Lüftungskonzept nach DIN 1946-6: Das ist wichtig für Ihre Lüftungsplanung

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Energieeffizientes Bauen trifft auf dichter werdende Fassaden - Lüftungskonzepte treten zur Schimmelprävention an: Planen Sie gerade Ihren Hausbau oder Ihre Sanierung, dann befinden Sie sich sicher mitten in diesem Spannungsfeld. Als erste Hürde gilt es, ein Lüftungskonzept zu erstellen. Aber keine Sorge, mit einigen Hinweisen und Praxisbeispielen ist der Lüftungsplan einfach zu verstehen. Wir verraten Ihnen, worauf Sie achten sollten.

Das Lüftungskonzept nach DIN 1946-6: Was verbirgt sich hinter der Berechnung?

Laut DIN 1946-6 muss stets eine Lüftungstechnik verbaut werden bei Gebäuden mit erhöhten Anforderungen an:
Energieeffizienz
Schallschutz
Raumluftqualität
Hinweis: Eine lüftungstechnisch relevante Änderung ist zum Beispiel der Austausch der Fenster oder der Bedachung. Die magische Zahl ist hierbei ein Drittel: wird mehr als ein Drittel der Fenster ausgetauscht oder der Dachfläche gedämmt, müssen Sie ein Lüftungskonzept nach DIN 1946-6 erstellen.
Energieeffizient Bauen bedeutet, Energie so lange wie möglich im Haus belassen – zum Beispiel, indem Sie Ihre Fassaden dämmen oder Fenster und Dächer abdichten. Doch bleibt nicht nur die Wärme im Gemäuer: auch Feuchtigkeit und verbrauchte Raumluft. Daher ist ein regelmäßiger Luftwechsel von Raum- und Frischluft notwendig. So vermeiden Sie eine zu hohe Luftfeuchtigkeit im Gebäude und die damit verbundene Gefahr der Schimmelbildung. Daher fordert die Energieeinsparverordnung (EnEV), dass ein „zum Zwecke der Gesundheit und Beheizung erforderlicher Mindestluftwechsel sichergestellt ist“ (EnEV 2014, § 6 Abs. 2). Damit Sie diesen Mindestluftwechsel ermitteln können, sollten Sie ein Lüftungskonzept erstellen.

Ein Lüftungskonzept gibt eine eindeutige Planung der Lüftung für einen Raum, ein Gebäude oder für ähnliche Bauwerke an. Laut DIN 1946-6 muss die Lüftungsanlage von Wohnungen nutzerunabhängig realisiert werden: also auch ohne die Bewohner funktionieren. Für jeden Neubau und für jedes zu modernisierende Gebäude mit lüftungstechnisch relevanten Änderungen muss ein Lüftungskonzept erstellt werden.

Finden Sie die richtige Lüftung für Ihre Situation

Das Lüftungskonzept prüft nun, ob genügend Undichtigkeiten in der Gebäudehülle vorhanden sind, sodass der für den Feuchteschutz notwendige Luftwechsel umgesetzt werden kann. Während früher eine natürliche Infiltration der Luft durch undichte Fenster und Gebäudehüllen gewährleistet war, steht die Luft heutzutage förmlich im gut isolierten Gebäude. Ist der Luftvolumenstrom daher nicht ausreichend, werden lüftungstechnische Maßnahmen wie dezentrale Lüftungssysteme notwendig.
Wer erstellt ein Lüftungskonzept? Sie können Ihr Lüftungskonzept von jedem Fachmann erstellt lassen, der auf Lüftungstechnik oder Gebäudemodernisierung spezialisiert ist. Meist erstellt das Planungsbüro, das Sie mit Ihrer Sanierung oder Ihrem Neubau beauftragen das Lüftungskonzept nach DIN. Im Falle Ihrer Sanierung kann diese Verpflichtung auch der ausführende Handwerker, zum Beispiel der Dachdecker oder Fensterbauer übernehmen, der die baulichen Maßnahmen zur Verbesserung der Gebäudedichtheit umsetzt.
Diese Fragen sollte Ihnen der Anbieter des Lüftungskonzepts beantworten:
1
Brauche ich eine zusätzliche mechanische Lüftungsunterstützung, also ein Lüftungskonzept?
2
Wie sind die energetischen Daten für meine Lüftungsanlage?
3
Wo würden die dezentralen Lüfter in meinem Grundriss platziert und welche Geräte brauche ich eigentlich?
Was ist ein Lüftungskonzept?
Ein Lüftungskonzept ist meist nur 1 Seite lang und klärt die Frage: Reicht die gegenwärtige Lüftung aus - ja oder nein? Gute Anbieter erstellen Ihnen nicht nur ein Lüftungskonzept nach DIN 1946-6, sondern berechnen gleich die Energieeffizienz. So erhalten Sie die energetische Bewertung Ihrer Lüftungsanlage, die Sie sowohl für den Bauantrag als auch für die KfW-Förderung brauchen. Außerdem zeichnen gute Hersteller einen Positionsvorschlag der Lüfter mit in den Grundriss ein.

Die vier Lüftungsstufen im Lüftungskonzept

Welche Maßnahme ist die richtige für Ihr Bauvorhaben?
Laut der Norm DIN 1946-6 müssen im Lüftungskonzept die vier sogenannten „Lüftungsstufen“ berücksichtigt werden. Diese Stufen stellen verschiedene Nutzungsbedingungen und -situationen in einer Wohneinheit dar, für die ein Lüftungskonzept nach DIN 1946-6 einen ausreichenden Luftwechsel sicherstellen muss. Wichtigste Stufe ist der Mindestluftwechsel zur ausreichenden Belüftung zum Feuchteschutz. Diese zentrale Anforderung an das Lüftungskonzept muss stets sichergestellt sein. Stellt das Lüftungskonzept lüftungstechnisch notwendige Maßnahmen fest, können Sie sich anschließend für konkrete Maßnahmen entscheiden.
Welche Anforderungen muss die Lüftungsanlage erfüllen?
Lüftungsstufen im Lüftungskonzept nach DIN 1946-6 im Überblick:
Mit der Grundlüftung sollen Feuchteschäden vermieden werden. Der Feuchteschutz muss auch bei längerer Abwesenheit und Leerstand der Wohneinheit gewährleistet sein. Hinweis: Die Berechnung im Lüftungskonzept erfolgt ohne Wäschetrocknung und ohne Bewohnereinfluss in der Wohneinheit.
Diese Lüftung soll eine schadstofffreie Raumluft und den Bautenschutz auch bei zeitweiliger Abwesenheit der Bewohner gewährleisten - beispielsweise, wenn die Bewohner im Urlaub sind.
Hierbei handelt es sich um die normale Nutzung der Wohneinheit inklusive aktiver Fensterlüftung, bei der ein hygienischer Mindeststandard gehalten und der Bautenschutz gewährleistet ist. Diese Stufe wird am Häufigsten in der Praxis verwendet, wenn die bewohnte Wohneinheit dauerhaft vor Feuchteschäden geschützt werden soll.
Diese Lüftung bezieht sich auf zeitweilig entstehende Feuchtespitzen, die beispielsweise durch Kochen oder Waschen entstehen und zusätzlich zur aktiven Fensterlüftung abgetragen werden müssen.
Was bedeuten nun die vier Lüftungsstufen nach DIN 1946-6?
Die vier Lüftungsstufen beschreiben die notwendigen und gewünschten Anforderungen an die Wohnungslüftung. Im Lüftungskonzept muss mindestens Stufe 1, die Lüftung zum Schutz vor Feuchtigkeit nachgewiesen werden. Auch für die Lüftungsstufe 2 bis 4 muss vorab im Lüftungskonzept geplant werden, wie die gewünschte Qualität der Raumluft erreicht werden soll (Lüftungssteuerung).

Von einer vierköpfigen Familie wird täglich eine Wassermenge von 6.000 bis 12.000 Gramm produziert: das sind bis zu 12 Liter Wasser - täglich. Diese Menge Feuchtigkeit würde einen Wassereimer bis zum Rand füllen. Ist Ihr Haus nach aktuellen energetischen Standards abgedichtet reicht es nicht aus, regelmäßig die Fenster zu öffnen und so zu lüften. Die Luftfeuchtigkeit kann nicht ausreichend abgetragen werden, außer Sie lüften alle zwei Stunden: am Tag, wenn Sie auf Arbeit oder während Sie im Urlaub sind und auch nachts. Das ist praktisch nicht umsetzbar, daher ist eine automatische Lüftung notwendig, damit die Feuchtigkeit nicht ins Mauerwerk gelangt. Informationen zum Thema Reinigung der Lüftungsgeräte finden Sie 
hier.

Lüftungskonzept nach DIN berechnen: So errechnen Sie den Luftaustausch-Bedarf im Lüftungskonzept

Zur Berechnung des Luftaustausch-Bedarfs merken Sie sich folgende Faustregel: Der Luftaustausch von 30 Kubikmetern pro Person und Stunde muss sichergestellt sein. Um den notwendigen Außenluftvolumenstrom zu bestimmen, wird das Pettenkofer-Verfahren genutzt. Wichtigster Faktor der Berechnung: Wie viel Kohlendioxid (CO2) atmet der Mensch aus? Durchschnittlich sind es 20 Liter CO2 pro Stunde (VCO2 = 0,02 m3/h).
Bedeutung der Variablen:
VCO2: CO²-Menge

VAU: Erforderlicher Außenluftvolumenstrom

k CO2 zul: Zulässige CO2-Konzentration im Raum

k CO2 AU: CO2-Konzentration in der Außenluft

Wert für die zulässige CO2-Konzentration im Raum:

kCO2 zul = 1000 cm3 CO2 / m3 Luft

Die Außenluft hat gewöhnlich eine Konzentration von 300 bis 400 Kubikzentimeter CO2 pro Kubikmeter Luft. Für die Berechnung im Lüftungskonzept wird folgende Konzentration angesetzt: kCO2 AU = 0,00035 m3 CO2 / m3 Luft
Wie errechnet sich nun der Außenluftvolumenstrom eines 4-Personen-Haushalts?
Nach diesen Vorgaben ist für einen 4-Personen-Haushalt ein Außenluftvolumenstrom von insgesamt rund 123 Kubikmeter pro Stunde notwendig:
Diese Faktoren sind für die Berechnung des Lüftungskonzepts nach DIN 1946-6 wichtig:
Bestimmte Tabellen geben einen benötigten Außenluftvolumenstrom vor. Wie viel Frischluft muss von außen in den Wohnraum geleitet werden?
Da Bewohner auch Luft verbrauchen, werden diese anhand der Schlafzimmer geschätzt. Zum Beispiel besitzt die Wohneinheit 2 Schlafzimmer: es werden also mindestens 3 Leute berechnet und mit 30m³/h bewertet.
Alle 2,5 Stunden sollte die Luft 1x komplett ausgetauscht worden sein.
Rechenbeispiel: 
4-Raumwohnung mit 2 Kinderzimmern, Annahme 4 Menschen:
benötigter Außenluftvolumenstrom = 120m³ (n=0,4) - n=1 wäre 1x die Stunde kompletter Luftaustausch
Achtung: Ist der Menschenwert geringer als der Wert aus der Richtwerttabelle, muss dieser nach oben korrigiert werden.

Reicht die natürliche Lüftung Ihres Gebäudes nicht aus, so benötigen Sie eine zusätzliche Lüftung für die 1. DIN Stufe und ebenso für alle drei anderen DIN Stufen. Nun folgt die Lüftungsberechnung, in der das Lüftungskonzept ausgelegt wird und Anforderungen formuliert werden. Diese Anforderung aus der Lüftungsplanung können Sie mit dezentralen Lüftern erfüllen.

Eine umfassende Lüftungsplanung beinhaltet:

Lüftungskonzept, in dem erfasst wird, ob mechanisch gelüftet werden muss
Energetische Bewertung, mit der Sie KfW-Fördermittel beantragen können
Positionsvorschlag, bei dem die Lüfter in den Grundriss eingetragen werden
Energetische Daten als EnEV-Nachweis der Energieeffizienz für Ihre Baugenehmigung
Luftbude Tipp:
Kostenlose Lüftungsplanung von Luftbude - Sie brauchen eine Lüftung und wissen noch nicht welche und wie viele Geräte Sie benötigen? Wir helfen Ihnen gerne weiter. Bestellen Sie bei uns Ihren Positionsvorschlag und schicken Sie uns dazu Ihren Grundriss. Wir ermitteln für Sie, welche und wie viele Geräte Sie benötigen und zeichnen die Positionierungsvorschläge direkt in Ihren Grundriss ein:
Hinweis: Bestellen Sie anschließend Ihre Lüftungsgeräte über unseren Shop, erhalten Sie die Lüftungsplanung nachträglich zum Gerätekauf rückerstattet.

Lüftungskonzept erstellen: Das sind die Schritte vor und nachdem Sie Ihr Lüftungskonzept berechnen

Erstellen Sie bereits in der Planungsphase, also weit vor Baubeginn, Ihr Lüftungskonzept und die Berechnung. Sie benötigen es, damit Ihnen die Bauzulassung und der EnEv Nachweis erteilt werden kann. Daher sollte der erste Spatenstich in der Regel erst nach dem Lüftungskonzept gefeiert werden.

Datenerfassung zum Gebäude: Diese Daten brauchen Sie zur Erstellung eines Lüftungskonzepts

Für den ersten Schritt hin zum Lüftungskonzept nach DIN sind die geografischen Bedingungen Ihres Gebäudes wichtig. Hierfür wird über Ihre Postleitzahl die Lage Ihres Hauses mit einer Windkarte des Deutschen Wetterdienstes verglichen. So kann festgestellt werden, ob Ihr Haus eher in einer windstarken oder windarmen Region steht.
 Als nächstes wird die Fassadenausrichtung überprüft: Ist über die geplanten Fenster eine freie Lüftung möglich? Für eine freie Lüftung müssen an mindestens zwei gegenüberliegenden Fassadenseiten des Gebäudes Fenster eingeplant sein. Nur dann entsteht ein natürlicher Durchzug und Luft kann von einer Fassadenseite zur anderen mittels Wind und Temperaturdifferenzen strömen.
Außerdem werden Angaben zum Wärmeschutz und den Geschossen der Wohn- oder Nutzungseinheit überprüft: Hier wird zwischen eingeschossigen und mehrgeschossig verbundenen Wohneinheiten unterschieden.
Zum Schluss geben Sie Ihre Wohnfläche und die Anzahl der Räume an. Wobei Sie die Räume in drei Nutzungskategorien einteilen: Feuchtraum (Küche oder Bad), Wohnraum (Wohn-, Schlaf- oder Kinderzimmer) und Nebenraum. Nun ist die Datenerfassung vollständig. Mehr Informationen zum Thema Lüftungsanlagen im Haus hier.
Hinweis: Denken Sie während der Planung an notwendige Kabel und die Löcher für mögliche Lüfter. Ihr Planungsbüro, Architekten oder Handwerker unterstützt Sie hierbei. Alternativ können Sie mit Wandeinbausystemen vorgefertigte Lüftungshülsen direkt im Rohbau wie einen Mauerstein einsetzen und vorplanen. Für die Positionierung Ihrer dezentralen Lüfter können Hersteller oder Vertreter Vorschläge machen. Da diese jedoch kein Ingenieurbüro sind, sollte der Architekt die Position der Lüftungsanlage nochmals mit der Bausituation vor Ort überprüfen.

Tipp: Stellen Sie einen KfW-Antrag, um Ihre dezentralen Lüftungsgeräte subventionieren zu lassen.
Luftbude Tipp:
In der Regel haften Planungsbüros für ihre Leistung. Wobei sich Lüftungsexperten wie Hersteller in der Regel vor Gericht ebenfalls nicht vollständig der Haftung entziehen könnten.
Anschließend übernimmt der Handwerker den Positionsvorschlag und baut die Lüftungsgeräte ein. Da der Handwerker ein Fachmann ist, haftet dieser auch für den Einbau. Verzichtet der Bauherr beispielsweise bei einer Sanierung auf einen Architekten oder Projektleiter, so haftet das verbauende Gewerk für die Lüftung inklusive der Planung.

Planungshilfe: Wir unterstützen Sie mit unserem Luftbude-Planungsservice. Unsere erfahrenen Ingenieure erstellen für Sie eine Auflistung aller für Ihr Bauprojekt benötigten Lüftungsgeräte und zeichnen einen Positionierungsvorschlag direkt in Ihren Grundriss ein: Jetzt Planungshilfe anfordern. Finden Sie hier die richtige Lüftungsanlage.

Fehler im Lüftungskonzept vermeiden - das sind die 7 Stolperfallen

Ihr Lüftungskonzept steht? Glückwunsch. Damit Ihnen nicht die typischen Fehler unterlaufen, überprüfen Sie den Plan noch einmal und gehen Sie die folgende Checkliste durch.

Checkliste „7 typische Fehler bei der Auslegung des Lüftungskonzepts“ - Darauf sollten Sie achten:
1
Bauen Sie Lüfter nicht zur Lärmseiten ein (Bsp. Straßenseiten)
2
Bauen Sie genügend Lüfter ein,
um die Räume zu durchströmen: Richtmaß ca. ein Lüfter pro 20 m² Wohnfläche. Jedes bewohnte Zimmer sollte mindestens einen Lüfter erhalten.
3
Sinnhaftigkeit der Lüftungsplanung durch Lüftungsexperten überprüfen lassen,
sodass alle Räume belüftet werden: beispielsweise würden theoretisch 2 leistungsstarke Lüfter für eine 5-Raumwohnung nach DIN 1946-6 möglicherweise ausreichen, um den Mindestluftwechsel zu garantieren. In der Praxis könnten aber 3 Räume gar nicht belüftet werden. Überprüfen Sie die Planung nach Praxistauglichkeit und Sinnhaftigkeit von einem Lüftungsexperten.
4
Lüfter nicht in windexponierter Richtung einplanen,
um unnötige Geräuschentwicklung zu vermeiden
5
Berechnung der Luftvolumenströme im Modus Wärmerückgewinnung (WRG)
müssen für die Berechnung je Gerät halbiert werden, da die Hälfte der Zeit die Luft nur ein- und dann wieder ausströmt. Oft geben Hersteller die nicht halbierten Werte an, was kein realistisches Abbild der Realitätswerte gewährleistet.

Hinweis: Achten Sie deshalb darauf, dass Abluftvolumenstrom (doppelter Wert) und WRG-Luftvolumenstrom (halber Wert) einzeln angegeben werden.
6
Achtung Ablüfter:
Diese Lüftungsgeräte zählen in das Lüftungskonzept mit rein, da sie Teil des Lüftungssystems sind. Durch Ablüfter kann jedoch keine Wärmerückgewinnung umgesetzt werden, sodass sie den Wärmebereitstellungsgrad im Durchschnitt zur gesamten dezentralen Lüftung in der Wohneinheit abmindern.

Achten Sie darauf, dass die Abluftgeräte (z.B. Badlüfter) dennoch mit in der Berechnung des Wärmebereitstellungsgrades eingeplant wurden. Denn die Gesamtberechnung des Wärmebereitstellungsgrads umfasst alle eingeplanten Lüftungsgeräte.
7
Auf welche Lüftungsstufe nach DIN wurden die Lüfter ausgelegt?
Oft wird nur die Stufe Feuchteschutz angegeben, obwohl diese lediglich den Bestandsschutz ohne Bewohner gewährleistet. Bewohnte Räume sollten eher auf Nennlüftung ausgelegt sein, da sonst Feuchteschäden drohen. Nur so kann Feuchtigkeit durch Nutzer verlässlich abgetragen werden.
Achtung: Der erforderliche Luftaustausch erfolgt über eine bestimmte Anzahl an Lüftern, die auf einer entsprechenden Lüftungsstufe den Luftaustausch bewerkstelligen. Aus Kostengründen werden jedoch oftmals weniger Lüfter eingeplant, da weniger Geräte auch weniger Kosten verursachen. Die genutzten Geräte müssen dann aber mit voller Lüftungsstufe laufen, um den Mindestluftwechsel planerisch sicherzustellen. Die 100%-Reglereinstellung dient jedoch nicht dem Dauerbetrieb, sondern ist ausschließlich für Ausnahmefälle mit Lastspitzen vorgesehen. Da dies in der Praxis den Bewohnern oft zu laut werden kann, drehen diese die Reglerstufe wieder runter. So kann der benötige Luftaustausch nicht mehr gewährleistet werden, mit möglichen Folgen für Gesundheit und Bausubstanz. Mehr zu typischen Planungs- und Einbaufehlern finden Sie in unserem Ratgeber zum Thema: Schall bei Lüftungsgeräten reduzieren.

Hinweis: Achten Sie daher darauf, dass alle Lüftungsgeräte in Ihrer Lüftungsplanung mit maximal 50% oder geringer ausgelegt werden (Richtig Lüften).

Berechnung Lüftungskonzept am Beispiel: So sieht der fertige Lüftungsplan aus

Anhand eines Beispiels können Sie sich die Lüftungsplanung noch einmal genauer anschauen. Unser Beispielhaus ist ein Einfamilienhaus mit 120 m2.
Ziel des Lüftungskonzepts nach DIN ist die genaue Lüftungsberechnung für das Berechnungsbeispiel, hierfür werden verschiedene lüftungsrelevante Daten und die räumlichen Gegebenheiten des 120m2-Einfamilienhaus gegenübergestellt und der notwendige Luftaustausch ermittelt. Jetzt können im Lüftungskonzept Art und Anzahl der benötigten Geräte empfohlen werden. Für das Beispielhaus werden folgende Lüftungsgeräte zur Wohnungslüftung mit Feuchteschutz vorgeschlagen: (Zubehör)
1x Basisregler sMove s4
1x Basisregler sMove s8
6x Lüftungsgerät iV14-Zero
1x Lüftungsgerät iV-Twin
2x Abluftgerät Pulsar
Ideal sind dezentrale Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung, da diese der verbrauchten Raumluft Wärme entziehen, bevor diese nach außen abtransportiert wird und die einströmende Frischluft mit dieser Wärme anreichern. So sparen Sie Heizenergie und verhindern außerdem, dass zu kalte Frischluft an den Gebäudewänden kondensiert.

Kostenlose Lüftungsplanung von Luftbude

Senden Sie uns Ihren Grundriss zu und wir setzen die benötigten Lüftungsgeräte in einen Positionsvorschlag ein. Anschließend wissen Sie wie viele Lüfter wo benötigt werden und können mit diesem Vorschlag zu Ihrem Lüftungsplaner oder Handwerker: Jetzt Planungsvorschlag anfordern.
Hinweis: Bestellen Sie anschließend Ihre Lüftungsgeräte über Lufbude, werden die Kosten für Ihren Planungsvorschlag Ihrer Bestellung gutgeschrieben. Sie erhalten in diesem Fall alle Planungsleistungen kostenlos.
Gesamtluftvolumenstrom [m³/h]
217,60

Gesamtluftvolumenstrom pro Person [m³/h]
54,40

Gesamtluftwechsel [1/h]
0,68

Wärmebereitstellungsgrad
0,85

Heizarbeit / Jahr [kWh/a]
2225,60

Hilfsenergie / Jahr [kWh/a]
134,50

185 Tage Heizperiode
134,50 kWh

Jahresverbrauch Energie
265,40 kWh

Gebäudettyp
Neubau EFH mehrstöckig, WDVS

Gesamtfläche
118,82 [m²]

Belüftete Fläche
118,82 [m²]

Mittlere Höhe
2,50 [m]

Anzahl Personen
4

n50-Wert
1,00

Exponent
0,67

Windstärke
Windschwach

Wärmeschutz
Hoher Wärmeschutz

Infiltration
31,97 [m³/h]

Für Feuchteschutz benötigt
42,75 [m³/h]

Bedarf für lüftungstechnische Maßnahme
Ja
Infiltrationsluftvolumenstrom
15,60 [m³/h]

Anlagenluftvolumenstrom
202,00 [m³/h]

Gesamtluftvolumenstrom
217,60 [m³/h]

Gesamtluftvolumenstrom pro Person
54,40 [m³/h]

Maximaler Luftvolumenstrom
234,40 [m³/h]

Anlagenluftwechsel
0,68 [1/h]

Wärmebereitstellungsgrad
0,85
Heizarbeit (qL,g,WE,WRG)
30,9 [kWh/m²a]

Heizarbeit (qL,g,WE,WRG-qh,n)
(korrigiert gemäßTabelle C.2-4)
14,4 [kWh/m²a]

Hilfsenergie pel,Vent
0,15 [W/m³/h]

qL,g,HE,WRG
1,13 [kWh/m²a]

Heizarbeit / Jahr
2.225,60 [kWh/a]

Hilfsenergie / Jahr
134,50 [kWh/a]

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Daniel Hellwig - Sachverständiger Lüftung
Über den Autor...

Als Bausachverständiger beschäftige ich mich seit 21 Jahren mit dem Thema Lüftung und stehe hierzu im engen Austausch mit Handwerkern, Fachplanern und Architekten. Neben der Entwicklung unabhängiger Gutachten unterstütze ich Luftbude mit meinen Erfahrungen.

Daniel Hellwig, Sachverständiger Lüftung


Quellennachweis
Für diesen Artikel wurden Erfahrungswerte mehrerer Lüftungsexperten, Bausachverständiger, Handwerker sowie Hersteller aufgearbeitet und zusammengefasst. Als Grundlage dienen hierfür aktuelle Normen, Gutachten sowie neutrale Prüfprotokolle unabhängiger Messdienstleister. 

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