Die richtige Lüftungstechnik

Welche Lüftungsanlage passt zu meinem Bauvorhaben?
Frische Raumluft schützt Ihr Gebäude vor Feuchtigkeitsschäden und hat gleichzeitig positive Auswirkungen auf die Gesundheit aller Bewohner. Da Gebäudehüllen durch hohe Effizienzstandards immer dichter werden, gestaltet sich eine wirkungsvolle Durchlüftung allerdings immer schwieriger, da gut gedämmte Häuser einen ausreichenden Luftwechsel durch Fugen und Ritzen nicht mehr zulassen. Dadurch kann sich Feuchtigkeit leichter sammeln und langfristig Schäden an der Bausubstanz verursachen. Um diese Schäden zu vermeiden, ist eine regelmäßige Durchlüftung wichtig. 

Durch die hohe Dichtheit der Gebäude raten Raumhygieneexperten dazu,
alle zwei Stunden zum Stoßlüften – auch nachts. Da dies im normalen Alltag nicht umsetzbar ist, suchen viele Immobilienbesitzer nach besseren Möglichkeiten, Ihre Gebäude automatisiert zu belüften. In den letzten 20 Jahren sind kontrollierte Lüftungsanlagen deshalb immer wichtiger geworden. Auf dem Markt gibt es dabei unterschiedlichste Lüftungstechnik, die eine effektive Belüftung realisieren können. In ihren Leistungsdaten unterscheiden sich viele dieser Produkte allerdings gravierend voneinander. Daher erklären wir hier, auf welche Daten Sie sich verlassen können und welche Lüftungstechnik zur Ihrer Wohnsituation passen könnte.

Themenübersicht

Lüftungstechnik im Überblick
Welche Möglichkeiten zur Raumlüftung gibt es?

Auf dem Markt gibt es unterschiedlichste Produkte, welche sich nicht alle auf den ersten Blick voneinander unterscheiden lassen. 
Wir stellen Ihnen kurz die vier etabliertesten Lüftungsarten vor.

Dezentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung

Eine dezentrale Lüftungsanlage setzt sich aus mehreren einzelnen Lüftungsgeräten zusammen. In einem durchschnittlichen Einfamilienhaus werden für eine gute Belüftung meist 6 bis 8 dezentrale Geräte benötigt. Diese werden direkt in die Außenwände eines Gebäudes eingebaut und befördern frische Luft in die Wohnräume sowie verbrauchte Luft nach außen. Dezentrale Anlagen werden dabei in den meisten Fällen paarweise verbaut. Dadurch kann dafür gesorgt werden, dass eine Querlüftung zwischen unterschiedlichen Räumen entsteht und die Luft im Gebäude zirkulieren kann. So kann eine effektive Be- und Entlüftung eines gesamten Hauses gewährleistet werden. Mithilfe eines Wärmespeichers können auch diese Anlagen bis zu 94 % der Wärmeenergie zurückgewinnen. Im Gegensatz zu zentralen Anlagen sind dezentrale Lüftungen in allen Gebäudesituationen einsetzbar. 
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Dezentrale Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung – Stärken & Schwächen zusammengefasst:
Mehr zur Funktionsweise sowie zumAufbau dezentraler Lüftungsanlagenfinden Sie in unserem Ratgeber.

Abluftanlagen ohne Wärmerückgewinnung

Um Feuchtigkeit, die beim Kochen oder im Badezimmer entsteht, schnell und effektiv abzuführen, können Abluftanlagen in einem Gebäude verbaut werden. Diese Anlagen können dezentral oder zentral installiert werden und bieten die Möglichkeit, hohe Feuchtigkeitsbelastungen und Gerüche in der Luft schnell abzusaugen. Um die abgesaugte Luft wieder auszugleichen, wird über Außenwand- Durchlässe oder mithilfe einer einfachen Fensteröffnung frische Zuluft wieder dem Raum zugeführt. Abluftanlagen werden beispielsweise häufig in Großküchen verbaut, um schnell Feuchtigkeit und Gerüche abzuführen. In Wohnhäusern ist eine Installation auch möglich, hier wird meist über dezentrale Kleinraumventilatoren in den Feuchteräumen eine Abluft erzeugt. Zusätzlich ist mit höheren Heizkosten zu rechnen, da im Abluftmodus Wärmeenergie verloren geht.  
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Abluftanlagen ohne WärmerückgewinnungStärken & Schwächen zusammengefasst:

Zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung

Zentrale Lüftungsanlagen setzen sich grundlegend aus einem großen Lüftungsgerät und einem Kanalsystem im Gebäude zusammen. Die Lüftungskanäle verlaufen vom Lüfter aus in die Räume eines Gebäudes. Dabei werden die einzelnen Zimmer in Zu- und Ablufträume unterteilt. Zentralanlagen ermöglichen somit, dass Zimmer, in denen viele Gerüche und Luftfeuchtigkeit entsteht entlüftet werden. Gleichzeitig werden die Zulufträume automatisch mit frischer Zuluft versorgt. Dadurch entsteht innerhalb des Gebäudes eine Querlüftung, da die Abluft immer über die Feuchteräume abgeführt wird, während Frischluft über die Zulufträume nachströmen kann. Zusätzlich verfügt eine zentrale Lüftungsanlage über einen Wärmetauscher. Dieser sorgt dafür, dass die Abluft- und Zuluftströme sich kreuzen. Dadurch wird die Wärme der alten Raumluft an die frische Zuluft abgegeben. So können bis zu 94 % der Wärmeenergie rückgewonnen werden.
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Geeignet sind zentrale Lüftungsanlagen besonders für Neubauten. Hier können bereits in der Rohbauphase die Lüftungskanäle in den Boden oder in die Decke integriert werden. In Bestandsgebäuden dagegen erfordern Zentralanlagen einen erhöhten Bauaufwand, um das Kanalsystem unauffällig zu verlegen. Alternativ kann hier allerdings zu dezentralen Lüftungsanlagen gegriffen werden.
Zentrale Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung – Stärken & Schwächen zusammengefasst:
Mehr zur Funktionsweise sowie zumAufbau zentraler Lüftungsanlagenfinden Sie in unserem Ratgeber.

Fensterfalzlüftung

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Fensterfalzlüftungen stellen die einfachste Möglichkeit dar, frische Luft in Ihr Gebäude zu leiten. Dafür werden die Fensterrahmen eines Gebäudes an einigen Stellen mithilfe einer Vorrichtung bewusst undicht gemacht. Damit die Luftzirkulation in Ihrem Gebäude gefördert werden kann, werden Fensterfalzlüftungen immer in mindestens zwei Fenstern eingebaut. Die einströmende Luft gelangt über die Öffnungsschlitze ohne mechanische Unterstützung in die Wohnräume, wodurch sich der Luftdruck minimal ändert und eine Querlüftung möglich wird. Hierbei kann der Luftstrom allerdings nicht reguliert werden und ist von den äußeren Windbedingungen abhängig. Deshalb handelt es sich bei der Fensterfalzlüftung um eine sogenannte unkontrollierte Wohnraumlüftung
Durch die einfache Funktionsweise können Fensterfalzlüftungen in so gut wie jedem Gebäude installiert werden. Die dadurch entstehende Luftzirkulation ist bei gedämmten Gebäuden allerdings selten ausreichend, um Feuchteschäden ausschließen zu können. Außerdem geht besonders in Heizperioden eine Menge Wärmeenergie verloren, da die Lüftung nicht verschlossen werden kann.
Fensterfalzlüftung - Stärken & Schwächen zusammengefasst:
Eine vollautomatisierte Wohnraumlüftung zum Feuchteschutz ist nur mit dezentralen und zentralen Lüftungsanlagen möglich. Diese bieten den höchstmöglichen Komfort und sind deshalb für die meisten Eigenheimbesitzer die attraktivsten Lüftungslösungen. Deshalb stellen wir Ihnen im folgenden Abschnitt die wichtigsten Leistungsdaten für diese beiden Systeme vor.

Wie finde ich die richtige Lüftungstechnik für mich?

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Wie bereits im vorherigen Abschnitt erwähnt, sind die verschiedenen Lüftungsarten nicht für jede Bausituation geeignet. Auch wenn bis auf die Fensterfalzlüftung alle Lüftungsarten einen effektiven Schutz gegen Schimmel bieten können, passt nicht jedes dieser Lüftungssysteme zu den Rahmenbedingungen Ihres Gebäudes. Deshalb ist es wichtig sich vor einer Kaufentscheidung sorgfältig und herstellerunabhängig über Vor- und Nachteile der Systeme zu informieren. Um den passenden Lüfter für Ihre Situation zu finden, bietet Ihnen Luftbude ein umfangreiches Informationsangebot an. Unsere Lüftungsexperten können auf mehr als 20 Jahren Erfahrung im Bereich der Lüftungstechnik zurückgreifen. Auf Basis dieses Wissens wollen wir Sie bestmöglich bei Ihrer Lüftungsplanung unterstützen.
Luftbude Tipp:
Viele Hersteller und Händler bieten Beratungsmaterialien an. Allerdings stellen diese immer nur die Produkte vor, die sie im Angebot haben. Auch spezielle Lüftungsservices haben häufig Verträge mit bestimmten Lüftungsherstellern, sodass auch hier das Angebot begrenzter sein kann. Eine neutrale Beratung ist deshalb besonders wichtig, da diese aus unterschiedlichsten Portfolios das richtige Lüftungssystem auswählen kann und nicht nur auf einen Hersteller beschränkt ist.
Um den passenden Lüfter für Sie zu finden, können Sie sich im Vorfeld einen Überblick verschaffen und verschiedene Lösungen bzw. Modelle miteinander vergleichen. So können Sie entweder schon selbst eine Entscheidung treffen oder in einer späteren Beratung gezielte Fragen stellen. Da der Lüftungsmarkt groß und teilweise sehr undurchsichtig ist, ist es ratsam, wenn Sie zunächst eine Liste mit Eigenschaften und Kennwerten aufstellen, die Ihre Lüftungstechnik erfüllen soll. Häufig erschweren unterschiedliche Angaben der Hersteller eine direkte Gegenüberstellung der Produkte. Deshalb stellen wir Ihnen die wichtigsten Schritte vor, mit denen Sie die passende Lüftungsanlage für sich finden können.
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Checkliste zum Vorgehen:
1
Hauptnutzen Ihrer Lüftung festlegen
Setzen Sie sich unbedingt konkrete Ziele, die mit der Lüftung erreicht werden sollen. Hier kann ein neutraler Lüftungsexperte das richtige Modell sowie die gesamte Lüftungsplanung in Ihrem Sinne bestimmen.
2
Auswahl der Lüftungsart treffen
Möchten Sie eine dezentrale oder zentrale Lüftungsanlage in Ihrem Gebäude verbauen?
3
Überblick über die wichtigsten Leistungsdaten am Markt verschaffen
Welche Leistungskennzahlen sind bei der ausgewählten Lüftungsart entscheidend – welche Mindestwerte sollte die Lüftungsanlage zur Erreichung Ihrer Ziele erfüllen?
4
Unabhängige Lüftungsexperten konsultieren
Damit Sie nicht in einer einseitigen Beratung auf eine gezielte Lüftungslösung hingeführt werden, sollten Sie unbedingt einen neutralen Lüftungshändler mit einer Vielzahl an Lüftungsgeräten im Portfolio setzen.
5
Erfahrungswerte zu ausgewählten Produkt bei unabhängigen Quellen prüfen
Die Herstellerangaben sind nur bedingt repräsentativ und stellen häufig Maximal- oder Minimalwerte dar (Bsp: Wärmerückgewinnung). Entscheidend ist der Betrieb Ihrer Anlage in einer praxisnahen Leistungsstufe, sodass hierfür kundennahe Erfahrungswerte benötigt werden.
Dieser Ratgeber beschäftigt sich ausführlich mit den Leistungsdaten, welche für eine zuverlässige Wohnraumlüftung relevant sind. In den Artikeln „So finden Sie den passenden dezentralen Lüfter“ und „Die richtige zentrale Lüftungsanlage finden“ vergleichen wir verschiedene marktführende Produkte der jeweiligen Lüftungsart miteinander, sodass Sie hier ein passendes Modell für sich finden können.
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Die wichtigsten Leistungsdaten von Lüftungstechnik

Eigenschall – Wie finde ich einen leisen Lüfter?

Der Eigenschall (oder Schalldruckpegel) beschreibt das Geräuschbild, welches von einer Lüftungsanlage selbst ausgeht. Hierbei sind die Ventilatoren die Hauptverursacher von Geräuschen. Bei einer dezentralen Lüftung verteilen sich die einzelnen Lüftungsgeräte im gesamten Wohnraum. Dadurch ist der Eigenschall bei diesen Geräten präsenter und ein wichtiges Kaufkriterium für viele Kunden. Gerade wenn Sie geräuschempfindlicher sind oder im Schlafzimmer Stille zum Einschlafen benötigen, sollten Sie auf einen geringen Eigenschall Ihrer Lüftungstechnik achten. In der Regel bewegt sich die Lautstärke einer dezentralen Lüftungsanlage zwischen 10 und 35 dB(A). Wir empfehlen Ihnen hier einen maximalen Schalldruckpegel von 20 dB(A) auf einer mittleren, sowie 30dB(A) auf der höchsten Leistungsstufe. Achten Sie dabei auch darauf, von wo der Eigenschall gemessen wurde. Wir empfehlen Ihnen die Schallwerte bei einer Messdistanz von 1m Entfernung.
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Je nach Lüfterstufe unterscheidet sich dieser Wert maßgeblich. Außerdem können Sie bei dezentralen Anlagen auf das Umschaltverhalten des Ventilators achten, da der Ventilator bei der Änderung der Lüftungsrichtung seine Drehrichtung ändern muss. Bei einigen Produkten stoppt der Motor hier plötzlich ab und wird dann neu hochgefahren, was zu einer unnötigen Geräuschkulisse führen kann. Optimal sind daher Geräte, welche allmählich den Motor abbremsen und nicht ruckartig den Richtungswechsel vornehmen. Bei zentralen Lüftungsanlagen spielt der Eigenschall dagegen eine untergeordnete Rolle. Da sich die große Anlage fast immer außerhalb des Wohnbereichs befindet, stört der Eigenschall des Gerätes die Bewohner in der Regel nicht. Achten Sie hier nur darauf, dass das Gerät entsprechend isoliert ist, sodass die Bausubstanz den Eigenschall nicht in die Wohnräume weiterleitet. Dies kann entweder durch das Gerät selbst bereits berücksichtigt worden sein oder durch gedämmte Räume, in denen das Gerät aufgestellt wird. Auch eine schalldämmender Untergrund (Schallmatte) kann die Weitergabe des Eigenschalls über den Boden abmindern.
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Achtung:
Durch die Lüftungsrohre kann ein sogenannter Teleskopschall in der Anlage erzeugt werden, der besonders direkt bei den Lüftungsauslässen im Wohnraum zu einem unangenehmen Geräuschbild führen kann. Da diese Effekte nicht von den Herstellern je Modell ausgewiesen werden, sollten Sie auch hier mit einem neutralen Lüftungsexperten hinsichtlich der Erfahrungswerte sprechen. Bei dezentralen Anlagen hingegen ist kein Teleskopschall zu erwarten.
Leistungskennziffer Eigenschall
Schauen Sie in die ausgewiesenen technischen Werte Ihrer Lüftungsanlage und achten Sie auf die Einheit dB(A), um den Eigenschall zu erkennen. Häufig bezeichnen Hersteller diese Leistungskennzahl unterschiedlich, die Maßeinheit dB(A) bleibt jedoch immer gleich.
Luftbude Tipp:
Achten Sie bei der Auswahl Ihrer Lüftungsanlage nicht auf Minimal- oder Maximalwerte, sondern suchen Sie nach einem Mittelwert. Häufig geben Hersteller die Lautstärke Ihrer Geräte nicht eindeutig an. Zur praxisnahen Bewertung der Lüftungsanlage sind die mittleren Schallwerte entscheidend, da die Geräte nach dem Einbau auch auf diesen Lüftungsstufen laufen. Minimal- oder Maximalwerte sind dabei wenig aussagekräftig. Sprechen Sie mit neutralen Lüftungshändlern oder Personen aus Ihrem Bekanntenkreis, die die ausgewählten Modelle bereits im Praxistest live erlebt haben.

Normalschallpegeldifferenz – Wie kann ich mich vor Außenlärm schützen?

Die Normalschallpegeldifferenz gibt an, wie stark der Außenschall durch das Lüftungssystem reduziert wird. Besonders relevant ist diese Leistungskennziffer für dezentrale Lüftungsanlagen, da hier durch die Hauswand eine direkte Verbindung zwischen Außenwelt und dem Wohnraum hergestellt wird. Um den Schall, der von außen in das Rauminnere dringt, möglichst gering zu halten, kann bei der Kaufentscheidung auf zwei Punkte geachtet werden: Zum einen ist eine gute Außenhaube zu empfehlen, welche einen großen Teil des Außenlärms bereits abschotten kann. Zum anderen werden in dezentralen Lüftungsanlagen häufig bestimmte Dämmmaterialien verbaut, welche den Schall absorbieren. Die Schalldämmleistung liegt bei verschiedenen Lüftungsanlagen in etwa zwischen 30 und 50 dB. Dies beschreibt den Schall, der durchschnittlich von einer dezentralen Lüftungsanlage abgefangen werden kann. Achten Sie daher auf eine möglichst hohe Normschallpegeldifferenz.
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Leistungskennziffer Normalschallpegeldifferenz
Bei dezentraler Lüftungstechnik empfehlen wir einen Rohrdurchmesser von 160 mm, damit die Wandöffnung möglichst gering ausfällt. Außerdem empfehlen wir Ihnen den Einsatz von sogenannten Schallprotektoren, die als Schallkulisse ins Lüftungsrohr eingesetzt werden können und den Außenschall um weitere 3-5 dB abmindern können.

Zu- und Abluftvolumen – Wie finde ich einen leistungsstarken Lüfter?

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Eine der wichtigsten Kennziffern für Lüftungsanlagen ist das Fördervolumen. Dies gibt die Menge an Luftvolumen an, die das Gerät in einer bestimmten Zeit transportieren kann. Dies ist entscheidend, um eine ausreichende Frischluftzufuhr sowie Abluft zu garantieren, um das Lüftungskonzept effektiv umsetzen zu können. Der Luftvolumenstrom wird in m³/h angegeben. Da Zentralanlagen das gesamte Gebäude mit Frischluft versorgen, müssen diese Geräte eine größere Leistung erbringen als einzelne dezentrale Geräte und an die Größe des Hauses entsprechend angepasst werden. Dafür sind Geräte mit eine Luftstromvolumen von mindestens 150 m³/h für kleine Häuser bin hin zu mehreren Tausend m³/h für Industriehallen auf dem Markt erhältlich.
Luftbude Tipp:
Hier gilt nicht die Prämisse: je höher, desto besser. Wichtig ist immer der tatsächliche Mindestluftwechsel, der für ein Gebäude zum garantierten Feuchteschutz errechnet wird. Wir empfehlen daher immer passende Lüftungsanlagen, deren Fördervolumen mindestens 30% über dem geforderten Mindestluftwechsel liegt. So können unregelmäßige Feuchtespitzen ebenfalls abgefangen werden, beispielsweise bei einem Familientreffen mit vielen Personen. Setzen Sie daher nicht pauschal auf eine Anlage mit einem möglichst hohem Fördervolumen, da dies immer negative Auswirkungen auf Schall sowie Wärmerückgewinnung haben kann. Seien Sie sich dem tatsächlich benötigten Mindestluftwechsel für Ihre Wohnsituation bewusst, um die richtige Lüftungstechnik auswählen zu können. Wie empfehlen Ihnen hierfür immer die Berechnungsgrundlage nach DIN 1946-6 gemäß Nennlüftung. Die Lüftungsauslegung nach Feuchteschutz ist nicht ausreichend, da hierbei die Bewohner als größte Feuchtequellen nicht mit berücksichtigt werden und es somit hinterher zu Feuchteschäden kommen kann.
Richtwerte zum Mindestluftwechsel nach DIN 1946-6 (Nennlüftung)

60m² Wohnfläche (150m³)
Mindestluftwechsel ab 85 m³/h
90m² Wohnfläche (225m³)Mindestluftwechsel ab 115 m³/h
120m² Wohnfläche (300m³)Mindestluftwechsel ab 143 m³/h
150m² Wohnfläche (375m³)Mindestluftwechsel ab 170 m³/h
180m² Wohnfläche (450m³)Mindestluftwechsel ab 195 m³/h
210m² Wohnfläche (525m³) Mindestluftwechsel ab 217 m³/h
Zur Erreichung des Mindestluftwechsels empfehlen wir Ihnen: 

zentrale Lüftungstechnik mit einem Fördervolumen von mindestens 30% über dem Mindestluftwechsel
dezentrale Lüftungstechnik, deren Einzelgeräte ein zusammengerechnetes reversierendes Fördervolumen von mindestens 30% über dem Mindestluftwechsel haben
Achtung:
Bewerten Sie nur das reversierende Fördervolumen, da dieses auch den tatsächlichen Modus mit einer Wärmerückgewinnung abbildet.
Bei den Richtwerten handelt es sich nur um Orientierungswerte, da der Mindestluftwechsel immer auch von der Gebäudedichtheit (natürlichen Infiltration) abhängt.
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Dezentrale Lüftungsgeräte haben einen Volumenstrom von etwa 45 m³/h – 60 m³/h (reversierendes Fördervolumen 20 m³/h – 30 m³/h). Daher muss das Fördervolumen aller dezentralen Lüftungsgeräte zusammengerechnet werden, um die tatsächliche Anzahl an benötigten Geräten zur Erreichung des Mindestluftwechsels bestimmen zu können. Achten Sie bei der Planung auch hier darauf, dass Sie das reversierende Fördervolumen als Grundlage verwenden.

Bei einigen Herstellern wird dieser Wert nicht mit angegeben, damit die Lüftungstechnik leistungsstärker erscheint. Als Faustregeln können Sie sich daher merken, dass das Fördervolumen durch zwei teilen sollten, um das reversierende Fördervolumen zu erhalten.
Leistungskennziffer Fördervolumen

Wärmerückgewinnung – Wie finde ich energieeffiziente Lüftungstechnik?

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Je nach Lüftungsgerät kann die Wärmeenergie auf unterschiedliche Arten zurückgewonnen werden. Dezentrale Lüftungsanlagen verfügen meist über einen Keramik-Wärmespeicher, der mit dem Prinzip der regenerativen Wärmerückgewinnung arbeitet. Bedeutet, dass Wärmeenergie im Abluftmodus dort zwischengespeichert und anschließend im Zuluftmodus an die Raumluft zurückgegeben wird. Zentrale Lüftungsgeräte arbeiten dagegen mit Wärmetauschern. Hierbei handelt es sich um das Prinzip der rekuperativen Wärmerückgewinnung. Dafür werden die Zu- und Abluftströme in dem Lüftungsgerät miteinander gekreuzt. Dadurch wird die Wärmeenergie auf die Zuluft übertragen und kann zurückgeführt werden. Mit beiden Methoden lassen sich bis zu 94 % der Wärme zurückgewinnen.
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Luftbude Tipp:
Bei diesem Wert darf allerdings nicht außen vor gelassen werden, dass die zurückgeführte Wärme auch von der Außentemperatur abhängig ist. Wenn 90 % der Wärme zurückgewonnen werden, bedeutet das bei einer Außentemperatur von 10 °C, das bei einer Raumtemperatur von 21 °C die Zuluft 20 °C warm ist. Bei einer Außentemperatur von -10 °C wird die Zuluft mit etwa 18 °C eingeleitet.
Leistungskennziffer Wärmerückgewinnung

Angaben von Lüftungstechnik Herstellern richtig beurteilen

  Wenn Sie sich über die wichtigsten Daten einer Lüftungstechnik informieren, achten Sie darauf, wo diese gemessen wurden. Die beste Orientierung bieten unabhängig gemessene Daten von neutralen Instituten. Dafür können Sie unter anderem einen Blick in die DIBt-Zulassung eines Produktes werfen. Auch Produktvermessungen durch TÜV-Stellen oder das ift Rosenheim sind gute Orientierungspunkte für Verbraucher. Die meisten Lüftungshersteller haben sich eigene Messlabore angeschafft, bei denen die Neuentwicklungen vor der objektiven Vermessung durch Institute vorqualifiziert werden können. Dabei können Messprotokolle mit unrealistischen Lüftungswerten entstehen, die nur in einer ganz speziellen Situation so gemessen werden konnten. Da dies allerdings meist durch den Privatverbraucher anhand der Prüfprotokolle nicht nachvollzogen werden kann, raten wir von herstellereigenen Messangaben ab.  

 Bei der Bewertung von Lüftungsdaten treten zudem häufig Unklarheiten auf, welche ohne das entsprechende Fachwissen beziehungsweise unter Berücksichtigung der speziellen Messsituation nicht aussagekräftig sein kann. Dabei werden Missinterpretationen zugunsten der Geräte auch in Kauf genommen beziehungsweise möglicherweise dies sogar zusätzlich suggeriert.  

Wir möchten in diesem Rahmen auf drei generelle Grundproblematiken hinweisen, auf die Sie bei der Entscheidung Ihrer Lüftungstechnik unbedingt achten sollten:
Im alltäglichen Gebrauch laufen Lüftungsanlagen meistens auf mittleren Einstellungsstufen, sodass nach oben und unten hin genügend Spielraum zum Reagieren übrig bleibt. Da Hersteller allerdings in den Produktblättern häufig Maximal- oder Minimalwerte angeben, sind diese Aussagen für Verbraucher aus Praxissicht nicht repräsentativ.
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So kann der Eigenschall einer Anlage sehr gering ausfallen, wenn eine niedrige Lüftungsstufe eingestellt ist – oder auch höher, sobald eine hohe Lüftungsstufe angesteuert wird. Läuft die Anlage nun im Alltag auf mittlerer Leistung, können die Schallwerte deutlich von den Herstellerdaten abweichen. Ein Minimalwert hat hier wenig Aussagekraft. Selbst bei der Angabe eines gewissen Schallbereichs (Bsp: zwischen 20dB(A) – 30 dB(A)) ist unklar, wie laut die Eigengeräusche auf mittlerer Leistungsstufe tatsächlich sind
So sind auch die Lüftungsventilatoren unterschiedlich konzipiert. Es gibt Ventilatoren, deren Eigenschall linear zur Lüftungsstufe verlaufen – je höher die Lüftungsintensität, desto höher auch der Eigenschall. Andererseits gibt es auch Lüftungsventilatoren, die eine exponentielle Schallentwicklung aufweisen. Hier kann beispielsweise ein Schallbereich von 11 dB(A) – 30 dB(A) ausgewiesen werden, jedoch kann der Eigenschall auf der zweitniedrigsten Lüftungseinstellung bereits bei 25 dB(A) liegen. Auch sagt der Eigenschall nichts über das Umschaltverhalten des Ventilators aus (ruckartig oder sanft), sodass diese wichtige Kenngröße gar nicht in den technischen Werten vorkommt.
Informieren Sie sich daher gern über neutrale Fachquellen und zentralen Prüfstellen darüber, welche Erfahrungswerte sowie welche konkrete Kundenzufriedenheit bei der ausgewählten Lüftungstechnik bekannt ist.
Kennziffern wie die Wärmerückgewinnung, Lüftungsleistung und Lautstärke stehen in Abhängigkeit zueinander. So können beispielsweise auch die Maximalwerte der Wärmerückgewinnung nur auf den niedrigsten Lüftungsstufen erreicht werden. Der Wärmetauscher benötigt einen niedrigen Luftvolumenstrom, damit die Wärme entsprechend übertragen werden kann. Je höher das Fördervolumen eingestellt ist, desto geringer fällt die Wärmerückgewinnung aus.
Wichtig ist hierbei zu beachten:
Dieses Zusammenspiel der wichtigsten Lüftungskriterien sollte beim Kauf einer Lüftungsanlage unbedingt beachtet werden. Häufig werden durch diese Maximal- und Minimalwerte falsche Tatsachen suggeriert. Wie die Lüftungskriterien tatsächlich in der Praxis ausfallen, liegt vor allem an der eingestellten Lüftungsstufe (Bedienung) sowie an der umgesetzten Lüftungsplanung. Deshalb ist es hilfreich, sich von der Planung bis zum Umsetzung Ihrer Lüftungstechnik von einem neutralen Lüftungsexperten beraten zu lassen.
Eine Lüftungsanlage kann nicht mit einem Wärmerückgewinnungsgrad von 94% betrieben werden, die gleichzeitig das höchste Fördervolumen von 60m³/h (Bsp: dezentrale Lüftungstechnik) sowie niedrigste Eigenschallwerte aufweist.
Vergleichen Sie nicht Äpfel mit Birnen: Neben der Leistung einer Lüftungsanlage gibt es noch weitere Faktoren, welche Sie bei Ihrer Entscheidung berücksichtigen sollten. Dabei ist zu berücksichtigen, welche Funktionsvielfalt die Lüftungstechnik standardmäßig mitbringt oder welche Zubehörteile der Hersteller zum Systemupgrade bereitstellt. Bei einmal verbauter Lüftungstechnik sollte daher auch wichtig sein, welche Gewährleistungsprozesse sowie Aufrüstmöglichkeiten bestehen.
Ist ein Lüftungssensor im Gerät integriert oder muss er separat dazu bestellt werden?
Ist die Steuerung direkt im Gerät integriert oder müssen zusätzliche Steuergeräte mit erworben werden?
Gibt es genügend Auswahl an unterschiedlichen Filtern für das spezielle Lüftungsmodell (Pollenfilter, Feinstaubfilter, Aktivkohlefilter)? Wie stark ist die Filterleistung der eingesetzten Filter überhaupt (Bsp: Staubfilter G3 oder Pollenfilter F7)
Ist das System mit anderer Gebäudetechnik kompatibel? Welche Schnittstellen stehen bereit?
Kann der Hersteller auf mindestens 20 Jahre Markterfahrung verweisen? Bestehen kundenfreundliche Austausch- und Reklamationsprozesse?
Bietet ihr Händler oder Hersteller umfassende Beratung auch nach dem Kauf an?
Wie weit verbreitet sind die Lüftungsanlagen? Welche Kundenrezensionen bestehen? Wie fällt das Urteil von neutralen Lüftungsexperten aus?
Luftbude Tipp:
Weniger weit verbreitete Lüftungssysteme bringen den Nachteil mit sich, dass Handwerker und Fachpersonal oft kaum Erfahrung mit den Geräten besitzen. Dadurch können sich Schwierigkeiten beim Einbau oder bei der Wartung ergeben. Besonders Anlagen kleinerer Hersteller besitzen häufig nur ein begrenztes Angebot an Zubehör, wodurch nicht alle Anwendungsfälle mit dem Lüftungsmodell abgedeckt sind. Setzen Sie daher am besten auf einen etablierten Hersteller. Diese biete umfangreiche Informationsmaterialien und eine große Produktauswahl an. Außerdem arbeiten Lüftungsexperten schon seit Jahren mit diesen Produkten und können Erfahrungswerte mit Ihnen teilen.
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Fazit zur Wahl Ihrer Lüftungstechnik

 Die Entscheidung für die richtige Lüftungstechnik sollte gut überlegt sein. Die verschiedenen Lüftungslösungen erfüllen dabei unterschiedliche Ansprüche.   Fensterfalzlüfter entsprechen zwar den gesetzlichen Vorgaben einer Wohnraumlüftung, genügen allerdings in vielen Fällen allein nicht aus, um Schimmel und Feuchteschäden vorzubeugen. Abluftanlagen ohne Wärmerückgewinnung bieten diesen Schutz, sind aber im Vergleich zu dezentralen und zentralen Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung eine wenig komfortable Lösung ohne Frischluftzufuhr und Schadstofffilterung. Daher würden wir für Wohngebäude eher zentrale oder dezentrale Lüftungsanlagen empfehlen

Wenn Sie sich für eine der Lüftungsarten entschieden haben, können Sie sich anhand verschiedener Kennziffern einen Überblick über die Leistungen und die verschiedenen Eigenschaften der Lüfter verschaffen. Berücksichtigen Sie hierbei allerdings bevorzugt unabhängige Quellen, um ein realistisches Praxisbild zu erhalten. Unsere Experten von Luftbude beziehen Ihre Informationen von unterschiedlichsten Quellen wie unabhängige Prüflaboren sowie Kundenfeedback. Daher beraten wir Sie gern neutral und kostenfrei bei der Entscheidung für Ihre individuelle Lüftungslösung. Auch nach Ihrer Bestellung bieten wir Ihnen bei Fragen einen Rundum-Service und vermitteln Sie gerne an Handwerker weiter. Eine Beratung in Ihrem Interesse sowie ein andauernder Erfahrungsaustausch helfen Ihnen und uns, die bestmöglichen Lüftungsanlagen für Ihre Gebäudesituation zu finden.

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Günther Wolf - Sachverständiger Lüftung
Über den Autor...

Mein Name ist Günther Wolf, ein profundierter Experte für die Grundlagen der Lüftungstechnik, der seit 2019 mit der Luftbude GmbH zusammenarbeitet. Meine Expertise erstreckt sich über sämtliche technische und physikalische Komponenten der Wohnraumlüftung und befähigt mich zur Entwicklung individualisierter Lösungen.

Günther Wolf, Sachverständiger Lüftung


Quellennachweis
Für diesen Artikel wurden Erfahrungswerte mehrerer Lüftungsexperten, Bausachverständiger, Handwerker sowie Hersteller aufgearbeitet und zusammengefasst. Als Grundlage dienen hierfür aktuelle Normen, Gutachten sowie neutrale Prüfprotokolle unabhängiger Messdienstleister. 

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