Mechanische Lüftung
Definition einer mechanischen Lüftung

Von einer mechanischen Lüftung wird gesprochen, wenn die Luft mit mechanischen Mitteln (z.B. mittels Ventilatoren), anstatt von natürlichen Luftströmen (Bsp. Wind) bewegt wird. Der Begriff „mechanische Lüftung“ ist vor allem beim Wohnungsbau gebräuchlich, während in der Industrie eher von „maschineller Lüftung“ die Rede ist. Bei einer mechanischen Lüftung wird frische Außenluft mittels Ventilatoren angesaugt und mithilfe Belüftungskanälen und Ventilatoren im Wohngebäude verteilt. Gleichzeitig wird verschmutzte Luft dabei an bestimmten Stellen abgesaugt und nach außen befördert. So entsteht ein kontinuierlicher Luftwechsel, der unabhängig von äußeren Einflüssen wie Winddruck oder Temperatur ist.
Der Gegenbegriff zu mechanischer Lüftung ist die natürliche Lüftung. Bei dieser entstehen die
notwendigen Luftströme durch Temperatur- und Druckunterschiede zwischen Innen- und Außenluft,
sowie durch natürlichen Wind. Während Lüftungsanlagen zur mechanischen Lüftung zählen, gehört
die Fensterlüftung zur natürlichen Lüftung.
Welche Arten der mechanischen Lüftung gibt es?
Mechanische Lüftungsanlagen lassen sich nach ihrem Funktionsprinzip unterscheiden in:

Zentrale Lüftungsanlagen bestehen aus einem zentralen Lüftungsgerät mit mindestens einem Ventilator, welches auf dem Dachboden oder im Keller verbaut ist. Hier wird ein Kanalnetz angeschlossen, welches alle Räume im gesamten Gebäude mit frischer Luft versorgt und gleichzeitig verbrauchte Luft abtransportiert. Demnach wird die gesamte Lüftung des Gebäudes über ein Einzelgerät gesteuert. Das Kanalnetz wird meist im Boden oder in einer abgehangenen Decke verlegt. Aufgrund der damit verbundenen Planungs- und Arbeitsmaßnahmen eigenen sich zentrale Lüftungsanlagen besonders für Neubauten.
Man unterscheidet zwischen 3 verschiedenen Varianten:
- reine Abluftgeräte
- kombinierte Ab- und Zuluftgeräte
- Zentralanlagen mit Wärmerückgewinnung


Bei einer dezentralen Lüftungsanlage hingegen werden mehrere Einzellüfter in die Außenwand der
Immobilie eingesetzt, welche die Räume be- und entlüften. Dezentrale Lüftungsanlagen werden
häufig paarweise eingebaut, da so der gesamte Wohnraum quergelüftet und somit die Raumluft
ständig ausgetauscht werden kann.
Auch hier existieren mehrere Varianten:
- reine Abluftanlagen
- Zu- und Abluftanlagen mit Wärmerückgewinnung
Beim Prinzip der Wärmerückgewinnung wird die verbrauchte Raumwärme auf die Frischluft übertragen. Dies geschieht, indem die Wärme zuerst durch den im Inneren des Lüfters integrierten Speicher aufgenommen, und dann an die einströmende Frischluft abgegeben wird. So kann bis zu 94% der Wärme erhalten bleiben und immense Heizkosten eingespart werden, was nicht nur Ihrem Geldbeutel, sondern auch der Umwelt zugutekommt. Sogenannte Industrieanlagen sind vor allem im gewerblichen Bereich wichtig, da hier ein größere Luftvolumen bewegt werden muss. Daher sind diese Anlagen meist deutlich größer sowie leistungsstärker als eine mechanische Lüftung für Wohngebäude.
Wie funktioniert eine mechanische Lüftungsanlage?
Bei zentralen Lüftungsanlagen werden verschiedene Räume einer Immobilie in Zu- und Ablufträume
unterteilt. Diese Anordnung kann, wenn die Lüftungsanlage einmal verbaut ist, nicht mehr ohne
weiteres rückgängig gemacht werden und sollte deshalb gut geplant werden. Über das verbaute
Kanalnetz wird über Ventilatoren frische Luft in das Gebäude geführt und gleichzeitig dieselbe Menge
an Abluft aus dem Gebäude wieder abgeführt (ausgeglichene Druckverhältnisse). Die Zulufträume
werden dabei mit Frischluft versorgt, in Ablufträumen wird die verbrauchte Luft abgesaugt und nach
außen abgeführt. Bei Wohn- und Schlafzimmern handelt es sich beispielsweise um Zulufträume, bei
Küche, Bad oder WC (in denen vermehrt Feuchtigkeit oder Gerüche entstehen) um Ablufträume.
Durch die Raumverteilung in Zu- und Ablufträume wird die kontinuierliche Luftzirkulation im
gesamten Gebäude sichergestellt, welche automatisch mittels Druckausgleichs erfolgt. Bei einer
zentralen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung wird im zentralen Lüftungsgerät ein
Wärmetauscher eingesetzt, durch den sowohl Zu- als auch Abluft fließen. Somit kann der Abluft die
enthaltene Wärme entzogen, und der Zuluft wieder zugeführt werden.


Die dezentralen Lüftungssysteme können durch ihren dauerhaften Betrieb auch Permanentlüfter oder Push-Pull Geräte genannt werden. Hier sorgt ein Reversierventilator mit regelmäßigem Richtungswechsel abwechselnd für Zu- und Abluft in den jeweiligen Räumen. Durch den integrierten Wärmetauscher, welcher in jedem Einzelgerät verbaut werden kann, wird die Wärme des Abluftstroms auf die Zuluft wieder übertragen (bis maximal 94%). Da diese Permanentlüfter sowohl be- als auch entlüften können, werden diese sowohl in Zuluft- als auch Ablufträumen installiert.
Für einen funktionierenden Luftwechsel werden immer eine gerade Anzahl an Geräten benötigt, welche durch einen Regler miteinander verbunden sind. Der Regler sorgt dafür, dass sich die Laufrichtung der Ventilatoren nach ca. 70 Sekunden umkehrt. Somit werden nacheinander Zu- und Abluftströme ermöglicht und eine kontinuierliche Luftzirkulation garantiert.
Bei einfachen zentralen oder dezentralen Abluftanlagen wird die verbrauchte Luft durch einen Ventilator angesaugt und nach außen abgeführt. Frischluft wird dabei nicht aktiv zugeführt, sondern gelangt passiv durch Luftdurchlässe und Undichtigkeiten im Gebäude ins Haus. Räume in denen Abluftanlagen zum Einsatz kommen sind meist Küchen, Bäder oder WCs.

Was sind Vor- und Nachteile der verschiedenen mechanischen Lüftungen?
✅ Wärmerückgewinnung beim Lüftungsvorgang
✅ Steigerung der Luftqualität im Gebäude
✅ Steigerung des Wohlbefindens durch Frischluftzufuhr
✅ Vorbeugen von Feuchteschäden und Schimmelbildung
✅ Kontinuierlicher Abbau von Schadstoffen
✅ Senkung des Geräuschpegels, da keine Fenster mehr geöffnet werden müssen
✅ Einsetzbarkeit von Sensoren und zusätzlichen Partikelfiltern
✅ Individuelle Lüftungssteuerung möglich
✅ Geringere Lärmbelästigung durch entsprechenden Schallschutz
✅ Klimatisierung der Zuluft möglich
✅ Regulierbarkeit einzelner Bereiche oder Räume
❌ Erhöhte Anschaffungs- und Betriebskosten
❌ Wartung nur durch Fachfirma realisierbar
❌ Einsatz im Bestand schwieriger als im Neubau
❌ Eingeschränkter Einbauort
❌ Festgelegte Raumaufteilung
✅ Nachträglicher Einbau leicht zu realisieren
✅ Geringe bauliche Maßnahmen notwendig
✅ Wärmerückgewinnung inklusive
✅ Auch für Belüftung weniger Räume
✅ kostengünstiger Betrieb
✅ Individuelle Luftsteuerung möglich
✅ Filter können selbstständig gereinigt und ausgetauscht werden
❌ Umschaltverhalten des Reversierventilators
❌ Kostenfaktor: Erstanschaffung und Installation
❌ Mehrere Wanddurchbrüche notwendig
❌ Lüftungshauben/gitter sind von außen sichtbar
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Zentrale Lüftungsgeräte:

✔ sehr leise mit bis zu 38 dB(A)
✔ hohes Fördervolumen (bis 390 m3/h)
✔ steuerbar über WLAN und App
✔ bis zu 92 % WRG

✔ extrem hohes Fördervolumen (bis 450 m3/h)
✔ Steuerung am Gerät oder über PC
✔ Smart-Home- kompatibel
✔ bis zu 86 % WRG

✔ hohes Fördervolumen (bis 370 m3/h)
✔ integrierter Feuchtigkeitssensor
✔ bis zu 83 % WRG
Dezentrale Lüftungsgeräte:
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Mein Name ist Günther Wolf, ein profundierter Experte für die Grundlagen der Lüftungstechnik, der seit 2019 mit der Luftbude GmbH zusammenarbeitet. Meine Expertise erstreckt sich über sämtliche technische und physikalische Komponenten der Wohnraumlüftung und befähigt mich zur Entwicklung individualisierter Lösungen.
Quellennachweis
Für diesen Artikel wurden Erfahrungswerte mehrerer Lüftungsexperten, Bausachverständiger, Handwerker sowie Hersteller aufgearbeitet und zusammengefasst. Als Grundlage dienen hierfür aktuelle Normen, Gutachten sowie neutrale Prüfprotokolle unabhängiger Messdienstleister.
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