Schimmel tritt in vielen Varianten hinsichtlich der Farben und Formen in unserer Umgebung auf. Er entsteht grundsätzlich auf feuchten oder faulenden organischen Stoffen unter den unterschiedlichsten Bedingungen. Doch was ist Schimmel wirklich und wie bildet er sich in der Wohnung? Wie erkenne ich frühzeitig den Schimmel in der Wohnung und wie schädlich ist er wirklich?

Dies sind oft gestellte Fragen, die wir im Folgenden umfangreich und fachlich aufklären möchten.

Themenüberblick

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Was bedeutet Schimmel in der Wohnung konkret?

Schimmelpilze bilden eine systematische, heterogene Gruppe von filamentösen Pilzen. Sie breiten sich wurzelgeflechtartig auf breiter Fläche aus und setzen dabei Sporen an die Raumluft frei. Diese sorgen für die Verbreitung und Weiterexistenz des Schimmelpilzes und sind aufwendig zu entfernen.

Die Ursachen von Schimmel in der Wohnung

Ist bestätigt, dass es sich um Schimmel und nicht etwas um eine Verfärbung durch Rauch oder andere Gerüche handelt, beobachten Sie, ob und wie schnell die besagte Fläche sich vergrößert. Besitzt die Schimmelfläche eine Größe von mindestens 50cm², wird nach Richtlinien des Umweltbundesamts die Gesundheit gefährdet. Spätestens zu diesem Zeitpunkt sollten Sie dem Ursprung von dem Schimmel in Ihrer Wohnung nachgehen – dieser weist in der Regel eine erhöhte Feuchtigkeit auf.

Typisch sind Regionen um das Dach und der Regenrinne herum, wo Wasser von außen eindringen kann. Ist die Wand innen trocken, kann es sich möglicherweise auch um eine bauphysische Ursache handeln. Mittels einer Wärmebildkamera oder einem Feuchtigkeitsmessgerät können Sie die betroffenen Stellen eingrenzen. Ist eine Stelle deutlich kälter als die angrenzenden Wände, handelt es sich womöglich um eine Wärmebrücke.

Einen Schimmeltest bekommen Sie schnell in einer Apotheke oder in der Drogerie. Auch online können Sie Schimmelschnelltests für Ihre Wohnung bestellen.

Wärmebrücken als Ursache für Schimmel in der Wohnung

Wärmebrücken stellen heutzutage eine häufige Ursache für Schimmel in der Wohnung dar.

Dabei gibt es drei Arten:

Die konstruktive Wärmebrücke entsteht bei der Verwendung von Materialien mit unterschiedlicher Wärmeleitfähigkeit. An manchen Stellen ist dies unvermeidbar, kann jedoch mit entsprechenden Dämmmaßnahmen ausgeglichen werden.

Ungleichmäßig geformte Oberflächen im Innen- und Außenbereich sind Ursache für eine geometrische Wärmebrücke. Wenn das Verhältnis zwischen Innen- und Außenbereich nicht stimmt, kommt es zu schnellen Temperaturabfällen und entsprechender Feuchtigkeitsbildung.

Wärmebrücken durch Baufehler treten am Häufigsten auf. Ob undichte Fensterrahmen oder eine mangelhafte Dämmung: Feuchtigkeit sammelt sich hier und kann nicht ausreichend abgeführt werden. Hierbei sind besonders alte Gebäude betroffen, da sie nicht mehr den heutigen Bauvorschriften entsprechen.

In jedem dieser Fälle trifft die kalte Außenluft auf die warme Raumluft. Letztere kühlt rapide ab und kann die eigene enthaltene Feuchtigkeit dadurch nicht mehr in der Raumluft speichern. Diese lagert sich anschließend als Kondenswasser an den kalten Stellen ab.

Sonstige Ursachen von Schimmelpilz in der Wohnung

fehlerhafte Isolierung
undichte Stellen und Risse im Dach, Mauerwerk oder Fenster
falsches Heizen und Lüften

Beim Altbau kommt es häufig zu Schimmelpilz in der Wohnung, da die Wände keine ausreichende Wärmedämmung besitzen. In Kombination mit moderneren Fenstern kann die Feuchtigkeit hier zwar leicht eindringen, aber nicht gut wieder abfließen.

Beim Neubau liegt die Ursache oft darin, dass die Räume nicht ausreichend getrocknet sind, bevor sie bezogen wurden.

Welche Arten von Schimmel gibt es in der Wohnung?

Generell unterscheidet man drei Arten von Schimmelpilzen:

Allergene Schimmelpilze (allergen) betreffen Menschen, die mit bestimmten Allergien und Asthma vorerkrankt sind. Bei Kontakt mit Schimmel kommt es bei ihnen zu einer Überempfindlichkeitsreaktion. Dabei wird eine übermäßige Anzahl von Mastzellen aktiviert. Das Resultat ist eine extreme Entzündungsreaktion in den Atemwegen.

Pathogene Schimmelpilze (pathogen) verursachen bestimmte Infektionen oder Krankheiten und werden somit als opportunistische Erreger betrachtet. Gesunde Menschen mit einem guten Immunsystem wehren Krankheiten regelmäßig ab. Auf Dauer kann dies jedoch gesundheitsschädigend werden. Ist das Immunsystem zusätzlich beeinträchtigt oder geschwächt, kann dies schneller gefährlich werden.

Giftige Schimmelpilze (toxisch) produzieren Mykotoxine, für den Menschen giftige Chemikalien. Der Schaden anderer Lebewesen ist keine Nebenwirkung wie bei den anderen Arten, sondern findet intentional statt. Durch ihre Existenz, nicht nur als Schimmelpilz, sondern auch in Form von Sporen können Menschen ihm durch Verschlucken und Inhalation ausgesetzt sein. Die Reaktion variiert je nach Individuum von vorübergehenden Reizungen bis hin zu chronischen Erkrankungen.

Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über die verschiedenen Arten und deren Gefährlichkeit, in denen Schimmel in der Wohnung auftreten kann.
Wohnungsschimmel
Kennzeichen
Stachybotrys
schwarze Farbe, entwickelt sich hinter Wänden und unter Decken, Sporen unter Mikroskop in Klumpenform
Memnoniella
schwarze Farbe, entwickelt sich hinter Wänden und unter Decken, Sporen unter Mikroskop in Kettenform

Wohnungsschimmel
Kennzeichen
Aspergillus
graue/grüne Farbe, fleckenförmig, erscheinen auf Holzoberflächen

Wohnungsschimmel
Kennzeichen
Geotrichum
weiße Farbe, erscheint pulverförmig, schnelle Ausbreitung
Trichodermagrüne Farbe, entsteht in stark feuchten Gebieten
Chaetomiummuffiger Geruch, entsteht in nasser, dunkler Umgebung
Bipolarisanfangs weißlich/graubraun, bekommt dunkle olivgrüne Farbe, flauschig, weiche Konsistenz entsteht im Freien
Ulocladiumschwarze Farbe, entsteht in stark feuchten Gebieten

Wohnungsschimmel
Kennzeichen
Fusarium
rosa, rötlich, weiße Farbe, auch in kälteren Temperaturen, entsteht in stark feuchten Gebieten

Wohnungsschimmel
Kennzeichen
Aureobasidium
rosa, braune, schwarze Farbe bis dunkelbraun, entsteht in nasser, dunkler Umgebung
Cladosporium braune, olivgrüne Farbe, entsteht in kalter und warmer Umgebung
Basidiosporenentsteht im Freien

Wohnungsschimmel
Kennzeichen
Ascosporen
entsteht in nasser, dunkler Umgebung

Wie erkenne ich Feuchtigkeitsprobleme, als Grundlage für Schimmel in meiner Wohnung?


Im Folgenden möchten wir Ihnen Hinweise darauf geben, wie Sie Schimmel in der Wohnung frühzeitig erkennen oder entgegenwirken können.

Wandtemperatur dauerhaft unter 12 °C
Verfärbungen an Wand und Decke, Möbeln und Textilien
stockiger, fauliger Geruch
wellige, eigenartig strukturierte Wand
Unebenheiten in Oberflächen

Den Schimmel in der Wohnung bekämpfen

Was kann man gegen Schimmelpilz in der Wohnung tun?

Schimmel entsteht durch Feuchtigkeit, die sich ansammelt und nicht abtrocknet oder verdunstet. Hierbei wird im Gebäudeinneren Feuchtigkeit entwickelt, die nicht regelmäßig abgeführt wird. Beispielsweise produziert eine vierköpfige Familie am Tag bis zu 12.000 Gramm Wasserdampf. Wird diese nicht abgeführt, lagert sich die Feuchtigkeit täglich an den kältesten Stellen an der Außenwand ab, bis der Nährboden zu Schimmel in der Wohnung führt. Gerade bei Neubauten, aber auch bei energetischen Sanierungen steigt das Schimmelrisiko enorm an. Grund dafür sind die immer dichter werdenden Gebäudehüllen, die durch gedämmte Fassaden und Dächer, aber auch durch mehrfachverglaste Fenster luftdicht verschlossen werden. Während in Altbauten durch eine generelle Undichtigkeit der Gebäude eine natürliche Infiltration entstand, steht die Luft häufig in den gedämmten Wohnungen. Das Resultat ist eine deutlich schnellere und aggressivere Schimmelbildung, als noch vor Jahren. 

Gerade die sanitären Feuchteräume wie Badezimmer und Küchen sind besonders schimmelanfällig. Hier steigt die Feuchtigkeit rapide und regelmäßig an und wird häufig nicht genügend abgelüftet. Wenn Sie bereits Ihre Wohnung auf dem Weg zur Arbeit verlassen haben, feuchten nasse Handtücher, Duschkabinen oder Fließen oft noch nach. Wenn sich dies einige Male wiederholt, entstehen Feuchteschäden. Schimmelflächen sollten daher auf keinen Fall ignoriert werden. Sobald also der Verdacht besteht, sollten Sie einen Schimmeltest durchführen, um möglichst früh darauf reagieren zu können und um eine Ausbreitung zu verhindern.

Praxistipps gegen Schimmel in der Wohnung

Ist der Schimmel in der Wohnung bereits vorhanden, können Sie einige Haushaltsmittel dafür einsetzen, um ihn wieder los zu werden. Wir haben Ihnen im Folgenden einige Praxistipps hierfür zusammengestellt.
Bei kleinen oberflächlichen Stellen hilft oftmals Alkohol bzw. Ethanol, welches Sie einfach in der Apotheke kaufen können
Haarspray auf die betroffene Fläche zu sprühen, kann den Schimmel kurzweilig eindämmen, indem die Sporen eingekapselt werden.
Schimmel verbreitet sich schnell und Textilien bieten hierfür einen besonders guten Nährboden. Entsorgen Sie also die benutzen Lappen nach dem Gebrauch und bedecken Sie Ihre Polstermöbel während der Behandlung
Herkömmliche Schimmelentferner sind in jedem Baumarkt erhältlich. Allerdings sind sie auch teuer und verhältnismäßig weniger effektiv.
Verstärktes Lüften und Heizen kann die Verbreitung und die Neuentstehung des Schimmels vorbeugen.
Tiefgehender Schimmel kann mit herkömmlichen Mitteln nur schwer ganz entfernt werden. Oftmals behandelt man hier eher die äußeren Symptome, als den Pilz selbst.
Möbel nicht direkt an die Wand stellen, um die Luftzirkulation dahinter zu ermöglichen.
Die relative Luftfeuchtigkeit sollte in Wohnräumen und vor allem in Küche und Bad keine 60% überschreiten.
Dezentrale Lüftungssysteme mit Feuchtigkeitssensor für einen regelmäßigen Luftaustausch
Schimmel ist stark gesundheitsgefährdend! Schützen Sie sich dementsprechend mit dem Tragen von Handschuhen und Maske, wenn Sie an dem Schimmel arbeiten. Auch sind die meisten Lösungsmittel hautreizend bis ätzend! Seien Sie sorgsam und achten Sie auf mögliche Warnhinweise auf der Verpackung!

Lüftungsgeräte als Hilfe gegen Schimmel in der Wohnung

Automatische Lüftungsgeräte sorgen für einen kontinuierlichen Luftaustausch und belüften somit die Wohnung ausreichend gegen Schimmel. Dabei kann die Heizenergie so gespeichert werden, dass die Wohnung nicht auskühlt und sogar dadurch Heizkosten einsparen kann. Die Nachrüstung solcher Lüftungsanlagen kann innerhalb von wenigen Stunden eingebaut werden.

Die Vorteile einer Wohnraumlüftung gegen Schimmel:

Permanenter Luftaustausch
Überwachen und Kontrollieren der Luftfeuchtigkeit
Schutz vor sämtlichen Schadstoffen, Partikeln, Feinstaub und Pollen
Optimale Luftqualität mit ausreichend Sauerstoff
Messen und Kontrollieren der Raumqualität
Sparen von Heizkosten dank bis zu 94% Wärmerückgewinnung
Kontinuierliche Filterung der Luft
Schallarmes Lüften ohne Geräuschentwicklung

Wie funktioniert eine Wohnraumlüftung?

Seit 2017 besteht ein vom Umweltbundesamt gegebener Mindestluftwechsel, der sich an der DIN- 1946-6 orientiert. Die dezentrale Lüftungsanlage kontrolliert gezielt die Luftzirkulation und garantiert somit den Frischluftstrom in der Wohnung. Gleichzeitig wird die aufgebrauchte und feuchte Luft nach außen abgeführt und gefiltert. Feuchtigkeitssensoren und Temperaturkontrollen sorgen für ein reguliertes Raumklima und können den jeweiligen Raumbedingungen angepasst werden.

Dabei werden mehrere Einzelgeräte direkt in die Außenwand der Wohnung verbaut und mit dem Strom verbunden. Der darin befindliche Ventilator wechselt hierbei alle 70 Sekunden seine Laufrichtung, sodass jedes Gerät abwechselnd für Zu- und Abluft sorgt. Die Wohnung wird dabei an mehreren Stellen mit Frischluft versorgt, wobei verbrauchte Raumluft mitsamt allen Schadstoffen sowie Ausdünstungen aus Möbeln und Textilien kontinuierlich abgeführt werden. Die Wärme wird dank integriertem Wärmetauscher dabei bis zu 94% erhalten, sodass Sie Heizkosten auf Dauer einsparen und Ihre Lüftungsanlage zusammen mit speziellen Förderzuschüssen darüber amortisieren können.

Darüber wird dem Schimmel in der Wohnung seine Lebensgrundlage genommen, da die Feuchtigkeit regelmäßig abgeführt wird.

Montage eines Lüftungssystems gegen Schimmel in der Wohnung

Hierbei ist wichtig, dass die vorige Planung korrekt durchgeführt wurde, da es sonst zu Schäden und später aufkommenden Problemen kommen kann. Setzen Sie dabei auf einen neutralen Lüftungsplaner, der Ihnen speziell auf Ihre Wohnung ein Lüftungskonzept entwickeln kann. Hierbei werden die tatsächlich benötigten Lüftungsgeräte ermittelt, sowie deren Positionierungen mit Ihnen gemeinsam besprochen. Abhängig von Ihren Wünschen kann anschließend das genaue Lüftungsmodell bestimmt werden. Luftbude ist ein unabhängiger Fachhandel für dezentrale Lüftungstechnik und erstellt Ihnen kostenfrei eine Lüftungsplanung. Kontaktieren Sie uns für eine Fachberatung am Telefon.

Bei der Planung werden die Objektdaten und die darin befindlichen Bewohner als Grundlage für die Lüftungsplanung genommen. Abhängig von der Wohnraumgröße, der Raumaufteilung sowie der tatsächlichen Nutzung dieser Räume werden die benötigten Luftvolumenströme errechnet und in die Planung integriert. Um die Kosten für Ihre Geräte besser abschätzen zu können, empfehlen wir Ihnen unseren Ratgeber zum Thema Kosten von Lüftungsgeräten.

Der Einbau erfolgt meist durch eine Fachfirma, da hier insbesondere bei einer Sanierung zunächst mittels Kernlochbohrung durch die Außenwand ein Loch geschaffen werden muss. Hier wird anschließend das Lüftungsrohr eingeschäumt/eingeklebt und die beiden Rohrenden mit einer Haube verdeckt. Anschließend wird das eigentliche Lüftungsgerät in das Rohr eingeführt und an den Strom angeschlossen. Es ist durchaus möglich, Lüftungsanlagen selbstständig zu montieren – wir unterstützen Sie gerne bei der Planung Ihres Einbaus.
Wir unterstützen Sie beim Thema Lüftung

Luftbude ist ein unabhängiger Spezialfachhandel für Lüftungstechnik. Als solcher bieten wir Ihnen eine neutrale Beratung, um aus über 100 Lüftungslösungen die richtigen Geräte für Ihre Bausituation auswählen zu können. Wir besitzen ein breites Netzwerk von über 4500 erfahrenen bundesweiten Handwerkern und helfen Ihnen gerne bei der Vermittlung vor Ort.

Wir sind auch nach der Bestellung mit einem eigenen Ansprechpartner sowie einer direkten Durchwahl für Sie jederzeit erreichbar und unterstützen bei der Inbetriebnahme oder auch später bei aufkommenden Fragen.

Damit Sie mit Ihrer Lüftung ein Leben lang zufrieden sind.

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Katja Eberstein - Sachverständige Gesundheitswesen
Über die Autorin...

Ich bin Katja und als Gesundheitsexpertin beschäftige ich mich mit der Wirkung der Luftqualität auf unsere Gesundheit. Das richtige Lüften ist ein entscheidender Faktor für ein gesundes Raumklima. Durch die Zusammenarbeit mit Luftbude möchte ich mit meiner Expertise dazu beitragen, dass Sie und Ihre Familie sich in Ihrem Zuhause rundum wohlfühlen und gesund bleiben.

Katja Eberstein, Sachverständige Gesundheitswesen


Quellennachweis
Für diesen Artikel wurden Erfahrungswerte mehrerer Lüftungsexperten, Bausachverständiger, Handwerker sowie Hersteller aufgearbeitet und zusammengefasst. Als Grundlage dienen hierfür aktuelle Normen, Gutachten sowie neutrale Prüfprotokolle unabhängiger Messdienstleister. 

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