Eine kontrollierte Lüftung sorgt für eine kontinuierliche Luftzirkulation und hält dabei die Feuchtigkeit, CO² sowie Schadstoffe in der Raumluft auf einem niedrigen Niveau. Letzteres wird durch integrierte Filter in der Lüftungsanlage ermöglicht. Während des Luftaustauschs wird sowohl die verbrauchte Raumluft, als auch die Frischluft von außen gefiltert und von Schadstoffen, Pollen sowie Partikeln wie Feinstaub befreit. Wie funktionieren diese Filter, welche Arten gibt es und wann wird welcher Filter für Ihre Lüftungsanlage benötigt? Alle Antworten erfahren Sie hier.

Filter in Lüftungsanlagen

Je nach Ausstattung, Qualität und Leistungsstufe können Lüftungsanlagen die Innen- und Außenluft von Schadstoffen, groben Partikeln oder auch Pollen reinigen. Die Filter werden dabei so im Luftvolumenstrom befestigt, dass die durchströmende Luft vollständig durch den Filter fließt. Bei dezentralen Lüftungsanlagen wird dieser meist direkt hinter der Innenblende befestigt, sodass die Bewohner vom Inneren den Austausch realisieren können.

Dabei besitzen die Filter einen sogenannten Abscheidegrad, durch welchen festgestellt werden kann, welche Partikelgrößen dabei gefiltert werden können. Abhängig vom Filtermedium wird die Filtereffektivität und die Reinigungsmöglichkeit bestimmt. Dessen Zusammensetzung, Aufnahmefähigkeit und Dichte des Materials sowie die Größe und Struktur der Oberfläche sind dabei ausschlaggebend.

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Arten der Filter

Filter unterscheiden sich unter anderem basierend auf ihrer Funktion. Wogegen sollen sie schützen? Dementsprechend lassen sich grundsätzlich drei Arten unterscheiden: 

Schützen vor groben Teilchen wie Staubpartikel, Blütenpollen, Textilfasern oder Tierhaaren, aber auch vor Insekten. Das Filtermedium setzt sich meist aus Watte oder Kunststofffasern zusammen. Sie lassen sich daher leicht mit warmen Wasser und Seife reinigen.
Extrahieren auch die feinsten Pollen aus der Luft. Partikel, die oft an größere Teilchen gebunden sind wie Asche, Bakterien, Keime und Kohlenstaub werden bei diesem Filter effektiv aus der Luft entfernt. Auch hier besteht das Filtermedium meist aus Watte und Kunststofffasern. Allerdings können sie generell nur einmal benutzt werden und sollten daher spätestens alle vier Wochen ausgetauscht werden.
Sind sehr versatil in ihrer Anwendung, können sie doch nicht nur Gase, sondern auch Flüssigkeiten filtern. Das Filtermedium besteht über 90% aus reinem Kohlenstoff, welcher in Polyester-Vlies gebunden und durch Wasserdampf aktiviert wird. Dabei vergrößern sich die Oberfläche der Kohlenstoff-Partikel und es entsteht eine überaus feine Struktur. Mit der immensen Absorbfähigkeit werden grobe und feine Staubpartikel stark reduziert. Zudem wird von natürlichen und chemischen Schadstoffen und Gerüchen bis hin zu Bakterien und Viren alles gefiltert. Die Aktivkohle lässt sich allerdings nicht waschen und muss daher komplett ersetzt werden. Durch die große Absorbfähigkeit kann dies in einem Abstand von einem halben Jahr geschehen.

Vorteile von Filtern in Lüftungsanlagen

Filter gegen Schimmel: Eine unzureichende Belüftung bringt viele Probleme mit sich. Unter anderem kann schnell eine hohe Luftfeuchtigkeit entstehen, welche in Schimmel resultiert. Dieser greift nicht nur das Gebäude an, sondern schadet vor allem der Gesundheit. Während und selbst nach der Entfernung von Schimmel befinden sich dessen Sporen, welche beim Einatmen für Husten, Kopfschmerzen und chronische Atemwegskrankungen wie Asthma führen kann. Mehr dazu finden Sie in unserem Ratgeber zu Schimmel in Wohnungen.

Filter gegen CO²: Frische Luft ist allgemein bekanntlich gesund und weckt Körper und Geist. Das liegt daran, dass der sauerstoffgehalt der verbrauchten Luft minimal ist. Der CO²-Gehalt steigt stetig an und kann die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen. Gutes Lüften und der zusätzliche Nutzen entsprechender Filter sorgen also für das mentale und körperliche Wohlbefinden.

Filter gegen kleinste Partikel wie Feinstaub, Pollen und andere flüchtige organische Verbindungen (VOC): Die Innenraumluft ist stärker schadstofflastig als die meisten denken. Tatsächlich befinden sich 5 x mehr Schadstoffe in der Raumluft als in der Außenluft. Feinstaub kann sich in den oberen und teilweise in den unteren Atemwegen festsetzen und sogar in den Blutkreislauf eindringen. Chemische Dämpfe von Putzmitteln oder Textilien, aber auch Dämpfe bzw. Rauch von Kerzen, Duftölen, Zigaretten und sogar Kochen können die Gesundheit stark negativ beeinflussen. Pollen stellen ein häufiges Problem dar. Gerade während des Pollenflugs sind viele Menschen von Allergien betroffen, die sie gegenüber anderen Schadstoffen in der Luft empfindlicher machen und in einem generell geschwächten Immunsystem resultieren.

Arten von Filtern und ihre Anwendung

In der Europäischen Union wurden Normen bestimmt, nach denen Innenraumfilter ihrer Leistung und ihrer Funktion nach klassifiziert werden können. Die seit 2018 geltende Norm ISO 16890 hat die bis 2016 zugelassene Norm EN 779 abgelöst. Diese wurde in die Klassen G1-4 für Grobstaubfilter, M5-6 für Mediumfilter und F7-9 für Feinstaubfilter eingeteilt. Es ist nicht empfehlenswert. Mehr dazu in unserem Ratgeber zu Innenraumfilter für Lüftungsanlagen.

Die Norm ISO 16890 teilt Innenraumfilter nicht nach Klassen, sondern Gruppen ein. Dabei wird die Leistung anhand der Effizienz, Teilchen der Größe 0,3-10 μm abzuscheiden, gemessen.

Legende

PM Partikelbelastung (particulate matter)
e Effizienz (efficiency)
1;2;5;10 Partikelgröße in μm
X% Prozentanteil der abgeschiedenen Partikel

 

Bsp: ePM2 = Die Gruppe ISO ePM2,5 75% erfasst 75% der Partikel mit Partikelgrößen bis ≤ 2,5 μm



Filtergruppen nach ISO 16890:

ISO Coarse


Partikelverteilung (Mikrometer)
0,3 ≤ bis 10 µm

 

Effizienzbereich
mittlere Effizienz < 50 %

 

Herausgefilterte Stoffe
- Sand
- Hausstaub
- Flugsämlinge
- Haare

ISO ePM10


Partikelverteilung (Mikrometer)
0,3 ≤ bis 10 µm

 

Effizienzbereich
mittlere Effizienz ≥ 50 %

 

Herausgefilterte Stoffe
- Bakterien
- Pilz- & Schimmelsporen
- Pollen
- Druckerstaub

ISO ePM2,5


Partikelverteilung (Mikrometer)
0,3 ≤ bis 2,5µm

 

Effizienzbereich
Minimal-Effizienz ≥ 50 %

 

Herausgefilterte Stoffe
- Pollen
- Gesteinsstaub
- Stäube von Agrarflächenbestellung

ISO ePM1


Partikelverteilung (Mikrometer)
0,3 ≤ bis 1µm

 

Effizienzbereich
Minimal-Effizienz ≥ 50 %

 

Herausgefilterte Stoffe
- Viren & Bakterien
- Nanopartikel
- Ruß
- Seesalz
- Ölnebel

Unterscheidung von zentralen und dezentralen Lüftungsfiltern

Die Filter in zentralen und dezentralen Lüftungsanlagen unterscheiden sich nicht allzu sehr. Für beide Lüftungssysteme sind verschiedene Filter der verschiedenen Klassen verfügbar. Bei der zentralen Lüftung wird die verbrauchte Raumluft durch Abluftöffnungen aus mit Filtern abgesaugt und über Abluftleitungen in die Außenluft abgegeben. Gleiches passiert bei der dezentralen Lüftung, nur, dass die Geräte sich generell in der Außenwand befinden und die Abluft nicht über ein Rohrsystem abgeleitet werden muss. Bei beiden wird die Frischluft von außen eingesaugt und gelangt gefiltert in die jeweiligen Wohnräume. Die Filter unterscheiden sich lediglich in ihrer Größe und ihrer Wartung. Während dezentrale Filter leicht von zu reinigen sind, müssen die Filter der zentralen Lüftung deutlich öfter ausgetauscht werden, da sie generell mehr Räume gleichzeitig bedienen und somit stärker belastet sind. Zudem kann durch entsprechende Ausstattung der CO²-Gehalt sowie die Luftfeuchtigkeit im Raum reguliert werden, was die Filterbelastung zusätzlich senkt.

Praxistipp: Reinigung und Wartung

Eine längere und regelmäßige Nutzung von Lüftungsanlagen bringt Gebrauchsspuren mit sich. Dabei sind vor Allem die Filter betroffen. Werden diese nicht regelmäßig gründlich gereinigt hat das Folgen für die Hygiene, aber auch die Leistung der Anlage. Große Staubpartikel sowie die gefilterten Stoffe sammeln sich im Filter und dem Gerät. Das sorgt dafür, dass der Filter mit der Zeit verstopft und es kann dementsprechend wenig Luft eingesaugt und gefiltert werden. Bei Geräten mit einer automatischen Anpassung des Volumenstroms kann es somit zu hohen Stromkosten kommen. Besteht keine solche Funktion, wird die generelle Filterleistung stark eingeschränkt. Eine regelmäßige Reinigung und Wartung ist also unumgänglich. In den folgenden Schritten, zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihr Gerät instand halten können:

1. Informieren Sie sich über die Beschaffenheit Ihres Gerätes. Woran erkennen Sie, dass der Filter gereinigt werden muss? Welches Filtermedium hat der Filter? Gibt es Störungsmeldungen? Macht der Lüfter ein komisches Geräusch? Spätestens dann sollten Sie eingreifen.

2. Schalten Sie das Gerät aus.

3. Nehmen Sie den Innenverschluss ab und öffnen das Gerät.

4. Entnehmen Sie den Filter.

5. Je nach Filtermedium können Sie den Filter mit warmem Wasser und ggf. Seife auswaschen und gründlich trocknen!

6. Wiederholen Sie den Vorgang bis der Filter möglichst sauber ist.

7. Setzen Sie den Filter wieder in das Gerät ein.

8. Überprüfen Sie Ihre Einstellungen und passen diese ggf. wieder an.

9. Schalten Sie das Gerät ein.

Achtung: Spätestens alle sechs Monate sollten Sie Filter austauschen. Wenn vom Fachhandwerker bzw. dem Gerätehändler eine andere Information gegeben wird, folgen sie dieser. Ersatzfilter können Sie beim Geräteanbieter, aber auch bei unabhängigen Händlern kaufen.

Luftbude Tipp:
Halten Sie Ihr Gerät sauber, indem Sie es regelmäßig reinigen, um das Entstehen von Problemen zu verhindern. Eine Reinigung im kontinuierlichen Abstand von ein paar Wochen, regelmäßiger bei Bedarf (bswp. Wohnen an einer Baustelle) sollte genügen.

Filter bei dezentralen Lüftungsgeräten

 

Wo ist der Filter überhaupt?

Eine dezentrale Lüftungsanlage ist allgemein wie folgt aufgebaut:

Von der Innenwand aus hat man Zugriff auf den Innenverschluss, durch welchen die verbrauchte Luft in das Gerät gelangt. Direkt dahinter befindet sich dann der Filter, um die eingesaugte Luft direkt zu reinigen und eine leichte Handhabung bei Reinigung und Wartung zu gewährleisten. Darauf folgen der Motor, die Schalldämmung und der Wärmespeicher, bevor die Außenwand erreicht ist. Dort ist die Lüftung durch einen Rahmen befestigt und wird von einer Außenhaube in variabler Form abgedeckt. 

Manche Stoffe sollten jedoch auch nicht in die Außenluft geraten. Das Thema um Abluftfilter und ihre Sinnhaftigkeit ist allerdings recht umstritten. Bei Abluftfiltern handelt es sich meistens um Kegelfilter, die im Aussehen an Kaffeefilter erinnern. Sie befinden sich ihrer Funktion entsprechend innen vor der Öffnung nach außen und können meist nur von dort erreicht werden, was basierend auf der Lage des Lüfters problematisch sein kann.

 

Kann man dezentrale Lüftungsanlagen nachrüsten?

Tatsächlich lassen sich dezentrale Lüftungsanlagen recht leicht im Nachhinein einbauen, da sie nicht wie die zentrale Lüftungsanlage Teil des Gebäudes sind. Abhängig von der Wohnungslage und Ihrem persönlichen Bedarf durch etwaige Vorgeschichte mit Schimmel oder Baustellen kann ein passendes Gerät ausgesucht und sogar eigenhändig eingebaut werden. Es ist jedoch empfehlenswert sowohl bei der Gerätewahl als auch der Planung und des späteren Einbaus professionelle Hilfe hinzuzuziehen, da Fehler meist noch größere Probleme mit sich bringen.

Neutrale Beratung

Wenn Sie sich für Lüftungsfilter und dezentrale Lüftungsanlagen interessieren, ist Luftbude ein sinnvoller Ansprechpartner. Ob Sie sich nur informieren oder tatsächlich beraten lassen wollen. Luftbude ist ein neutraler, unabhängiger Spezialfachhandel für die dezentrale Wohnraumlüftung und bietet einen umfangreichen Service. Für einen nachträglichen Einbau bieten Luftbude erfahrene Lüftungsplaner, Monteure und Fachberater stehen Ihnen hierbei zur Seite.

Exklusive Ware, die hohe Anforderungen sowie einen Praxistest durchlaufen ist.

Dank Direktbezug vom Hersteller ohne Zwischenhändler, können günstige Preise trotz hoher Qualität ermöglicht werden.

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Kunden können uns ihre Grundrisse zuschicken. Wir bestimmen die Anzahl der passenden Geräte und fügen diese direkt in den Grundriss ein, um späteren Einbau und Montage zu erleichtern.

Durch ein großes Netzwerk an Installateuren, Monteuren und Handwerken, unterstützen wir Ihren lokalen Markt und finden einen geeigneten Handwerker in Kundennähe, der mit Ihrem Gerät vertraut ist.

Wir bieten Ihnen Hilfestellung bei der Montage und klären neu aufkommende Fragen. Ihnen wird ein kostenfreier Umtausch oder eine Anpassung Ihrer Bestellung auf Wunsch ermöglicht. Fast alle Produkte gibt es 5 Jahre Händlerrabatt im Gegensatz zu der 2-jährigen gesetzlichen Garantieleistung. 

Innerhalb von 14 Tagen können Sie ohne Versandgebühren Ihr Gerät mit kulanter Abwicklung zurückgeben oder umtauschen.

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Günther Wolf - Sachverständiger Lüftung
Über den Autor...

Mein Name ist Günther Wolf, ein profundierter Experte für die Grundlagen der Lüftungstechnik, der seit 2019 mit der Luftbude GmbH zusammenarbeitet. Meine Expertise erstreckt sich über sämtliche technische und physikalische Komponenten der Wohnraumlüftung und befähigt mich zur Entwicklung individualisierter Lösungen.

Günther Wolf, Sachverständiger Lüftung


Quellennachweis
Für diesen Artikel wurden Erfahrungswerte mehrerer Lüftungsexperten, Bausachverständiger, Handwerker sowie Hersteller aufgearbeitet und zusammengefasst. Als Grundlage dienen hierfür aktuelle Normen, Gutachten sowie neutrale Prüfprotokolle unabhängiger Messdienstleister. 

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