Schimmelbildung stark vorantreibt.
Ist dies der Fall, kann es nicht zu einer Kondensation von warmer, wasserdampfhaltiger Luft an den Kellerwänden kommen und diese bleiben trocken.
Luftbude Tipp:
Um den richtigen Lüftungszeitpunkt für Ihren Keller zu ermitteln, können Sie sowohl die Temperaturen als auch die Luftfeuchtigkeit mittels eines Hygrometers leicht und schnell ermitteln. Bei einem Hygrometer handelt es sich um ein elektronisches Gerät, welches die Lufttemperatur misst und daraus die Luftfeuchtigkeit und den Wasserdampfgehalt in der Luft bestimmt. Hygrometer sind in Baumärkten bereits ab 30 Euro erhältlich.
Feuchte Kellerräume treten vermehrt im Sommer auf. Denn Bewohner lüften Kellerräume in dieser Jahreszeit meist zur falschen Uhrzeit, also z.B. um 12 Uhr während der Mittagshitze. Dadurch tritt warme wasserdampfhaltige Außenluft in den Keller ein, welche dort auf kalte Außenwände trifft und kondensiert. Durch die Kondensation der Feuchtigkeit an den Kellerwänden, entsteht ein perfekter, feuchter Nährboden für Schimmel. Um Sommerkondensation zu vermeiden, sollten Kellerräume während der Sommermonate nur während den kalten Morgen- bzw. Abendstunden für etwa 20 Minuten gelüftet werden. Den restlichen Tag sollten die Fenster geschlossen bleiben. Ein einmaliges Lüften am Tag reicht im Sommer häufig aus.

Im Winter hingegen, ist die Außenluft kühler und weniger feucht, weshalb dann öfter und ausgiebiger gelüftet werden kann.

Um einen guten Luftaustausch im Keller zu gewährleisten, achten Sie darauf, dass Gegenstände nicht zu nah an der Wand stehen oder direkten Bodenkontakt haben. Denn sonst entsteht auf Grund des unzureichenden Luftaustauschs hinter den Gegenständen schnell Schimmel.

Um einen effektiven Luftaustausch in Kellerräumen zu erzeugen, sorgen Sie für Durchzug. Durchzug ensteht, indem Sie zwei gegenüberliegende Kellerfenster gleichzeitig öffnen.
Luftbude Tipp:
Damit sich im Keller hinter Gegenständen kein Schimmel bildet…
  • stellen Sie Möbel mindestens 10 cm entfernt von der Wand auf
  • schützen Sie den Kellerboden durch einen Puffer z.B. in der Form von Holzleisten, auf den Sie Gegenstände wie z.B. Umzugskartons platzieren.

3.2 Weitere Maßnahmen

Weitere Maßnahmen, mit denen Sie der Schimmelbildung im Keller vorbeugen können, sind…
1
... die Temperatur im Keller konsequent zwischen 16 und 18 °C zu halten. Dadurch kühlen die Kellerwände nicht so stark aus und der Kondenswasserbildung sowie der Durchfeuchtung der Kellerwände, wird vorgebeugt. Ein konsequentes Beheizen der Kellerräume mag zwar teuer sein, bedenken Sie jedoch, dass die Kosten für eine Kernsanierung bei Schimmelbefall deutlich höher ausfallen.
2
Trocknen Sie wenn möglich Ihre Wäsche nicht im Keller, da dadurch die Luftfeuchtigkeit in den Kellerräumen stark erhöht wird. Trocknen Sie, wenn möglich, Wäsche lieber außerhalb des Hauses bzw. mit Hilfe eines Trockners.
3
Nachträglich eine intakte Kellerdämmung außen bzw. innen einzubauen. Dies ist zwar eine sehr teure und aufwändige Maßnahme, schützt jedoch nachhaltig vor einem stetig wiederkehrenden Schimmelbefall.
4
Die Verwendung von kalkhaltigen Wandverputzen oder Mineralfarben. Beide sind alkalisch und besitzen demnach ein Milieu, welches für Schimmelpilze tödlich ist. Ebenso sind sie diffusionsoffen, nehmen also bei einer Erhöhung der Raumluftfeuchte diese in sich auf.
5
Eine Horizontalsperre in die Kellerwände einzubauen. Durch die Horizontalsperre wird das Mauerwerk von der aufsteigenden Bodenfeuchte geschützt und eine Verdunstung des Bodenwassers an den Kellerwänden verhindert. Für diese Maßnahme müssen i.d.R. die Kellerwände von außen freigelegt und neu abgedichtet werden. Dies ist zwar eine sehr teure und aufwändige Maßnahme, schützt jedoch nachhaltig vor einem stetig wiederkehrenden Schimmelbefall.
6
Leiten Sie große Wasserdampfmassen, welche u.a. durch Bügeln oder Waschen entstehen sofort durch kurzes Stoßlüften von ca. fünf bis zehn Minuten, nach außen ab. So beugen Sie zu hoher Luftfeuchtigkeit und damit der Schimmelbildung vor. Achten Sie beim Lüften unbedingt darauf, dass die Temperatur sowie der Feuchtigkeitsgehalt der Außenluft nicht höher sein darf als die der Luft im Keller.
7
Schließen Sie Risse in den Kellerwänden oder im Boden, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern.
8
Prüfen Sie Fenster und Türen auf Nässe und dichten Sie diese ggf. ab.
9
Falls Sanierungsmaßnahmen nicht möglich sein sollten: Legen Sie sich einen Luftentfeuchter zu, welcher die Luftfeuchtigkeit im Keller auf einem optimalen Niveau hält.

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Katja Eberstein - Sachverständige Gesundheitswesen
Über die Autorin...

Ich bin Katja und als Gesundheitsexpertin beschäftige ich mich mit der Wirkung der Luftqualität auf unsere Gesundheit. Das richtige Lüften ist ein entscheidender Faktor für ein gesundes Raumklima. Durch die Zusammenarbeit mit Luftbude möchte ich mit meiner Expertise dazu beitragen, dass Sie und Ihre Familie sich in Ihrem Zuhause rundum wohlfühlen und gesund bleiben.

Katja Eberstein, Sachverständige Gesundheitswesen


Quellennachweis
Für diesen Artikel wurden Erfahrungswerte mehrerer Lüftungsexperten, Bausachverständiger, Handwerker sowie Hersteller aufgearbeitet und zusammengefasst. Als Grundlage dienen hierfür aktuelle Normen, Gutachten sowie neutrale Prüfprotokolle unabhängiger Messdienstleister. 

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