Kellerlüfter - effektive Kellerbelüftung für ein gesundes Raumklima
Lüftungstechnisch stellen Keller eine Herausforderung dar. Während Sie bei oberirdischen Räumlichkeiten Fenster und Türen bedenkenlos öffnen können, um Frischluft hereinzulassen, können Sie damit im Untergeschoss auf lange Sicht Schaden anrichten. Besonders im Sommer sollten Sie vorsichtig sein. Lassen Sie feucht-warme Luft von draußen in den Keller, kühlt diese im Inneren rasch ab und kondensiert an den Wänden. Die überschüssige Nässe zieht in die Kellerwände ein und dringt schlimmstenfalls bis ins Mauerwerk vor. Dadurch drohen Schimmel und Schäden in der Bausubstanz. Dieses Problem können Sie vermeiden, indem Sie einen hochwertigen Lüfter im Keller installieren. Hierfür gibt es spezielle Kellerlüfter mit unterschiedlichen Eigenschaften.

Alle Themen im Überblick:
- Neue Nutzungsarten erfordern geringere Luftfeuchtigkeit im Keller
- Woher kommt die Feuchtigkeit im Keller?
- Kellerlüfter - So kriegen Sie die Feuchtigkeit aus Ihrem Keller
- Kellerlüfter - das sollten Sie bei der Auswahl beachten
- Kellerlüfter als Abluftanlage
- Kellerlüfter als Zu- und Abluftanlage
- Keller-Lüfter mit Wärmerückgewinnung
- Keller-Lüfter mit Feuchtigkeitssensor - das sind die Vorteile
- In Sachen Kellerlüfter am besten den Fachmann fragen
Neue Nutzungsarten erfordern geringere Luftfeuchtigkeit im Keller
Der Begriff "Keller" entstammt dem Lateinischen "cellarium", was so viel wie Vorratskammer bedeutet. Ursprünglich dienten Keller nur als Pufferzone zum feuchten und kalten Erdreich. Es dauerte jedoch nicht lange, bis die Menschen bemerkten, dass sich die feucht-kühle Kelleratmosphäre optimal zur Lagerung von Lebensmitteln eignete. Damals galt ein Keller als trocken, wenn kein Wasser in tropfenflüssiger Form zu sehen war. Ähnliche Bedingungen bieten heutzutage beispielsweise Weinkeller. Dort liegt die relative Luftfeuchte zwischen 70 und 80 Prozent, während die Temperatur zwischen 10 und 16 °C pendelt.
Die Notwendigkeit deutlich trockenerer Keller resultiert aus dem heute völlig veränderten Nutzungsverhalten. Viele Kellerräume werden als Hobbyraum, Hobbywerkstatt, Umkleideraum, Technikraum, Waschküche oder Lager für feuchteempfindliche Dinge genutzt. Nicht selten birgt das Kellergeschoss Wohnräume, Büros und Aufenthaltsräume. Damit ist auch eine Anpassung der Luftfeuchtigkeit erforderlich. Optimal für die genannten Nutzungsarten ist ein Wert von 40 bis 60 Prozent. Um diese Luftfeuchte sicherzustellen, ist ein regelmäßiger Luftaustausch durch manuelles Lüften oder über einen Lüfter im Keller unverzichtbar.
Woher kommt die Feuchtigkeit im Keller?
Da sie tief im Erdreich liegen, sind Keller meist sehr kühl und dunkel. Die Kälte bewirkt eine erhöhte Luftfeuchtigkeit. Das liegt daran, dass kalte Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann als warme Sommer- oder Heizungsluft. Dadurch sind die Untergeschosse besonders anfällig für gesundheitsgefährdenden Schimmel, Feuchteschäden und Salzausblühungen.
Dass der Keller im Sommer von allein "austrocknet" ist ein Trugschluss. Lassen Sie in diesem Irrglauben die Kellerfenster rund um die Uhr gekippt oder nutzen Sie einen ungeeigneten Kellerlüfter, erzielen Sie den gegenteiligen Effekt - mit fatalen Folgen. Die schwül-warme Sommerluft heizt den Keller nicht auf, sondern wird durch die feucht-kalte Raumluft schlagartig abgekühlt. Die Luft verliert die Eigenschaft, Feuchtigkeit zu speichern und gibt sie an den Keller ab. Das dabei entstehende Kondensat schlägt sich an der Decke, den Wänden, dem Boden und dem Mobiliar des Kellers nieder. Dadurch begünstigt es besonders hinter Möbeln, die direkt an der Wand stehen, Schimmelbildung. Zudem dringt die Nässe mit der Zeit in die Bausubstanz ein und beschädigt diese nachhaltig.

Feuchtigkeit gelangt jedoch nicht nur von innen her in die Kellerwände, sondern auch über das umliegende Erdreich. Wasser hat den Drang, von einer kalten Umgebung aus in eine wärmere vorzudringen, in diesem Fall vom kalten Erdreich in das wärmere Umfeld des Kellers. Ist der Temperaturunterschied zwischen außen und innen groß genug, kann das Wasser nicht nur dicke Natursteinmauern, sondern auch Beton durchdringen. Dieses Problem kommt vor allem bei älteren Gebäuden ohne äußere Feuchtigkeitssperre zum Tragen.
Kellerlüfter - So kriegen Sie die Feuchtigkeit aus Ihrem Keller
Grundsätzlich ist Luftfeuchtigkeit nicht automatisch etwas Schlechtes. Für jeden Raum des Hauses gibt es Optimal-Werte, die Sie möglichst konstant einhalten sollten, um eine hohe Luftqualität zu gewährleisten. Unabhängig von der Nutzungsart ist es wichtig, dass überschüssige Feuchtigkeit über die Fenster oder einen Kellerlüfter abtransportiert wird. Nur so lassen sich schlechte Gerüche und Schimmelbildung dauerhaft vermeiden.
Kellerlüfter für einen unisolierten Altbau
Nicht oder unzureichend isolierte Gebäude belüften sich zu einem gewissen Teil allein. Sie haben undichte Stellen oder Fugen, durch welche die feuchte Raumluft aus dem Keller nach draußen gelangt. In Verbindung mit regelmäßigem Stoßlüften reicht dies häufig aus, um die Luftfeuchtigkeit auf dem gewünschten Niveau zu halten.
Wenn Sie beim manuellen Lüften Ihres Kellers auf folgende Dinge achten, schaffen Sie ein angenehmes Klima und beugen der Schimmelbildung langfristig vor.
- Beobachten Sie das Nässebild. Feuchte Flecken an den Wänden können ein Hinweis auf eine schlechte Abdichtung sein. Ziehen Sie in diesem Fall einen Fachmann zurate. Großflächige Kondensationsnässe bekommen Sie hingegen durch richtiges Lüften in den Griff.
- Sorgen Sie täglich für Frischluft im Keller. Dadurch beugen Sie Schimmel und modrigen Gerüchen am besten vor.
- Lüften Sie den Keller im Sommer in den frühen Morgen- und späten Abendstunden, wenn die Außenluft nicht durch die Sonne erwärmt wurde oder wieder abgekühlt ist.
- Nutzen Sie ein Hygrometer. Das Messgerät gibt Aufschluss darüber, wann ein erhöhter Feuchtigkeitswert erreicht wurde. Öffnen Sie die Kellerfenster nicht, wenn die Außenluft-Luftfeuchtigkeit höher ist als die Luftfeuchtigkeit im Keller.
- Befördern Sie die Feuchtigkeit durch Stoßlüften (am besten mit Durchzug) nach draußen. Beschränken Sie sich an schwül-warmen Sommertagen auf einmal täglich. Bei kalten Temperaturen können Sie die Fenster auch mehrmals am Tag öffnen.
- Vermeiden Sie im Winter das vollständige Auskühlen des Kellers. Mehrmals täglich stoß- und querzulüften, bringt an kalten Wintertagen mehr, als die Fenster permanent in Kippstellung zu lassen. Herrschen milde Temperaturen, ist nichts gegen angekippte Fenster einzuwenden.
- Lüften Sie weniger bei Regen. Auch in der kalten Jahreszeit kann die Luftfeuchtigkeit der Außenluft hier höher sein als die Raumfeuchte im Keller.
- Stellen Sie Möbel und Regale nicht direkt an die Kellerwände. Wenn Sie etwas Platz lassen, können Sie den Keller großflächiger und damit effektiver lüften.
Kellerlüfter für energetisch sanierte Gebäude
Nach einer energetischen Sanierung ist die Gebäudehülle für gewöhnlich so dicht, dass die feuchte Raumluft nur über die geöffneten Fenster oder einen Kellerlüfter nach draußen gelangen kann. Allerdings finden sich in Alt- und betagten Bestandsbauten häufig nur sehr kleine Kellerfenster, durch die kein effizienter Luftaustausch möglich ist. Spätestens, wenn Sie das Feuchtigkeitsproblem im Keller nicht durch regelmäßiges manuelles Lüften in den Griff bekommen, sollten Sie in Erwägung ziehen, einen Lüfter für Ihren Keller zu montieren.
In bewohnten Kellergeschossen sind meist größere Kellerfenster installiert, sodass Sie durch Stoß- und Querlüften die gewünschte Wirkung erzielen. Es empfiehlt sich aber dennoch, einen Kellerlüfter zu installieren, um die Räume ausreichend mit Frischluft und Sauerstoff zu versorgen.