Kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung
Eine kontrollierte Wohnraumlüftung übernimmt für Sie alle notwendigen Lüftungsaufgaben. Luftaustausch, Feuchteabtrag, Luftfilterung und Wärmerückgewinnung. Wir erklären Ihnen, wie eine kontrollierte Wohnraumlüftung funktioniert.

Wozu braucht man eine kontrollierte Wohnraumlüftung?
Die Bedeutung des richtigen Lüftens eines Gebäudes sollte nicht unterschätzt werden. Wenn nicht umfassend und häufig genug gelüftet wird, sind eine Reihe von Problemen vorprogrammiert:
1.Zu hohe Feuchtigkeit kann Schimmel erzeugen, der nicht nur eine Gefahr für das gesamte Gebäude darstellt, sondern auch zu erheblichen gesundheitlichen Schädigungen führen kann. Diese reichen von anhaltenden Kopfschmerzen, Husten und Schlafstörungen bis hin zu schweren Atemwegserkrankungen und Asthma. Gerade Kinder, Ältere oder vorerkrankte Menschen sind besonders gefährdet.
2.Stickige Raumluft enthält nur noch wenig Sauerstoff und dafür hohe Mengen an CO2. Über längere Zeit eingeatmet, senkt sie die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit und beeinträchtigt das allgemeine Wohlbefinden.
3.Es klingt vielleicht überraschend, aber häufig ist die Schadstoffbelastung innerhalb von geschlossen Räumen sogar bis zu 5x größer als in der Außenluft. In der Wohnraumluft sammeln sich mit der Zeit viele Stoffe an, die der menschlichen Gesundheit nicht zuträglich sind. Hierzu gehören Haus- und Feinstaub, chemische Ausdünstungen von Möbeln, Putzmitteln, Sprays oder Kerzen sowie, gerade im Frühjahr und Sommer, Blütenpollen. Auch Baumaterialien dünsten chemische Verbindungen aus, die mit der Zeit in hoher Konzentration in der Raumluft auftreten. Gerade bei Feinstaub und Pollen besteht das Problem, dass diese beim gewöhnlichen Lüften mit geöffnetem Fenster ungehindert in die Wohnung gelangen. Dies kann nur eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit eingebauten Filtern verhindern.
Achtung: Durch die immer energieeffizienteren Baustandards wird die Gebäudehülle von Neubauten und bei Sanierungen immer dichter. Die Fassade wird stärker gedämmt, Fenster mehrfach verglast und Keller sowie Dach abgedichtet. Durch diese luftdichte Gebäudehülle soll Heizenergie eingespart werden können, um die Klimaziele der Bundesregierung zu erfüllen. Leider hat dies einen negativen Einfluss auf das Lüftungsverhalten. Da die Luft förmlich im Gebäude steht, kommt es deutlich schneller und häufiger zu Feuchteschäden, wenn nicht gelüftet wird. Dadurch ist ein Lüftungskonzept heutzutage verpflichtend.
Wussten Sie schon, dass eine vierköpfige Familie bis zu 12.000 Gramm Wasserdampf am Tag durch das Atmen, Schwitzen sowie durch ihr Wohnverhalten beim Duschen, Kochen oder Wäsche trocknen abgibt? Dies entspricht täglich einem Wassereimer voll Feuchtigkeit. Bei dichten Gebäudehüllen kann es daher bereits im ersten Jahr zu starken Feuchteschäden im Wohnraum kommen.
Eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung ermöglicht eine stets optimale Belüftung, bei der ein zusätzliches Lüften überflüssig wird. Beim herkömmlichen Lüften mit geöffnetem Fenster kann hingegen eines falsch ablaufen. Häufig wird zu selten und zu kurz gelüftet oder die Fenster werden ständig gekippt gelassen. Dadurch kann schnell Schimmel entstehen oder viel Heizenergie verschwendet werden. Eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung verhindert dies.
Über ein zentrales Kontrollmodul oder per Smartphone-App lässt sich bequem einstellen, wann, wie oft und wie lange gelüftet werden soll. Dafür kann die kontrollierte Wohnraumlüftung mit verschiedenen Sensoren ausgestattet werden. Diese aktivieren die Lüftung selbstständig, wenn eine bestimmte Konzentration an CO2 oder Feuchtigkeit in der Raumluft überschritten wird. Des Weiteren lassen sich die Geräte mit verschiedenen Filtern ausstatten, die unerwünschte Stoffe effektiv aus der angesogenen Frischluft herausfiltern.
Eine kontrollierte Wohnraumlüftung gibt es in zwei Varianten: zentral und dezentral. Sie unterscheiden sich in erster Linie in ihrem Umfang. Während eine zentrale Wohnraumlüftung ein großes Lüftungsgerät mit einem Rohrleitungssystem durch das gesamte Haus darstellt, sind dezentrale Wohnraumlüftungen sehr kompakt und deutlich flexibler einsetzbar. Beide Lüftungssysteme funktionieren vollautomatisch und können umfassend an die jeweilige Wohnsituation angepasst werden.
Vorteile einer kontrollierten Wohnraumlüftung im Überblick
- Heizkostenersparnis dank bis zu 94% Wärmerückgewinnung
- Filterung der Luft vor Schadstoffen, Feinstaub und Partikeln
- Schutz vor Pollen und Insekten
- Gerüche und Schall bleibt im Vergleich zur Fensterlüftung draußen
- Ausreichender Feuchteschutz für die Immobilie
- Gesunde Raumluft mit genügend Sauerstoff und geringem CO²-Anteil
- Unterschiedliches Lüftungsverhalten je Wohnbereich (Bsp: Schlafzimmer kühl, Wohnzimmer warm)
- Schutz des Klimas durch regenerativer Energiegewinnung
- Attraktive Förderprogramme und Zuschüsse refinanzieren Ihre Lüftungsanlage (Bund + Länderebene)
- Abtransport von chemischen Verbindungen und Ausdünstungen Ihrer Möbel sowie Textilien, im Inneren des Hauses. Hier ist die Schadstoffbelastung bis zu 5x höher als draußen.
Weitere Vorteile finden Sie hier im passenden Ratgeber
Zentrale kontrollierte Wohnraumlüftung

Funktionsweise der kontrollierten Wohnraumlüftung
Das Herz einer zentralen Wohnraumlüftung bildet das zentrales Lüftungsgerät. Sämtliche Luftkanäle laufen in ihm zusammen. Es enthält den Zu- und Abluftgenerator und alle anderen wesentlichen Zubehörteile wie Filter und Wärmetauscher. Das Gerät ist daher entsprechend groß, schwer und muss fest verbaut werden. Meist wird es auf dem Keller oder dem Dachboden installiert.
An das zentrale Lüftungsgerät ist ein weitreichendes System an Belüftungskanälen angeschlossen, welches in Böden oder Decken verlegt wird und das gesamte Haus durchzieht. Die einzelnen Räume werden in Abluft- und Zuluftzonen eingeteilt. Räume mit regelmäßig hoher Luftfeuchtigkeit wie Bad, Küche und Schlafzimmer werden zu „Abluftzonen“, aus denen die Luft abgesaugt und aus dem Gebäude geleitet wird. Wohnzimmer und andere Aufenthaltsräume werden zu „Zuluftzonen“ und direkt mit frischer Außenluft versorgt. Über geöffnete Durchgangstüren und Türspalte kann sich die Frischluft im gesamten Haus verteilen. Man sollte sich jedoch bewusst sein, dass die Luftzoneneinteilung der Räume nachträglich nicht ohne einen großen baulichen Aufwand geändert werden kann. Wenn ein Raum zukünftig anders genutzt werden soll, kann dies zu Problemen führen. Daher gilt die zentrale kontrollierte Wohnraumlüftung eher als unflexibel und ist durch das Kanalsystem eher aufwendig zu realisieren.
Vor- und Nachteile der kontrollierten Wohnraumlüftung
Vorteile
- Sehr effektive und umfassende Belüftung: Mit einer zentralen kontrollierten Wohnraumlüftung kann jeder einzelne Raum eines Gebäudes so umfassend belüftet werden, dass Probleme mit Feuchtigkeit oder Schadstoffen effektiv verhindert werden. Trotz der hohen Leitungsstärke eines zentralen Lüftungsgerätes sind die Stromkosten eher gering (Ausnahme: Wenn ein Vorheizregister installiert wurde).
- Filtereinsätze gegen Schadstoffe und Staub: In eine zentralen kontrollierten Wohnraumlüftungen lassen sich eine Vielzahl verschiedener Filter einsetzen. So können Staub, Pollen oder chemische Schadstoffe nahezu vollständig aus der Luft entfernt werden. Dies bedeutet vor allem für Allergiker und gesundheitlich vorbelastete Personen einen deutlichen Zugewinn an Lebensqualität.
- Geringe Betriebskosten durch Wärmerückgewinnung: Mit einer optionalen Vorrichtung zur Wärmerückgewinnung lassen sich trotz des Einleitens kühlerer Außenluft bis zu 93 % der Raumwärme erhalten.
- Mögliche Kühlung im Sommer: Die Wärmerückgewinnung kann nach Belieben ein- und ausgeschaltet werden. Im Sommer kann man mit gewissen Vorkehrungen das gesamte Haus kühlen.
Nachteile
- Sehr aufwendige Planung und Installation: Die Montage des großen und schweren zentralen Lüftungsgerätes sowie der zahlreichen Lüftungskanäle ist bereits in einem Neubau mit relativ großem Aufwand und hohen Kosten verbunden. Beim Nachrüsten in ein bestehendes Gebäude vervielfachen sich Aufwand und Kosten.
- Deutlich sichtbare Verkleidungen: Zwar werden die auffälligen Rohre und Lüftungsschächte einer zentralen kontrollierten Wohnraumlüftung mit dezenteren Verkleidungen versehen; diese bleiben jedoch weiterhin sichtbar. Auch das wuchtige zentrale Lüftungsgerät, wird u.a. aus optischen Gründen nicht im eigentlichen Wohnbereich platziert.
- Hohe Kosten für Anschaffung und Instandhaltung: Je nach Zubehörteilen und Zahl der zu belüftenden Räume, können allein die Anschaffungskosten für eine zentrale Wohnraumlüftung bereits an die 10.000 € betragen. Zusätzlich muss mit relativ hohen Wartungskosten gerechnet werden, da das komplexe Lüftungssystem nur von ausgebildetem Fachpersonal gereinigt werden kann.
Einbau & Nachrüstung der kontrollierten Wohnraumlüftung
Eine zentrale kontrollierte Wohnraumlüftung wird in der Regel während der Errichtung eines Gebäudes eingebaut. So können die Luftkanäle direkt in Decken oder Böden eingesetzt werden.
Das Nachrüsten einer zentralen kontrollierten Wohnraumlüftung in ein bestehendes Gebäude ist zwar grundsätzlich möglich, jedoch sehr aufwendig und teuer. Bei Zimmern mit hohen Decken werden die Lüftungskanäle in einer zusätzlichen abgehängten Decke verlegt. Alternativ können sie auch in die Dämmschicht des Fußbodens oder in der Betondecke eingebaut werden. Da das Nachrüsten immer mit einem erheblichen Eingriff in die Bausubstanz verbunden ist, sollte über den Einbau einer zentralen kontrollierten Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung unbedingt bereits während der Planung des Neubaus entschieden werden.
Kosten-Überblick bei der kontrollierten Wohnraumlüftung
Eine zentrale kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung kann zwischen 4000 € und 8000 € in der Regel kosten – nach oben sind hier kaum Grenzen gesetzt, was allerdings selten auch zu einem Mehrwert in der Ausstattung führt. Weitere Zubehörteile, wie Filter oder Schalldämmungen, müssen bei der Kostenkalkulation ebenfalls berücksichtigt werden. Grundsätzlich gilt: Je mehr Zimmer das Gebäude hat, desto komplexer und teurer wird die Lüftungsanlage. Viele vergessen bei der Berechnung oft das Kanalsystem, was oft mehr Kosten als das eigentliche Gerät verursacht. Bedenken Sie auch die erhöhten Einbaukosten durch die Installateure. Wenn die Rohre verlegt, befestigt und verkleidet werden, können die Kosten je nach Umfang des Kanalsystems hoch ausfallen. Klären Sie daher vor dem Einbau, durch eine konkrete Planung das Kanalsystem und die zu erwartenden Kosten.
Luftbude Tipp: Für eine zentrale kontrollierte Wohnraumlüftung können Sie eine staatliche Finanzierung sowie günstige Kredite von der KfW-Bank erhalten. Informieren Sie sich im Internet oder fragen Sie einfach Ihren persönlichen Lüftungsberater.
Dezentrale kontrollierte Wohnraumlüftung
Funktionsweise der kontrollierten Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung

Vor- und Nachteile einer kontrollierten Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung
Vorteile:
- Effektive und umfassende Belüftung: Mit einer dezentralen kontrollierten Wohnraumlüftung lassen sich Schimmelprobleme in einer Wohnung effektiv verhindern. Durch einen kontinuierlichen Luftaustausch werden Feuchtigkeit, CO² und Schadstoffe generell auf einem sehr niedrigen Niveau gehalten.
- Filter für saubere Luft: Auch eine dezentrale kontrollierte Wohnraumlüftung kann mit Filtern gegen etliche Schadstoffe, Stäube oder sogar Gerüche ausgestattet werden. Standardmäßig verbaute Staubfilter erhöhen nicht nur die Lebensdauer der Lüftungsanlage, sondern bedeuten gerade für Allergiker ein deutlich gesteigertes Wohlbefinden.
- Flexible und unkomplizierte Installation: Dezentrale kontrollierte Wohnraumlüftungen sind klein und einfach zu installieren, sodass sie überall in der Außenwand platziert werden können. Bei einem Neubau können sie in einem fertigen Block ins Mauerwerk gesetzt werden. In eine bestehende Hauswand werden sie mittels einer simplen Kernlochbohrung innerhalb weniger Stunden eingebaut und sind daher optimal für eine unkomplizierte Nachrüstung geeignet.
- Niedrige Stromkosten: Jedes Jahr fallen für einen dezentralen Lüfter im Durchschnitt ca. 4 € Stromkosten an. Reinigung und Wartung können durch die Bewohner selbst binnen einigen Minuten selbstständig realisiert werden ohne zusätzlichen Kostenaufwand.
- Hoher Wärmeerhalt mit optionalem Wärmetauscher: Der Einbau eines Wärmetauschers kann bis zu 94 % der in der Raumluft enthaltenen Wärme auf die hineingeleitete Frischluft übertragen werden. Da ohne eine Möglichkeit zur Wärmerückgewinnung viel Energie verschwendet werden würde, wird ihr Einbau in Deutschland finanziell bezuschusst.
- Klimatisierung im Sommer: Der Wärmetauscher speichert im Sommer ebenso die Wärme – nur diesmal die von außen. Dabei gelangt diese nicht ungehindert in den Wohnraum, sodass dieser kühl bleibt. Merken Sie sich: Bei einer dezentralen kontrollierten Wohnraumlüftung bleibt die Wärme immer auf der Seite der Außenwand, wo sie herkommt.
- Fairer Preis: Eine dezentrale kontrollierte Wohnraumlüftung mit Zubehör ist bereits für ca. 1000 Euro bei einer Zweiraumwohnung erhältlich. Für Einfamilienhäuser wächst die Investition auf ca: 4000-5000€ aufgrund der mehreren Geräte an. Der Preis für eine zentrale Wohnraumlüftung hingegen kann schnell auf über 10.000 Euro durch das Kanalsystem ansteigen.
Nachteile
- Schallentwicklung: Durch das Eigengeräusch des Ventilators sowie den Geräuschpegel außerhalb des Gebäudes läuft eine dezentrale Wohnraumlüftung nicht völlig lautlos. Zum Glück gibt es aber viele verschiedene Möglichkeiten, die Schallentwicklung des Gerätes zu senken. So müssen sich selbst geräuschsensible Personen nicht mehr davon gestört fühlen. Achten Sie unbedingt darauf, dass Sie daher auf spezielle Schalldämmlüfter setzen, diese können geräuscharm das Schlafzimmer be- und entlüften. Wie genau Sie die Lautstärke bei Ihrer Anlage verringern können, finden Sie in unserem Ratgeber zur Schallreduktion.
- Wartung und Reinigung: Wie bei einer zentralen kontrollierten Wohnraumlüftung müssen auch bei einem dezentralen Gerät regelmäßig die einzelnen Bauteile und Filter gereinigt und ggf. ausgetauscht werden. Der Vorteil bei einer dezentralen Wohnraumlüftung ist, dass man Demontage und Reinigung komplett selbst durchführen kann. Hierzu bieten wir Ihnen eine schrittweise Anleitung in unserem Lüftungswissen.
Einbau & Nachrüstung der kontrollierten Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung
Einbau und Nachrüstung einer dezentralen kontrollierten Wohnraumlüftung sind deutlich leichter als bei einer zentralen kontrollierten Wohnraumlüftung. Im Neubau wird sie in einem einzelnen vorgefertigten Block verbaut und bedarf dadurch kaum noch weiterer Montageschritte. Wenn sie nachgerüstet wird, ist dies mittels Kernlochbohrung binnen weniger Stunden realisiert. Hier wird anschließend das Rohr in die Außenwand eingeschäumt und das Lüftungsgerät eingeführt. Nähere Informationen erhalten Sie in unserem Ratgeber zur Lüftungsmontage.
Dennoch müssen bei der Planung einige wichtige Faktoren, wie die Berechnung der Luftströme, sowie der Mindestluftwechsel genau beachtet werden. Außerdem gibt es große Unterschiede zwischen den einzelnen Lüftungsherstellern und Gerätetypen. Wir empfehlen Ihnen sich an einen neutralen Lüftungsexperten zu wenden, der mehrere Produkthersteller im Portfolio hat. Die meisten Lüftungshändler vertreiben nur Geräte eines einzigen Herstellers, wodurch die Beratung entsprechend auf einen Gerätetyp konzentriert ist.