Der richtige Raumlüfter für Ihr Zuhause
Bei der heutigen energiesparenden Bauweise werden die Gebäudehüllen von Neubauten und Sanierungen immer dichter. Mehrfachverglaste Fenster, stark gedämmte Fassaden und abgedichtete Dächer sollen dabei helfen, Heizenergie einzusparen, um Klimazielen nachzukommen. Durch diese luftdichten Gebäudehüllen ist eine natürliche Frischluftzufuhr nahezu unmöglich und die Luft kann nicht mehr auf natürlichem Wege zirkulieren.
Die Raumluft kann sich dadurch schneller mit Schadstoffen anreichern und Feuchteschäden sowie Schimmelbefall können leichter auftreten. Spezielle Raumlüfter werden daher immer wichtiger, um sowohl die Immobilie als auch die Gesundheit der Bewohner zu schützen. Für Sanierungen und Neubauten mit einer starken Dämmung fordern Lüftungsnormen mittlerweile Lüftungskonzepte, um einen Mindestluftwechsel sicherzustellen.

Warum sind Raumlüfter wichtig?
Um einen regelmäßigen Luftaustausch für den Schutz der Bausubstanz sowie der Gesundheit der Bewohner sicherzustellen, reicht das manuelle Lüftungsverhalten (zum Beispiel durch Stoßlüften) in der Regel nicht mehr aus. Raumlüfter sorgen benutzerunabhängig durchgehend für eine optimale Luftqualität in Innenräumen. Der regelmäßige Luftaustausch hilft dabei, die Luftfeuchtigkeit in Räumen abzutragen, nachfolgende Feuchte- oder Schimmelschäden zu vermeiden und verbrauchte Luft durch Frischluft zu ersetzen. Gesundheitliche Beeinträchtigungen der Bewohner bedingt durch eine unzureichende Frischluftzufuhr können dabei verhindert werden.
Gesundheitsschäden aufgrund von Schimmelbefall oder einem zu hohen Feuchtigkeits- oder CO2-Gehalt in der Luft können sich dabei wie folgt äußern:
- Anhaltende Kopfschmerzen, Migräne
- Schlafstörungen
- Atemwegserkrankungen
- Bauchschmerzen, Übelkeit, Verdauungsprobleme
- Hautausschlag
- Asthma
- Lungen- und Herzerkrankungen
- Husten, Halsschmerzen, Heiserkeit
- Leistungs- und Konzentrationsschwierigkeiten
- Infektionserkrankungen
Raumlüfter sorgen stets für gesunde Raumluft und können Gesundheitsschäden verhindern, die durch ein unzureichendes Lüftungsverhalten verursacht werden.
Durch eine kontrollierte Raumbelüftung wird ein regelmäßiger Luftwechsel realisiert, der ein zusätzliches Lüften der Bewohner überflüssig macht. Da das natürliche Lüften mit geöffnetem Fenster oftmals einen Schimmelbefall begünstigen kann (Bsp: dauerhafte Kippstellung der Fenster), stellt die kontrollierte Raumbelüftung eine sichere Variante zum Feuchteabtrag dar. Eine kontrollierte Raumbelüftung ist eine mechanische Lüftung, unterstützt durch einen verbauten Ventilator. Ist die Lüftung zusätzlich mit dem Prinzip der Wärmerückgewinnung ausgestattet, sparen die Bewohner dabei noch nachhaltig Heizkosten. Die Vorteile einer kontrollierten Raumlüftung reichen vom Schutz der Gesundheit, über den Schutz der Immobilie, bis hin zum Klimaschutz.
Weitere Vorteile einer kontrollierten Raumbelüftung:
Finanzielle Vorteile | ✔ Heizkostenersparnis dank bis zu 94% Wärmerückgewinnung ✔ Attraktive Förderprogramme und Zuschüsse für Ihre Raumlüfter |
Schutz der Bausubstanz | ✔ Ausreichender Feuchteschutz für die Immobilie ✔ Schutz vor Schäden wie Schimmelpilzbefall durch Regulierung der Luftfeuchte |
Wohnkomfort | ✔ Gerüche und Schall bleiben im Vergleich zur Fensterlüftung/Fensterfalzlüftung draußen ✔ Vermeidung von Zugluft |
Gesundheitliche Vorteile | ✔ kontinuierlich sauerstoffhaltige Raumluft ✔ Schutz vor Pollen, Feinstaub und Partikeln durch Filterung der Luft ✔ Kontinuierlicher Abtrag von Schadstoffen durch Möbel, Textilien und Baustoffe |
Klimaschutz | ✔ Schutz des Klimas durch regenerative Energiegewinnung |
Welche Arten einer Raumbelüftung gibt es?
Es wird grundlegend zwischen einer mechanischen Lüftung (mit Ventilator) und einer freien Lüftung (ohne Ventilator) unterschieden.
Mechanische Raumbelüftung – Zentral und dezentral
Die mechanische Raumbelüftung sorgt mit einem oder mehreren Ventilatoren bedarfsgerecht, vollautomatisch und unabhängig von äußeren Einflüssen für einen kontrollierten Luftaustausch. Hierbei wird zwischen dezentralen und zentralen Raumlüftern unterschieden, die dabei verschiedene Funktionsweisen und auch spezielle Vor- und Nachteile aufweisen.
Funktionsweise eines zentralen Raumlüfters
Ein zentraler Raumlüfter belüftet mehrere Räume mit einem einzelnen Großgerät über ein Luftkanalsystem. Die Belüftungskanäle sind dabei in Böden oder Decken verlegt und ziehen sich durch das gesamte Gebäude. Der Luftstrom wird getrennt durch die verlegten Rohrleitungen angesaugt und eingeblasen. Die einzelnen Räume werden in Zu- und Ablufträume eingeteilt. Während Zulufträume (z.B. Wohnräume) direkt mit Frischluft versorgt werden, wird aus Räumen mit regelmäßig hoher Luftfeuchte, wie Bad, Küche oder Hauswirtschaftsräumen, die verbrauchte Luft abgesaugt.
Zu- und Abluftzonen können nachträglich nicht mehr geändert werden, ohne dabei einen großen baulichen Aufwand zu betreiben. Zudem entstehen durch die langen Kanalwege Geräusche (Bsp: Teleskopschall) und ein übermäßiger Energiebedarf. Die zentrale Lüftung gilt daher eher als unflexibel und aufwändig in ihrer Realisierung. Das zentrale System eignet sich dabei eher nur für Neubauten. Ein nachträglicher Einbau ist ebenfalls nur durch einen hohen baulichen und finanziellen Aufwand umsetzbar. Das Kanalsystem muss außerdem regelmäßig durch eine Fachfirma gewartet und von der Beschmutzung befreit werden.

Funktionsweise von dezentralen Raumlüftern

Bei dezentralen Raumlüftern mit Wärmerückgewinnung werden mehrere einzelne Lüftungsgeräte in den Außenwänden platziert. Somit lassen sich einzelne Räume und Wohnbereiche individuell be- und entlüften. Ein dezentraler Raumlüfter besteht aus einem Lüftungsrohr mit integrierter Lüftungstechnik. Der Reversierventilator des Geräts dreht sich 70 Sekunden lang nach außen und transportiert die verbrauchte Luft ins Freie. Der integrierte Keramik-Wärmespeicher im Gerät speichert dabei die Wärme und gibt diese wieder an die Frischluft ab, die von außen durch die geänderte Drehrichtung des Ventilators nach innen strömt. Jedes Einzelgerät sorgt dadurch für eine Zu- und Abluft und regt die gesamte Luftzirkulation im Gebäude durch die latenten Druckschwankungen an. Die dezentralen Raumlüfter werden paarweise eingesetzt. Dadurch entsteht eine sogenannte Querlüftung, die den Wohnraum effektiv mit Frischluft versorgt und den Luftaustausch besonders begünstigt. Im Gegensatz zu zentralen Raumlüftern lassen sich dezentrale Systeme neben Neubauten auch in Altbauten problemlos und schnell installieren. Die Wartung kann zudem unkompliziert vom Bewohner selbst durchgeführt werden.
Funktionsweise einer freien Lüftung
Zur freien Lüftung zählt neben der manuellen Stoßlüftung auch die Fensterfalzlüftung. Diese besteht aus einfachen Lüftungsschlitzen in Fensterrahmen. Dabei sind die Systeme einfach zu integrieren, indem ein Teil der Fensterdichtung durch Belüftungsspalte ersetzt werden. Dichte Fenster werden somit wieder undicht gemacht, sodass Räume dadurch kontinuierlich auskühlen. Fensterfalzlüftungen funktionieren außerdem nur, wenn die Luft zwischen parallel zueinander liegenden Gebäudefronten strömen kann, sodass ein kontrollierter Luftaustausch durch die Abhängigkeit nicht möglich ist. Fensterfalzlüfter gelten daher eher als Lüftungsergänzung zur normalen Fensterlüftung.
Vor- und Nachteile von Raumlüftern
Die Wahl des passenden Raumlüfters ist abhängig von baulichen Gegebenheiten und individuellen Bedürfnissen. Je nach Bausituation können bestimmte Lüftungsmöglichkeiten geeigneter sein als andere. Grundsätzlich weisen alle Raumlüfter sowohl Vorteile als auch Nachteile auf.
Luftbude Tipp: Setzen Sie daher nicht pauschal auf eine gut bewertete Lüftungslösung, sondern lassen Sie sich neutral von einem Lüftungsexperten zu Ihrer speziellen Bausituation beraten. Dieser kann anhand Ihrer Grundrisse, aber auch anhand Ihrer Vorstellungen aus einem breiten Lüftungsportfolio den richtigen Raumlüfter für Sie auswählen. Vermittelt Ihr Lüftungshändler nur Geräte eines einzigen Herstellers laufen Sie Gefahr, dass dieser Sie nicht neutral berät.
Zentrale Raumlüfter im Check
Zentrale Raumlüfter garantieren eine effektive Grundlüftung des Gebäudes. Die verlegten Kanäle versorgen die Räume mit Frischluft und führen verbrauchte Luft ab. Eine zentrale Raumbelüftung sollte exakt vorab geplant werden, um Zu- und Abluftzonen zu definieren. Bei der aufwendigeren Variante können Räume einzeln reguliert werden, indem jedes Zimmer einen eigenen Zu- und Abluftkanal besitzt. Mit verbauter Wärmerückgewinnung kann die einströmende Frischluft zusätzlich erwärmt werden. Somit lässt sich die erzeugte Heizenergie dabei einsparen.
Zentrale Anlagen eigenen sich jedoch eher für Neubauten und weisen einen erhöhten Stromverbrauch im Vergleich zu dezentralen Raumlüftern auf. Neben der Montage ist die Wartung ein häufiges Problem hinsichtlich erhöhter Folgekosten.
Vorteile der zentralen Raumbelüftung
- Effektive und umfassende Belüftung
- Ein zusätzlicher Verbau von Partikelfiltern zur Reinigung der Zuluft von Staub, Ruß und Pollen ist möglich
- Zentrale Lüftungen sind förderfähig und werden vom Staat finanziell unterstützt, z.B. durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)
- Individuelle Lüftungssteuerung möglich durch Regulierbarkeit einzelner Räume
- Wärmerückgewinnung erhält die Heizenergie, spart Heizkosten ein und unterstützt die Energieeffizienz
- Geringe Geräuschentwicklung durch zentrale Hauptanlage und Schallschutzkappen
Nachteile der zentralen Raumbelüftung
- Die Planung und Installation des zentralen Geräts sowie der Lüftungskanäle sind bereits im Neubau sehr aufwändig und kostenintensiv. Aufwand und Kosten vervielfachen sich bei der nachträglichen Montage in einem bestehenden Gebäude.
- Die verbauten Rohre und Lüftungsschächte der zentralen Anlage sind sichtbar oder müssen kostspielig verkleidet werden.
- Die zentrale Lüftung kann nur von einem ausgebildeten Fachpersonal gewartet werden. Die Reinigung sollte alle zwei Jahre für einen hygienischen Betrieb vorgesehen werden und ist mit (finanziellem) Aufwand verbunden.
- erhöhte Stromkosten bei laufendem Betrieb
- erhöhte Anschaffungskosten durch Einzelgerät + Kanalsystem
- komplexes Rohrsystem und unflexibler Einbauort
Die Fensterfalzlüftung im Check
Die Fensterfalzlüftung ist kostengünstig und einfach zu montieren. Durch die Lüftungsschlitze in der Fensterdichtung gelangt Frischluft in die Räume und verhindert einen zu hohen Luftfeuchtigkeitsgehalt in der Innenraumluft. Fensterfalzlüfter können jedoch nicht mit Filtern ausgestattet werden und verlieren durch den unkontrollierten Luftwechsel die Wärme und Energie der Innenräume.
Vorteile der Fensterfalzlüftung
- keine Stromkosten
- unkomplizierte Installation in der Fensterdichtung
- für Neu- und Altbau geeignet
- geringerer Kosten- und Installationsaufwand als bei einer kontrollierten Raumbelüftung
- optisch kaum sichtbar
- unterstützt bei der Prävention von Feuchte- und Schimmelschäden
- geeignet für Holz-, Kunststoff- und Alufenster
- einfache Reinigung bei geöffnetem Fenster
Nachteile der Fensterfalzlüftung
- erhöhte Heizkosten durch Wärmeverlust und unkontrollierten Luftaustausch
- keine Filterung von Gerüchen, Pollen und Lärm von außen
- ohne Wärmerückgewinnung
- Stoßlüften trotz Fensterfalzlüftung nötig
- stellt keine Alternative zur kontrollierten Raumbelüftung dar, sondern ist lediglich eine Unterstützung
Dezentrale Raumlüfter im Check
Die dezentrale Raumbelüftung erfreut sich immer größerer Beliebtheit auf dem Lüftungsmarkt und zählt mittlerweile zur am stärksten nachgefragten Raumbelüftung. Im Gegensatz zu zentralen Raumlüftern eignet sich das dezentrale System sowohl für Neubauten, als auch für Bestandsgebäude. Der schnelle und flexible Einbau in der Außenwand ist hier innerhalb von wenigen Stunden umzusetzen. Für die Montage müssen keine Kanäle verlegt werden und auch die Wartung ist unkompliziert durch den Bewohner umsetzbar. Der geringe Stromverbrauch von dezentralen Raumlüftern punktet im Vergleich zum erhöhten Stromverbrauch zentraler Geräte.
Vorteile dezentraler Raumlüfter
- unkomplizierte, abschnittsweise Montage ohne großen Aufwand – die Montage kann auch der Eigentümer selbst vornehmen
- geringe Stromkosten von ca. 4€ je Raumlüfter im Jahr
- förderfähig, z.B. durch die KfW
- individuelle Lüftungssteuerung
- geringer Platzbedarf
- dezente Optik
- geeignet für Neubau und Bestandsgebäude
- flexibler Einsatzort
- hohe Energieeffizienz dank bis zu 94% Wärmerückgewinnung und geringem Stromverbrauch
- eingebaute Filter gegen Staub, Gerüche, Pollen, etc.
- kostengünstigere Anschaffung als bei einer zentralen Lüftung
- unkomplizierte Wartung und Reinigung, die vom Nutzer selbst durchgeführt werden kann
Nachteile dezentraler Raumlüfter
- Geräuschentwicklung durch Außen- und Eigenschall
- Stromkabel müssen zu den einzelnen Raumlüftern gelegt werden
Setzen Sie daher unbedingt auf spezielle Schalldämmlüfter, die einen geräuschlosen Luftaustausch ermöglichen können. Auch Schallzubehör kann nachträglich den Durchgangsschall erheblich reduzieren.